Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03
Heck befindet.«
»Unternehmen Sie nichts, bevor ich nicht bei Ihnen bin. Ich möchte einen Blick darauf werfen, ehe Sie es abmontieren.«
Jill stand auf. »Ich glaube, es besteht kein Zweifel mehr daran, daß Thorn auch für die Bombe in Firebrass’ Helikopter verantwortlich war. Die Untersuchungskommission hat zwar die Ursache der Explosion noch nicht festgestellt, aber der Chef der Gruppe hat von vornherein nicht ausgeschlossen, daß sie von einer Bombe hervorgerufen wurde.«
»Ja«, sagte Graves. »Aber die Frage ist, aus welchen Gründen Thorn so etwas tun sollte.«
Jill machte Anstalten, zur Tür zu gehen, blieb jedoch stehen. »Mein Gott! Wenn Thorn die Bomben in den Hubschrauber angebracht hat, können wir genauso gut welche in diesem Schiff haben!«
»Wenn Sie keine Fernsteuerung in seiner Kabine gefunden haben, als Sie sie durchsuchten«, sagte Graves, »dann kann sie nur anderswo auf der Parseval versteckt sein.«
Jill gab augenblicklich Alarm. Nachdem sie Coppename den Befehl erteilt hatte, Suchkommandos zusammenzustellen, eilte sie in den Hangar.
Die Bombe lag noch an der Stelle, die man ihr beschrieben hatte. Jill kniete sich hin und sah sie sich im Strahl einer Taschenlampe an. Dann verließ sie die Maschine wieder.
»Entfernen Sie den Zünder und den Empfänger und verstauen Sie das Ding in einer Halterung. Lassen Sie den Elektronikoffizier holen und fragen Sie ihn, auf welcher Frequenz das Signal zur Zündung hätte gegeben werden müssen. Ach, warten Sie, ich erledige das selbst.«
Jill wollte sichergehen, daß die Experimente des Elektronikers in einem abgeschirmten Raum stattfanden. Die verschiedenen Bomben – falls es noch weitere gab – konnten auf die gleiche Wellenlänge wie jene im Innern der Maschine Nr. 2 eingestellt sein. Von jetzt ab durfte nichts mehr dem Zufall überlassen werden.
Nachdem sie sichergestellt hatte, daß Deruyck, der Elektroniker, auch verstand, aus welchen Gründen er sich in einen abgeschirmten Raum begeben sollte, kehrte sie in die Kontrollgondel zurück. Coppename saß am Interkom und lauschte den Berichten der Suchkommandos.
Cyrano nahm den Pilotensitz ein und starrte auf die Armaturen, als befände sich die Parseval im vollen Flug. Als Jill die Brücke betrat, sah er auf.
»Ist es gestattet, nach der Diagnose Dr. Graves’ zu fragen?«
Jill hatte bis jetzt keinerlei Geheimnisse vor der Mannschaft gehabt. Sie war davon überzeugt, daß jedermann an Bord das Recht hatte, genauso viel zu wissen wie sie selbst.
Als sie geendet hatte, sagte Cyrano lange Zeit nichts. Seine langen Finger schlugen auf dem Armaturenbrett einen Takt, und er starrte an die Decke, als hätte jemand auf ihr eine wichtige Botschaft hinterlassen. Schließlich stand er auf.
»Ich glaube, wir sollten ein kleines Gespräch miteinander führen. Unter vier Augen. Und zwar jetzt, falls sich das ermöglichen ließe.«
»Jetzt? Bei diesem Trubel?«
»Wir können ins Kartenzimmer gehen.«
Er ging hinter Jill her und schloß die Tür. Während sie sich hinsetzte und sich eine Zigarette anzündete, ging Cyrano auf und ab. Er hielt die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
»Es ist offensichtlich, daß Firebrass, Thorn und die Obrenowa Agenten der Anderen waren, beziehungsweise sind. Ich kann es kaum glauben, daß auch Firebrass dazu gehörte. Er war so menschlich! Trotzdem ist es möglich, daß sie sich auch wie Menschen verhalten können.
Jenes Wesen allerdings, das sich selbst als Ethiker bezeichnete, behauptete, daß weder es selbst, noch die Agenten in irgendeiner Form gewalttätig seien. Die Anderen verabscheuten Gewalt. Aber Firebrass konnte sehr gewalttätig werden. Er hat sich bestimmt niemals wie ein Pazifist aufgeführt. Und außerdem war da noch diese Sache mit dem Neuankömmling namens Stern. Wenn ich von dem ausgehe, was du mir erzählt hast, sieht es eher so aus, als hätte Firebrass Stern und nicht etwa dieser Firebrass angegriffen.«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, sagte Jill. »Es wäre vielleicht besser, noch einmal von vorn zu beginnen.«
»Na schön. Ich werde dir jetzt etwas sagen, obwohl ich versprochen habe, es geheimzuhalten. Es fällt mir gewiß nicht leicht, mein Wort zu brechen, und ich tue es jetzt zum erstenmal. Aber ebenso gut kann es möglich sein, daß ich mein Wort jemandem gegeben habe, der in Wirklichkeit mein Feind ist.
Es ist siebzehn Jahre her. Das ist eine lange Zeit, und dennoch scheint es mir, als sei es gestern gewesen! Ich lebte
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