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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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Ehen geschlossen.«
    »Sie sind ein Ketzer, Mr. Burton. Ich habe über Sie in den Zeitungen gelesen und auch einige Ihrer Bücher über Afrika, Indien und die Mormonen in den Vereinigten Staaten studiert. Mir sind unglaubliche Geschichten über Sie zu Ohren gekommen. Reginald war ziemlich entsetzt, als er Ihr Buch Kasidah las.
    Er sagte, er hätte noch nie in seinem Leben ein solch schmutziges und atheistisches Werk in seinem Hause gehabt. Er hat daraufhin alle Ihre Bücher in den Kamin geworfen.«
    »Wenn Sie mich für einen Unhold und sich selbst für ein gefallenes Mädchen halten, warum verlassen Sie uns dann nicht?«
    »Haben Sie mir eben nicht zugehört? Wer sagt mir, daß ich in der nächsten Gruppe nicht auf noch größere Unholde stoße. Und außerdem haben Sie – wie Sie eben so freundlich ausführten – mich zu nichts gezwungen. Ich glaube, daß sich unter dem harten Kern, den Sie öffentlich herauskehren, doch noch so etwas wie ein Herz befindet. Ich habe gesehen, daß Sie weinten, als Sie Gwenafra auf den Armen trugen und sie sich an Sie klammerte.«
    »Sie haben mich also durchschaut«, sagte Burton und lächelte. »Na gut. Von mir aus. Ich werde mich ritterlich verhalten und von nun an keinen Versuch mehr unternehmen, Sie in irgendeiner Weise zu belästigen oder zu Dingen zu verleiten, die Ihnen nicht gefallen. Aber wenn Sie mich das nächste Mal ein Stück Gummi kauen sehen, stünde es Ihnen gut, wenn Sie sich versteckten. Was das Jetzt anbetrifft, so kann ich Ihnen versichern, daß Sie zumindest so lange nichts von mir zu befürchten haben, solange ich nicht unter dem Einfluß der Droge stehe.«
    Mit aufgerissenen Augen blieb sie stehen. »Sie haben vor… diese Droge noch einmal zu sich zu nehmen?«
    »Warum nicht? Im Gegensatz zu einigen anderen hat sie aus mir keine tobende Bestie gemacht. Ich habe nicht das Gefühl, daß ich sie dringend benötigen würde, also kann man davon ausgehen, daß es nicht suchterzeugend wirkt.
    Früher pflegte ich dann und wann eine Pfeife Opium zu rauchen, wissen Sie?
    Auch davon bin ich nie süchtig geworden. Ich bin also allem Anschein nach nicht anfällig für Drogen.«
    »Ich habe gehört, daß Sie sich sehr oft in die tiefsten Niederungen der menschlichen Seele hinabbegeben haben, Mr. Burton. Sie und diese widerliche Kreatur namens Swinburne…«
    Sie schwieg plötzlich. Ein Mann rief ihr etwas zu, und obwohl sie sein Italienisch nicht verstand, kapierte sie doch seine eindeutige Geste. Mit feuerrotem Gesicht stampfte sie von dannen, während Burton den Mann in Augenschein nahm. Es war ein gutgebauter, braunhäutiger Bursche mit einer großen Nase, einem weichen Kinn und einem Schlafzimmerblick. Sein Akzent deutete darauf hin, daß er aus der Gegend von Bologna stammte und dem Lumpenproletariat zuzurechnen war. Burton hatte sich während seines Medizinstudiums lange in dieser Stadt aufgehalten. Hinter dem Mann standen zehn andere, von denen jeder einzelne die gleiche gefährliche Aura ausstrahlte wie ihr Anführer. Burton sah fünf Frauen bei ihnen und kam zu dem Schluß, daß die Bande damit offensichtlich nicht genug hatte. Ebenso offensichtlich erschien es ihm, daß sie auf die Waffen, die er und seine Leute bei sich trugen, scharf waren. Die anderen verfügten selbst lediglich über ihre Grale und ein paar Bambusknüppel.

11
    Burton gab einen knappen Befehl. Sofort schlossen seine Leute auf. Kazz, der zwar nichts von dem verstand, was er gesagt hatte, schien dennoch sofort zu begreifen, was sich hier anbahnte. Er kam zurück und bildete gemeinsam mit Burton die Nachhut. Seine urwelthafte Erscheinung schien – zusammen mit dem Steinbeil, das er in den klobigen Händen hielt – den Mut der Bologneser sichtlich abzukühlen. Dennoch hefteten sie sich an ihre Fersen, gaben laute Kommentare und Flüche von sich und blieben in ständiger Sichtweite.
    Allerdings wagten sie nicht, sich Burtons Gruppe weiter zu nähern. Als sie das Hügelgebiet erreichten, änderte sich jedoch die Situation. Der Anführer der Bande rief einen Befehl, und der Angriff begann.
    Der Bursche mit dem Schlafzimmerblick schwang seinen Gral und rannte brüllend auf Burton zu. Burton wartete, bis der Metallzylinder sich gerade in der Luft befand, und stieß dann blitzschnell mit dem Bambusspeer zu. Die Steinspitze drang in den Solarplexus des Angreifers. Der Mann stürzte hin, und der Speer blieb in ihm stecken. Kazz schlug einem anderen Angreifer den Gral mit einem Knüppel aus der Hand,

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