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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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bedeutete Sam mit einem Handzeichen, daß er in Frieden käme. Obwohl er zugab, was er hinter Sams Rücken angestellt hatte, schien er keinen Anlaß zu sehen, sich seines Mitherrschers jetzt zu entledigen. Erst später fiel Sam ein, daß John weder auf seine noch auf die Mitarbeit anderer Leute – wie etwa die Firebrass – verzichten konnte, wenn er vor hatte, irgendwann auf einem metallenen Schiff flußaufwärts zu fahren. Abgesehen davon bereitete es ihm sicherlich noch eine perverse Freude, Sam darüber spekulieren zu lassen, wann der Dolch endlich aus dem Hinterhalt zustieß.
    Wie sich rasch herausstellte, brauchten sie doch nicht wieder ganz von vorne zu beginnen. Man hatte das Schiff fast unbeschädigt eine Meile weiter flußabwärts aufgefunden, wo der Fluß es ziemlich sanft an das andere Ufer getragen hatte. Natürlich würde es Anstrengung kosten, es wieder nach Parolando zurückzuschaffen; aber immerhin weitaus weniger als ein neues zu bauen.
    Mehrere Male kam John auf das zu sprechen, was ihn dazu bewegen hatte, hinter Sams Rücken ein Geschäft mit Hacking einzugehen, aber die Undurchsichtigkeit seiner Erklärungen war derart, daß es Sam niemals ganz gelang, die Bruchstücke zu einem Ganzen zusammenzusetzen. John hatte Sam zwar betrogen, gleichzeitig aber genau gewußt, daß auch Hacking ihn anschließend ausbooten würde. Er hatte sogar fest damit gerechnet und wäre, wie er sagte, äußerst überrascht gewesen, wenn es nicht so gekommen wäre. Das hätte geradezu seinen Glauben an die menschliche Natur zerstört.
    Deswegen hatte er sich mit Iyeyasu in Verbindung gesetzt, dem der Gedanke, nachzustoßen, wenn Hackings Truppen nach der Invasion geschwächt sein mußten, ziemlich gut gefallen hatte. Im letzten Moment hatte John dann noch einen Handel mit Publius Crassus, Tai Fung und Chernsky gemacht: Deren Krieger sollten gegen Iyeyasu vorgehen, sobald dieser Hacking erledigt hatte. Gleichzeitig hatte er geplant, in dem Augenblick, wenn beide Invasionsarmeen sich auf der Zentralebene aufhielten, den Staudamm zu sprengen. Er hatte sich, kurz bevor Hackings Leute zuschlugen, in einem Boot durch den Nebel davongemacht.
    »Dann warst du gar nicht in deinem Palast, als die Kanone darauf abgefeuert wurde?« fragte Sam.
    »Nein«, gab John lächelnd bekannt. »Ich war bereits weit oben im Norden, auf dem Weg zu Iyeyasu. Du hast zwar nie viel von mir gehalten, Samuel, aber zumindest jetzt solltest du vor mir auf die Knie sinken und dankbar meine Hände küssen. Wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du alles verloren.«
    »Wenn du mir gesagt hättest, daß Hacking plante, uns zu überrennen, hätte ich alles behalten«, sagte Sam. »Wir hätten ihm eins über die Mütze geben können.«
    Die Sonne ging auf und schien auf Johns Haar und seine eigenartig graublauen Augen. »Nun ja, aber dann wäre Iyeyasu doch immer noch ein großes Problem für uns gewesen. Jetzt haben wir auch ihn vom Hals und damit steht uns nichts mehr im Wege, all das Land an uns zu reißen, was wir sowieso gebraucht hätten, einschließlich des Bauxits, des Platins und all der anderen Dinge. Ich nehme an, daß du jetzt nichts mehr dagegen hast, wenn wir Selinujo und Hackings Land unterwerfen?«
    Der Nachmittag brachte zwei weitere wichtige Nachrichten: Man hatte Hacking gefangengenommen, und Gwenafra lebte. Beide hatten sich während der Kämpfe in die westlichen Hügel durchgeschlagen, wo Hacking einige seiner Leute gesammelt hatte und sie erneut in den Kampf zu führen versuchte. Aber dazu war es nicht mehr gekommen. Die herabstürzenden Wassermassen hatten seinen Trupp vernichtet, und er selbst war gegen einen Baum geschleudert worden. Er hatte einen Arm und beide Beine gebrochen und litt außerdem an inneren Blutungen.
    Sofort machten Sam und John sich auf den Weg, um sich den Verletzten anzusehen. Er lag immer noch am Fuße des Eisenbaums, wo man ihn gefunden hatte. Gwenafra brach in Tränen aus, als sie den Punkt erreichten, und umarmte sowohl Sam als auch Lothar. Sam kam es so vor, als hätte sie ihn länger im Arm behalten, was nicht verwunderlich war, da sie sich mit ihrem Gefährten während der letzten Monate des öfteren in den Haaren gelegen hatte.
    John verlangte, daß Hacking einer ausgeklügelten Folter unterworfen werden müsse, und je eher das nach dem Frühstück der Fall sei, desto besser. Sam verwandte sich dagegen, und zwar mit aller Kraft, aber dennoch wußte er, daß John sich seinen Willen ohne weiteres würde

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