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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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konnte.
    »Wenn das wirklich so war«, sagte einer der Zuhörer, »dann ist an der Wiedererweckung nichts Übernatürliches. Sie wurde auf wissenschaftlicher Grundlage durchgeführt. Erstaunlich!«
    »Ja, das ist es wohl«, erwiderte Alice. »Aber ich frage mich, wieso es mit den Wiedererweckungen jetzt zu Ende sein soll. Wieso bleiben die, die jetzt von uns gehen, in einem permanenten Zustand des Todes?«
    Eine düstere Stimmung verbreitete sich minutenlang unter den Menschen, die um das Feuer herum saßen.
    Kazz durchbrach das Schweigen, indem er sagte: »Da ist etwas, das Burton-naq vergessen hat. Die Sache mit Spruce, dem Agenten der Ethiker.«
    Seine Feststellung brachte natürlich sofort mehrere neugierige Fragen auf.
    »Wer sind die Ethiker?«
    Burton nahm einen großen Schluck aus seinem Whiskyglas und begann zu berichten. Einst, so begann er seine Erzählung, waren er und seine Leute in eine Gralsklavenschaft geraten. Es gab keinen Grund, dieses Wort zu erklären, denn mittlerweile hatte beinahe jeder seine Erfahrungen mit Systemen dieser Art gemacht.
    Burton erzählte, wie sein Schiff angegriffen worden war und wie man sie in ein von Palisaden umzäuntes Gebiet gebracht hatte. Man hatte sie nur unter schwerster Bewachung herausgelassen, und auch nur dann, um Sklavenarbeit zu verrichten. Und ihre Unterdrücker hatten ihnen alles, was ihre Gräle produzierten, weggenommen: Tabak, Marihuana, Traumgummi und Schnaps. Des weiteren auch die Hälfte der jeden Tag zugeteilten Nahrung. Die Sklaven hatten gerade soviel behalten dürfen, wie sie brauchten, um nicht Hungers zu sterben.
    Ein paar Monate später hatten Burton und ein Mann namens Targoff eine erfolgreiche Revolte gegen die Unterdrücker angezettelt.

24
    »Ein paar Tage nachdem wir unsere Freiheit wiedergewonnen hatten, kamen Frigate, Monat und Kazz zu mir. Sie grüßten mich, und dann sagte Kazz aufgeregt: >Viele Zeit her, wo ich noch nicht Englisch sprechen, ich sehe etwas. Ich versuchen dir zu sagen damals, aber du mich nicht verstehen. Ich sehen einen Mann, der nicht hatte das auf der Stirn.< Und mein Freund Kazz, mein Naq, wie er es in seiner Sprache ausdrückt, deutete auf die Mitte seiner Stirn und dann auf die unseligen. Dann sagte er: >Ich weiß, daß nicht können es sehen. Keiner kann sehen. Aber ich sehen es auf Stirn von alle Menschen. Nur nicht auf Stirn von Mann wir treffen lange Zeit her. Dann ich sah Frau, die nicht hatte das. Und jetzt ich sehen dritter Mensch, der es hat auch nicht.< Ich verstand damals immer noch nicht, was er meinte, aber schließlich äußerte Monat eine Vermutung. >Er will damit ausdrücken<, sagte er, >daß er irgendwelche Symbole oder Zeichen auf unseren Stirnen erkennen kann, die uns unsichtbar bleiben. Er kann diese Dinge nur bei hellem Sonnenschein und von einem bestimmten Blickwinkel aus sehen. Und bisher hat jeder Mensch, der ihm über den Weg lief, diese Symbole aufgewiesen – außer den dreien, von denen er eben sprach.<
    Frigate fügte hinzu, daß Kazz möglicherweise das Farbenspektrum etwas anders sehen könne als andere Nicht-Neandertaler, und zwar weiter ins Ultraviolette hinein, da die Symbole bläulich seien. Zumindest hat Kazz sie so beschrieben. Ein jeder von uns – bis auf ganz wenige Einzelfälle – scheinen also diese Symbole auf der Stirn zu tragen. Wir kamen uns vor wie Rinder mit einem Brandzeichen. Seitdem haben Kazz und seine Frau Besst sich die Gesichter aller Menschen, die ihnen begegneten, genauestens angesehen – soweit die Lichtverhältnisse das zuließen natürlich.«
    Diese Offenbarung rief nicht nur ungläubiges Erstaunen und Verwirrung hervor, sondern auch einen großen Schock. Burton wartete, bis der Lärm abebbte, bevor er weitersprach.
    »Einige von euch wissen vielleicht, daß man den sogenannten Neandertaler früher ziemlich unterschätzt hat. Die Anthropologen waren der Meinung, daß er keine eigenständige Spezies darstellte, sondern eine Variante des Homo sapiens. Er unterscheidet sich allerdings nicht nur im Körperbau und im Gebiß von uns, sondern verfügte auch über die Fähigkeit, im ultravioletten Bereich sehen zu können.«
    Besst sagt: »Ich bin zwar kein Neandertaler, sondern eine Neandertalerin – aber diese Fähigkeit habe ich auch.«
    Burton erwiderte grinsend: »Damit hat die Emanzipationsbewegung ihren Einzug auch in die Steinzeit gehalten. Aber wie dem auch sei: Laßt mich erklären, wie wir herausfanden, daß jene, die diese Welt bauten und sie mit uns

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