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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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freiwillig meldete. Als er Alice ansah, wußte er, warum. Frigate hoffte offenbar, unter den Frauen der Ebene eine Gefährtin zu finden, da er annahm, daß Alice Hargreaves Burton bevorzugte. Auch die anderen Frauen – Tucci, Malini, Capone und Fiorri – hatten bereits ihre Wahl in Galeazzi, Brontic, Rocco und Giunta getroffen, jedenfalls dem Anschein nach. Babic hatte sich von ihnen getrennt; möglicherweise aus dem gleichen Motiv, das jetzt Frigate antrieb, in die Ebene hinunterzugehen.
    Es waren Monat und Kazz, die Frigate begleiteten. Der Himmel war plötzlich von gewaltigen Funken und großen, leuchtenden Gaswolken bedeckt. Das Leuchtfeuer der Sterne, von denen manche so riesig waren, als handele es sich bei ihnen um Bruchstücke des irdischen Mondes, drang durch die Wolken und erzeugte das depressive Gefühl, klein und hilflos zu sein.
    Burton legte sich mit dem Rücken auf einen Stapel aufgeschichteter Zweige und paffte eine Zigarre. Sie schmeckte ausgezeichnet und würde im London seiner Zeit wenigstens einen Schilling gekostet haben. In diesem Moment kam er sich gar nicht mehr so verloren und einsam vor. Die Sterne waren keines künstlichen Ursprungs, und er lebte. Keiner dieser Sterne, sagte er sich, würde jemals die Erfahrung machen, wie herrlich diese Zigarre schmeckte und was für ein herrliches Gefühl es war, eine hübsche Frau mit guter Figur neben sich liegen zu haben.
    Auf der anderen Seite des Lagerfeuers, halb verdeckt durch das hohe Gras, befanden sich die Leute aus Triest. Der Genuß des Likörs und die Feststellung, wieder zu leben und jung zu sein, hatte offensichtlich eine befreiende Wirkung auf sie. Sie kicherten und lachten, rollten sich im Gras hin und her und küßten sich. Schließlich zogen sie sich Paar für Paar in die Dunkelheit zurück.
    Das neben Alice liegende kleine Mädchen war eingeschlafen. Das Licht der Flammen flackerte und beleuchtete Alices hübsches, aristokratisches Gesicht, ihren kahlen Kopf, den herrlichen Körper und die wohlgeformten Beine. Burton spürte plötzlich, daß alles in ihm wiedererweckt worden war und er nichts mehr mit dem alten Mann gemein hatte, der während der letzten sechzehn Jahre seines Lebens schwer für die Krankheiten, die er sich in den Tropen zugezogen hatte, büßen mußte. Er war wieder jung, gesund besessen von dem alten, sich an ihn klammernden Dämon.
    Aber er hatte sein Wort gegeben, sie zu beschützen. Es war unmöglich, irgendein Wort zu sagen oder eine Bewegung zu machen, die sie als zweideutig interpretieren konnte.
    Nun, sie war nicht die einzige Frau auf der Welt. Wenn er es genau betrachtete, war die Welt voll von ihnen – und wenn sie auch nicht für ihn allein bestimmt waren, gab es doch genügend, denen man eine diesbezügliche Frage stellen konnte. Und wenn sich wirklich jeder, der einst auf der Erde gelebt hatte, hier befand… Alice würde dann lediglich eine unter vielen Milliarden sein (möglicherweise eine unter sechsunddreißig Milliarden, wenn Frigates Schätzung zutraf). Obwohl es natürlich keinerlei Beweise dafür gab, daß dies der Fall war.
    Das Dumme daran war, daß Alice in diesem Moment ebenso gut die einzige Frau auf der Welt hätte sein können. Schließlich konnte er nicht einfach aufstehen und in der Dunkelheit nach einer anderen Ausschau halten, solange sie und das Kind hier ohne jeglichen Schutz lagen. Ebenso wenig wie sie sich in der Nähe von Monat und Kazz sicher fühlte, würde sie das Alleinsein mögen. Sie fürchtete sich vor der Häßlichkeit der beiden. Ebenso wenig konnte er sie Frigate anvertrauen – wenn er in dieser Nacht zurückkehrte, was Burton jedoch bezweifelte –, weil auch dieser Bursche für ihn noch eine unbekannte Größe darstellte.
    Er mußte über die Lage, in der er sich befand, plötzlich laut lachen. Die Entscheidung, daß er es sich für diese Nacht wohl durch die Rippen schwitzen mußte, führte zu einem erneuten Heiterkeitsausbruch. Erst als Alice ihn fragte, ob alles in Ordnung sei, hörte er auf.
    »Ich bin mehr in Ordnung als jemals zuvor«, erwiderte er und drehte ihr den Rücken zu, damit sie seine Erregung nicht wahrnahm. Er langte nach seinem Gral und entnahm ihm den letzten Gegenstand, den er enthielt; ein langes, dünnes, streifenförmiges Plättchen von gummiartiger Substanz. Noch bevor Frigate gegangen war, hatte er darauf hingewiesen, daß ihre unbekannten Wohltäter auf jeden Fall Amerikaner sein müßten. Wer käme schon sonst auf den Gedanken, sie mit

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