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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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    Etwas ausgesprochen Seltsames geschah mit dem Schlachtschiff, als es das Repler-System verließ: Anfangs war seine Form noch gewaltig und einschüchternd, doch dann durchlief es eine Art Metamorphose, als würde sich ein Schmetterling zurück in eine unscheinbare Raupe verwandeln. Die beeindruckenden Waffenphalanxen formten sich um zu vielen harmlos glänzenden Blasen. Tödliche, wellenförmige Projektoren schrumpften und verschmälerten sich. Riesige projizierende Gerätschaften verschwammen und verschwanden einfach, da sie ohnehin nichts als ominöse Illusionen waren, bis das bedrohliche, gefährlich wirkende Gebilde zur Gänze implodiert war. An seiner Stelle glänzte nun die weitaus kleinere, sich rasend schnell bewegende Nachbildung eines gewöhnlichen Frachtschiffes, das kurz vor dem Übergang stand. Dieses Schiff gehörte eindeutig nicht der beeindruckenden Flotte an, die sich noch immer im Orbit des Planeten befand, den es soeben rasant zurückließ, und es würde vermutlich auch keinerlei Aufmerksamkeit erregen.
    Äußerlich umgestaltet, innerlich überholt und mechanisch offensichtlich heruntergestuft ging die Teacher unbemerkt in den physikalisch unmöglichen, aber mathematisch kohärenten Zustand über, den man im Allgemeinen den Plus-Raum nannte, wodurch sie das Commonwealth-Randsystem namens Repler nicht nur weit hinter sich, sondern auch Lichtjahre zurückließ.
    »Übergang beendet. Äußeres Erscheinungsbild der Notwendigkeit entsprechend angepasst. Anflug auf generischen Almaggee-Vektor. Erwarte Instruktionen.« Eine kurze Pause, dann: »Suche fortsetzen?«
    Suche fortsetzen. Flinx starrte durch das Aussichtsfenster auf die nur noch verzerrt erkennbaren Sterne. Die Suche wonach? Sein Schiff bezog sich zweifellos auf die Aufgabe, die ihm von seinen Freunden und Mentoren Bran Tse-Mallory und dem Eint Truzenzuzex übertragen worden war. Die er nur übernehmen wollte, wenn sie sich um seine verletzte Freundin Clarity Held kümmern würden, die auf New Riviera zurückgeblieben war. Eine eigentlich sehr einfache Bitte.
    Alles, was man von ihm verlangte, war, die gewaltigen Ausläufer der größtenteils unbewohnten Sektion des Sagittarius-Arms, der weit entfernt vom Commonwealth-Raum der Galaxis lag, zu durchsuchen und eine unglaublich alte, planetengroße Waffenplattform zu finden, die von der vor langer Zeit ausgestorbenen kriegerischen Spezies namens Tar-Aiym gebaut worden war. Zu dieser gigantischen Maschine sollte er nun Kontakt herstellen und sie überzeugen, bei der Verteidigung aller Zivilisationen vor einer ungeheuren, nicht genau definierten Gefahr zu helfen, die aus der Raumregion in der Nähe von Bootes, die auch die Große Leere genannt wurde, immer näher zu kommen schien. Gleichzeitig musste er die hartnäckigen und ausgesprochen neugierigen Commonwealth-Behörden umgehen, ebenso wie die verrückten, selbstmörderischen Mitglieder des Ordens von Null, die ihn unbedingt tot sehen wollten, sowie gewisse Elemente des AAnn-Imperiums und möglicherweise sogar einen isolierten Quarm-Assassinen. Das alles in der Hoffnung, die Galaxis zu retten und mit etwas Glück in einigen Jahren sogar seinen dreißigsten Geburtstag feiern zu können. Und eventuell außerdem herauszufinden, wer sein Vater war.
    Er holte tief Luft. Die Minidrachendame Pip, die sich mitten auf der Steuerkonsole ausgebreitet hatte, sah ihn an, gähnte und streckte ihre leuchtenden pink-blauen Flügel, ohne sie dabei zu entfalten. Er nickte, wenngleich das nicht direkt auf sie bezogen war.
    Zeit für einen Tee.
    Die Teacher konnte perfekt Tee kochen. Häufig, und vor allem in letzter Zeit, fand er Perfektion jedoch ziemlich anstrengend. Allerdings galt das nicht für die Zubereitung von Tee. Darjeeling-Tee von Terra, Anar-Tee von Rhyinpine, einzigartiger Waldtee von Alaspin - das Schiff konnte diese Sorten und noch viele weitere Geschmacksrichtungen bereitstellen. Zahllose Chemikalien, ebenso natürlichen wie synthetischen Ursprungs, zur Beruhigung des Geistes und zur Entspannung des Körpers standen der Teacher zur Verfügung. Bis auf gelegentliche Ausnahmen verabscheute er sie jedoch alle und zog den Geschmack natürlichen Tees vor.
    Als er ihm in einer Tasse serviert wurde, deren Funktion, wenngleich nicht das Material, auch Teetrinkern vor eintausend Jahren vertraut gewesen wäre, rührte er die Zusatzstoffe um, lehnte sich zurück und fragte sich, wie viele Schiffskapitäne alter Zeit sich auf ähnliche Weise hingesetzt und

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