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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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und Frauen hatten die Nacht kniend verbracht, laut betend und um Vergebung ihrer Sünden bittend.
    Selbst einige der Kinder waren verprügelt, vergewaltigt oder getötet worden.
    Aber nicht alle Erwachsenen hatten den Verstand verloren. Eine ganze Reihe von ihnen hatte Kinder beschützt oder dies zumindest versucht.
    Ruach berichtete vom Entsetzen eines kroatischen Moslems und eines österreichischen Juden, die in ihren Gralen Schweinefleisch entdeckten. Ein Hindu hatte wütende Obszönitäten in die Welt hinausgeschrien, weil sein Behälter ihm Fleisch anbot. Ein vierter Mann, der unaufhörlich schrie, sie alle befänden sich in den Händen des Teufels, hatte wütend seine Zigaretten in den Fluß geworfen. Einige Leute hatten darauf zu ihm gesagt: »Wenn du die Zigaretten nicht haben willst, warum gibst du sie dann nicht uns?«
    »Tabak ist eine Erfindung des Teufels. Es ist ein Unkraut, das Satan im Garten Eden pflanzte!«
    Ein Mann sagte zu ihm: »Zumindest hättest du sie mit uns teilen können. Es hätte dir doch nichts ausgemacht.«
    »Am liebsten möchte ich das ganze verwerfliche Zeug in den Fluß schütten!« hatte der andere erwidert.
    »Du bist ein elender Spießer und total verrückt«, hatte ein dritter Mann gesagt. Er versetzte dem Mann, der den Tabak haßte, einen Kinnhaken. Er hatte den Boden noch nicht einmal berührt, als vier andere sich auf ihn stürzten und mit den Füßen traten.
    Später, als er sich wieder aufrappelte, wütend heulte und herumlief, schrie er: »Was habe ich getan, o Gott, daß ich dies hier ertragen muß? Ich bin zeit meines Lebens ein guter Mensch gewesen. Ich habe mehrere tausend Pfund für wohltätige Zwecke gespendet! Ich besuchte deinen Tempel dreimal in der Woche, kämpfte einen lebenslangen Kampf gegen Sünde und Korruption! Ich…«
    »Ich kenne dich!« hatte da plötzlich eine Frau geschrien. Sie war groß, blauäugig, hatte ein hübsches Gesicht und eine gutgewachsene Figur. »Ich kenne dich! Sir Robert Smithson!«
    Der Mann hörte auf zu zetern und sah sie kurz an. »Aber ich kenne DICH nicht!«
    »Das kann ich mir denken! Aber du solltest mich erkennen! Ich bin eins von den tausend Mädchen, die sechzehn Stunden am Tag – und das sechseinhalb Tage in der Woche – arbeiten mußten, damit du in deinem großen Haus auf den Hügeln leben und in feinen Kleidern herumlaufen konntest. Sogar deine Hunde bekamen besseres Essen als unsereins. Ich war eins von den Mädchen in deiner Fabrik. Mein Vater war einer deiner Sklaven, meine Mutter, meine Brüder und Schwestern und alle anderen, die nicht zu krank oder zu schwach waren, um an zu wenig oder zu schlechter Nahrung in ihren schmutzigen Betten hinter zugigen Fenstern an Rattenbissen zugrunde zu gehen. Mein Vater verlor eine Hand in einer deiner Maschinen, und du ließest ihn ohne einen Penny auf die Straße werfen. Meine Mutter starb an der Weißen Seuche. Und auch ich habe mein Leben aus mir herausgehustet, verehrter Baron, während du selbst dich mit Köstlichkeiten vollstopftest, in weichen Sesseln saßest und dich in dem beruhigenden Gefühl aaltest, im Kirchenvorstand angesehen zu sein und Tausende dafür auszugeben, Missionare nach Asien zu schicken, damit man den Hungernden dort das Wort Gottes verkündete. Ich habe mir die Lungen aus dem Leib gehustet, und mir blieb schließlich nichts anderes übrig, als auf die Straße zu gehen, um meine jüngeren Geschwister vor dem Verhungern zu bewahren. Und ich bekam die Syphilis, du elender, widerlicher Drecksack, weil es dir und deinesgleichen einfach gefiel, mich und meinesgleichen bis aufs Blut zu erniedrigen! Ich starb im Gefängnis, weil du dich bei der Polizei dafür stark machtest, daß sie hart und unerbittlich gegen jegliche Prostitution vorgehen solle. Du… du…!«
    Smithson war zuerst rot geworden, aber dann wurde er bleich. Schließlich straffte sich seine Gestalt, und er warf der schimpfenden Frau einen finsteren Blick zu. »Ihr Huren findet doch immer eine Entschuldigung für eure Lüsternheit und das sündige Leben, das ihr führt«, sagte er. »Gott weiß genau, daß ich stets seine Weisungen befolgt habe.«
    Er drehte sich um und ging weg, aber die Frau lief hinter ihm her und schwang ihren Gral. Es ging ganz schnell. Jemand stieß einen Schrei aus; Smithson wirbelte herum und duckte sich, bevor der Gral seinen Schädel treffen konnte.
    Er rannte an der Frau vorbei, und ehe sie es sich versah, war er in den Wäldern untergetaucht. Leider, führte Ruach

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