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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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sie hätten sie explodieren sehen.
    »Wenn Sie sich beeilen«, sagte Göring, »könnten Sie die Quellen in etwa dreißig Tagen mit dem Boot erreichen. Aber die Agenten der Ethiker werden eher dort sein als Sie.«
    Burton zuckte zusammen.
    »Sie wissen von ihnen?«
    »Ja. Ich habe gestern Abend sowohl mit Frigate als auch mit Miller gesprochen, um ihren Kummer etwas zu zerstreuen. Ich wußte mehr, als Sie sich vorstellen können, und vermutete sogar noch mehr. Wie sich herausstellte, lag ich nicht einmal falsch. Keiner von den beiden sah einen Grund, sich über den abtrünnigen Ethiker auszuschweigen. Ich habe La Viro davon in Kenntnis gesetzt. Er denkt ziemlich konzentriert über die ganze Angelegenheit nach. Es war ein großer Schock für ihn, aber der Effekt auf seinen Glauben war gleich Null.«
    »Und wie reagierten Sie darauf?«
    »Ich sehe keinen Grund, meinen Glauben zu wechseln. Ich habe nie geglaubt, daß die für diese Welt Verantwortlichen Dämonen oder Engel sind. Die Geschichten, die ich hörte, enthalten allerdings einige wunderliche Dinge. Was mich am meisten verwirrt und verstört, ist die Frage, was aus dem Nichtmenschen geworden ist, der sich auf Clemens’ Schiff befand. Ich glaube, er hieß Monat.«
    »Was?« sagte Burton. »Davon weiß ich ja gar nichts!«
    Göring wiederholte das, was Miller ihm erzählt hatte, und fügte hinzu: »Und Sie sagen, daß sein Begleiter, der Mann namens Frigate, ebenfalls verschwand?«
    »Jener Peter Jairus Frigate war ein Agent«, sagte Burton. »Er war zwar kein exaktes Double des Frigate, mit dem Sie sprachen, sah ihm aber Sehr ähnlich. Er könnte Frigates Bruder gewesen sein.«
    »Vielleicht werden Sie es herausfinden, wenn Sie den Turm erreichen«, sagte Göring. »Falls Sie ihn je erreichen.«
    »Ich werde es eher wissen, wenn ich die Agenten in dem Boot einhole«, erwiderte Burton grimmig.
    Nachdem er noch ein paar Worte mit Göring gewechselt hatte, verließ er ihn. Er hatte dem Deutschen nicht erzählt, was die Nachricht über Monat und den Pseudo-Frigate für ihn bedeutete.
    Der Ehtiker X, der geheimnisvolle Fremde, der Abtrünnige, war also auf der Nicht vermietbar gewesen. Und er hatte sich, acht Stunden nachdem sie an Bord gekommen waren, Monat vom Hals geschafft. Warum? Weil Monat ihn erkannt hätte. Auch wenn er verkleidet gewesen war – Monat hätte ihn früher oder später erkannt. Möglicherweise sogar sehr früh. Er hatte also schnellstens etwas unternehmen müssen. Und er hatte etwas unternommen. Was, wußte Burton nicht.
    X war auf Clemens’ Schiff gewesen.
    Hatte er den Kampf überstanden? Wenn ja, hielt er sich unter den wenigen Überlebenden der Nicht vermietbar auf – und befand sich mithin in Burtons unmittelbarer Umgebung.
    Vielleicht. Vielleicht hatte er sich aber auch sofort aus dem Staub gemacht und war nun am anderen Ufer.
    Burton kehrte zu Göring zurück und fragte ihn, ob er etwas darüber wisse, daß weitere Überlebende am anderen Ufer aufgetaucht seien. Hatten vielleicht einige Leute die Flußenge hinter sich gebracht, indem sie über den Bergpfad gegangen waren?
    »Nein«, sagte Göring. »Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich davon gehört.«
    Burton versuchte seine Aufregung zu verbergen.
    Göring sagte lächelnd: »Sie glauben, daß X hier ist, nicht wahr? Mitten unter uns, aber verkleidet?«
    »Sie haben eine bemerkenswerte Auffassungsgabe«, sagte Burton. »Ja, das glaube ich – wenn er noch lebt. Strubewell und Podebrad waren Agenten, das kann ich Ihnen jetzt ruhig sagen. Aber sie kamen um. Das gleiche kann X zugestoßen sein.«
    »Hat irgend jemand gesehen, wie die beiden starben?« sagte Göring. »Ich weiß, daß Joe Miller Strubewell deswegen für tot hält, weil er ihn nach dem Zusammenbruch des Ruderhauses nicht hat herauskriechen sehen. Aber er könnte es später verlassen haben. Von Podebrad wissen wir nicht mehr, als daß man ihn nach dem Zusammenstoß der Schiffe nicht mehr gesehen hat.«
    »Ich wünschte, die beiden wären hier«, sagte Burton. »Irgendwie würde ich die Wahrheit schon aus ihnen herausbekommen. Ich nehme aber an, daß sie wirklich umgekommen sind. Daß niemand sie wiedergesehen hat, scheint meine Annahme zu bestätigen. Und was X angeht, nun…«
    Burton verabschiedete sich von Göring und ging zum halb ausgebrannten Hafen, wo die Plakate vor Anker lag. Das Boot machte auf ihn den Eindruck einer monströsen, schwarzen Schildkröte. Sein hoher, abgerundeter Rumpf bildete die Schale, und

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