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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ich. »Lassen dich deine Leute gehen?«
    »Das habe ich mir schon überlegt«, sagte Duck. »Ich brauche nur einen Erwachsenen als Vormund und Beschützer. Wenn du deinen alten Herrn dazu bringen könntest, für mich zu unterschreiben, ist alles in Butter.«
    »Aber was wird dein Vater dazu sagen?«
    »Dem ist es egal. Der sagt ohnehin dauernd, daß er schon auf eigenen Füßen stand, als er in meinem Alter war. Er sagt, ein Junge müßte selbständig sein. Na, was hältst du davon? Redest du mit deinem alten Herrn darüber - am besten noch heute abend?«
    Ich versprach es ihm, und ich tat es auch. Paps sagte einen Moment lang nichts, dann fragte er: »Willst du wirklich, daß Duck mitkommt?«
    »Natürlich. Er ist mein bester Freund.«
    »Was sagt sein Vater dazu?«
    »Er hat ihn noch nicht gefragt.« Und dann erklärte ich, wie Mister Miller zu seinem Sohn stand.
    »So?« sagte Paps. »Dann warten wir mal lieber ab, was Mister Miller sagt.«
    »Hm - George, heißt das, daß du unterschreibst, wenn Ducks Vater einverstanden ist?«
    »Es heißt genau das, was ich sagte, Bill - abwarten! Das Problem löst sich vielleicht von selbst.«
    »Oh, vielleicht bewerben sich Mister und Mrs. Miller auch, wenn Duck sie dafür interessiert.«
    Paps zog nur eine Augenbraue hoch. »Mister Miller hat zahlreiche Geschäftsinteressen hier auf der Erde. Ich glaube, leichter ließe sich eine Ecke von Boulder Dam hochhieven, als daß man Mister Miller von der Erde weglocken könnte.«
    »Aber du gibst doch deine Geschäfte auch auf!«
    »Nicht mein Geschäft, sondern nur meinen Arbeitsplatz. Und meinen Beruf nehme ich mit.«
    Ich sah Duck am nächsten Tag in der Schule und fragte ihn, was sein Vater gesagt hätte.
    »Vergessen wir es«, erklärte er. »Die Sache ist abgeblasen.«
    »Was!»
    »Mein alter Herr sagt, daß nur Vollidioten daran denken würden, nach Ganymed zu gehen. Die Erde sei der einzige Planet in unserem Sonnensystem, auf dem man leben könnte, und wenn die Regierung nicht aus lauter Träumern bestünde, würden wir längst kein Geld mehr in diese verrückten Projekte stecken. Man kann kahle Felsen nicht in grüne Hügel verwandeln, meint Vater. Er sagt, daß das ganze Unternehmen zum Untergang verurteilt ist.«
    »Gestern warst du noch anderer Meinung.«
    »Da wußte ich auch noch nicht Bescheid. Weißt du was? Mein alter Herr will mich zum Partner machen. Sobald ich mit dem College fertig bin, bringt er mir die Geschäftsführung bei. Er sagte, er wollte es mir vorher nicht verraten, damit ich selbständiger werde und lerne, wie man die Initiative ergreift, aber gestern rückte er dann doch damit heraus. Wie findest du das?«
    »Ganz nett, das ist klar. Aber was soll das heißen: Das Unternehmen ist zum Untergang verurteilt?«
    >Ganz nett<, sagt er! Also, mein alter Herr sagt, daß es einfach unmöglich ist, eine dauernde Kolonie auf Ganymed aufrechtzuerhalten. Es ist eine gefährlich schwache Position, die künstlich gestützt werden muß - das sagte er wörtlich -, und eines Tages knicken die Stützen ein, und dann ist die Kolonie im Eimer. Vielleicht hören wir dann auf, gegen die Natur anzukämpfen.«
    Wir sprachen dann nicht mehr davon, weil der Unterricht begann. Ich erzählte Paps am Abend davon. »Was hältst du davon, George?«
    »Hm, es ist manches dran.«
    »Was?«
    »Nun wirf nicht gleich die Flinte ins Korn! Wenn auf Ganymed alles zusammen in einem Augenblick in die Brüche ginge und wir nicht die Möglichkeit hätten, es zu reparieren, dann würde der Mond in seinen Urzustand zurückfallen. Aber das ist nicht die ganze Antwort. Die Menschen haben die komische Angewohnheit, das als >Natur< zu bezeichnen, was ihnen vertraut ist - aber es gibt gar keine >natürliche< Umgebung mehr, zumindest nicht im reinen Sinn des Wortes. Seit der Mensch von den Bäumen heruntergeklettert ist, hat er die Natur verändert. Bill, wie viele Menschen gibt es in Kalifornien?«
    »Fünfundfünfzig bis sechzig Millionen.«
    »Wußtest du, daß die ersten vier Kolonien hier verhungerten? Das ist die Wahrheit! Wie kommt es dann, daß mehr als fünfzig Millionen hier leben können, ohne zu verhungern? Dabei denke ich noch nicht an die Rationen.«
    Er beantwortete die Frage selbst. »Wir haben vier Atomkraftwerke entlang der Küste, die Meerwasser in Süßwasser unwandeln. Wir verbrauchen jeden Tropfen des Colorado und jede Schneeflocke der Sierra. Und wir haben Millionen von anderen Versorgungsanlagen. Wenn diese Anlagen vernichtet

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