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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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geblasen worden.
    Jeder von ihnen war dem Glauben verhaftet, daß das große Projekt mit seinem Ableben zum Untergang verurteilt sei, aber jeder sah diesen Untergang aus einer anderen Perspektive.
    Jetzt sahen sie eine Möglichkeit zum Entkommen. Während der hitzigen Schlacht würde niemand ihre Flucht bemerken. Sollte das Gegenteil der Fall sein, würde niemand etwas dagegen tun können. Sie würden einfach in den Fluß springen, an Land schwimmen und ihre lange Reise fortsetzen. Keiner von ihnen besaß mehr seinen Gral. Der eine befand sich im Inneren der gesunkenen Rex und der andere in einem verschlossenen Lagerraum der Nicht vermietbar. Aber das war kein Problem. Man konnte den Bewohnern von Virolando sogenannte freie Gräle stehlen und dann mit einem Segelboot den Fluß hinauffahren.
    Einer der beiden Männer hatte sich gerade seines Panzers und seiner Waffen entledigt und packte die Reling, um sich über Bord zu schwingen, als der andere ihn von hinten ansprach. Der an der Reling wirbelte herum, stutzte und hob sein Entermesser wieder auf. Obwohl er die Stimme des anderen seit vierzig Jahren nicht mehr gehört hatte, erkannte er sie sofort. Als er sich langsam umdrehte, stellte er fest, daß die Gestalt des anderen ihm weniger bekannt war als dessen Stimme. Der Mann, der sich ihm von hinten genähert hatte, benutzte eine Sprache, die außer ihm und dem anderen niemand an Bord verstehen konnte. Sein Tonfall war hart.
    »Ja, ich bin es, wenn auch stark verändert.«
    Der Mann an der Reling sagte: »Warum hast du das getan? Warum?«
    »Du würdest es doch nie verstehen«, erwiderte der andere. »Du bist schlecht. Und schlecht waren auch die anderen, sogar…«
    »Waren!« sagte der Mann an der Reling.
    »Ja, waren.«
    »Dann sind sie also alle tot. Ich hätte es mir denken sollen.«
    Er warf einen Blick auf seine am Boden liegende Ausrüstung. Schade, daß der andere ihn nicht angesprochen hatte, bevor er… Nun war sein Gegner im Vorteil. Selbst wenn er sich nun rücklings über die Reling fallen ließ… Er wußte, daß der andere schnell und geschickt genug war, ihm auch dann noch den Garaus zu machen. Er brauchte nur ein Messer zu werfen.
    »Du hast also vor, auch mich umzubringen«, sagte er. »Du kannst nicht mehr tiefer sinken. Du bist für immer verloren.«
    »Ich mußte den Operateur töten«, sagte der andere ruhig.
    »Ich könnte mir nicht einmal vorstellen, etwas derart Schlechtes zu tun«, sagte der Mann an der Reling.
    »Ich bin nicht schlecht!« schrie der andere. »Du bist derjenige, der…« Er rang mit sich selbst. Schließlich sagte er: »Es hat keinen Sinn, sich zu streiten.«
    Der Mann an der Reling sagte: »Bist du nicht einmal jetzt in der Lage, deine Meinung zu ändern? Man würde dir vergeben und dich zur Therapie auf den Gartenplaneten schicken. Tu dich mit mir und den Agenten zusammen, um den Turm zu erreichen…«
    »Nein«, sagte der andere. »Schluß mit dem Gerede!« Er hob sein Entermesser und ging auf den anderen, der sofort Kampfstellung bezog, zu. Das Duell war kurz und brutal und endete, als der Mann, der seinen Panzer bereits abgelegt hatte, aus einem Dutzend Wunden blutete und mit durchschnittener Kehle zu Boden fiel.
    Der Mörder zog die Leiche zur Reling, hob sie mit beiden Armen hoch, küßte den Toten auf den Mund und warf ihn ins Wasser. Dabei strömten Tränen über seine Wangen, und sein Körper wurde von einem starken Schluchzen geschüttelt.

ABSCHNITT 11
Das letzte Duell: Burton gegen Bergerac

38
    Die Ereignisse, die der von Burton und seinen Leuten hervorgerufenen Explosion auf dem Kesseldeck unmittelbar folgten, waren verwirrend, kaum nachvollziehbar und spielten sich in aller Schnelle ab. Er war eine ganze Zeit lang damit beschäftigt, jemanden zu verfolgen, irgendwelchen Verfolgern auszuweichen, einen Angriff zu führen oder sich zurückzuziehen. Da der Gegner ihm und den Seinen rein zahlenmäßig überlegen war, befand Burton sich jedoch hauptsächlich auf dem Rückzug. Als man sie schließlich in eine große Waffenkammer trieb, stellte er fest, daß seine Truppe seltsamerweise größer war als zu Beginn der Aktion. Obwohl Burtons Gruppe acht Ausfälle zu beklagen hatte, waren so viele andere Kämpfer zu ihnen gestoßen, daß seine Einheit nun auf dreizehn Männer und zehn Frauen angeschwollen war. Nach allem was er wußte, mußten dies die einzigen Überlebenden von der Rex sein.
    Weder die Rexiten noch Clemens’ Männer besaßen noch Munition für ihre

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