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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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fünfundvierzig Jahren nicht mehr gesehen. Aber als ich näherkam und ihm ins Gesicht schaute, das noch das gleiche Grinsen wie immer ausdrückte, erkannte ich dieses elende Stinktier und sagte zu ihm: >Lem? Lem Sharkko! Du bist Lem Sharkko, nicht wahr?<
    Da öffnete er die Augen, grinste noch unverschämter und nahm meine Hand, meine Hand, nach alldem, was er mir angetan hatte, und rief, als seien wir zwei Brüder, die sich seit Jahrzehnten aus den Augen verloren haben: >Er ist es! Er ist es! Wahrhaftig! Es ist Peter Frigate! Mein Gott, Peter Frigate!<
    Ich war beinahe glücklich, ihn hier wiederzusehen, und aus irgendeinem obskuren Grund heraus sagte er dasselbe zu mir. Aber dann sagte ich mir, dies ist der lausige Verleger, der dich, als du am Anfang deiner Karriere standest, um 4000 Dollar betrog und beinahe ruinierte. Dies ist der schleimige Halunke, der neben dir noch mindestens vier weitere Autoren auf dem Gewissen hat, der seinen Laden zumachte, den Bankrott erklärte und mit all dem Geld verschwand. Der schließlich noch ein nettes Sümmchen von irgendeinem Onkel erbte und glücklich bis an das Ende seiner Tage lebte, weil sich das Verbrechen für ihn doch auszahlte. Dies ist der Mann, den du niemals vergessen konntest, und das nicht nur wegen dem, was er dir antat, sondern weil dich jeder weitere betrügerische Verleger, dem du später noch in die Hände fielst, dich an ihn erinnerte.«
    Burton grinste und meinte: »Ich habe einmal gesagt, daß weder Priester noch Politiker oder Verleger jemals das Himmelstor von innen sehen würden. Aber wenn das hier der Himmel ist, habe ich mich wohl geirrt.«
    »Yeah«, sagte Frigate. »Ich weiß. Ich habe nie vergessen, daß Sie das einmal sagten. Jedenfalls unterdrückte ich die Freude, endlich ein bekanntes Gesicht zu sehen, und sagte: >Sharkko…<«
    Sie haben wirklich einem Menschen getraut, der so einen Namen trägt?« fragte Alice.
    »Er erklärte mir, das sei ein tschechischer Name und bedeute Vertrauenswürdig . Aber wie alles andere, das er mir erzählte, war auch das eine Lüge. Na ja, ich hatte mich innerlich schon halb dazu entschieden, ihnen die Hütten zu überlassen und mich mit Monat zurückzuziehen. Irgendwann nach eurer Rückkehr hätten wir es ihnen schon gezeigt. Es wäre einfach gewesen. Aber als ich Sharkko erkannte, drehte ich durch! Lächelnd sagte ich zu ihm: >Mensch, das ist ja ‘ne wahre Freude, nach all diesen Jahren mal wieder dein Gesicht zu sehen! Und ganz besonders hier, wo es weder Bullen noch Gerichtshöfe gibt!<
    Und dann verpaßte ich ihm eins auf die Nase! Er legte sich sofort auf den Rücken, während ihm das Blut übers Gesicht lief. Dann nahmen Monat und ich uns die anderen vor, versetzten ihnen ein paar kräftige Tritte, und dann traf mich einer dieser Burschen mit seinem Gral an der Wange. Ich war beinahe k. o. aber Monat machte einen von ihnen mit einem Lanzenende fertig und brach dem anderen ein paar Rippen. Er ist zwar ziemlich dünn, aber ungeheuer schnell, und was er nicht über Selbstverteidigung weiß, macht er durch Angriff wett! Sharkko stand dann wieder auf, und ich verpaßte ihm noch eins unters Kinn, was mir aber weher getan hat als ihm, denn er drehte gerade den Kopf auf die Seite. Er haute ab, und ich rannte hinter ihm her.
    Auch die anderen machten sich dünn, während Monat hinter ihnen her war und sie mit der Speerspitze von hinten kitzelte. Ich erwischte Sharkko schließlich auf der Spitze des nächsten Hügels und warf ihn herunter. Als er unten ankam, krabbelte er davon und winselte um Gnade, die ich ihm dann auch mit einem besonders kräftigen Arschtritt verpaßte.«
    Frigate zitterte immer noch vor Aufregung, aber allem Anschein nach freute er sich ungeheuer.
    »Ich hatte eigentlich befürchtet, daß ich mich auch hier wieder mal als das Häschen entpuppen würde«, fügte er hinzu. »Aber nach allem, was geschehen ist – vor langen Zeiten in einer anderen Welt –, sollten wir jetzt allmählich dazu übergehen, unseren Feinden – und auch manchen von unseren Freunden – endlich zu vergeben. Aber andererseits habe ich mir überlegt, daß wir hier zum ersten Mal die Chance haben, all denen, die uns einst das Leben zur Hölle machten, ein klein wenig zurückzuzahlen. Was halten Sie davon, Lev? Würde es Ihnen nicht Spaß machen, Adolf Hitler auf kleiner Flamme zu rösten?«
    »Ich glaube nicht, daß man einen schurkischen Verleger mit einem Hitler vergleichen kann«, erwiderte Ruach. »Nein, ich würde

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