Farmer, Philip José - Flusswelt 04
Wand, fanden sie endlich, was sie suchten. Wie Joe sagte, lag der Fluß nun mehrere Kilometer entfernt zu ihrer Linken und stürzte sich dort brüllend in die Tiefe.
Er ließ den Strahl seiner Taschenlampe über den Fels wandern und sagte plötzlich: »Verflikft und fugenäht! Wenn ich damalf wirklich auf der rechten Fluffeite den Berg hinaufgeftiegen bin, find wir aber in den Hintern gekniffen! Der Tunnel ift ja dann auf der anderen Feite – und den Fluff können wir nicht überqueren!«
»Wenn die Ethiker das Seil gefunden haben«, sagte Burton, »dann haben sie den Tunnel sicher ebenfalls entdeckt.«
Aber sie waren zu müde, um sich jetzt noch nach dem Felsspalt umzusehen, der den Tunneleingang bildete. Sie gingen weiter bis zu einem Überhang. Mit ein paar Stückchen Holz, die Joe gespart hatte, machten sie ein kleines Feuer und aßen zu Abend. Das Feuer ging schnell wieder aus. Anschließend polsterten sie den felsigen Boden mit Kleidern, deckten sich warm zu und schliefen trotz des Donners, das der Fluß erzeugte, ein.
Am nächsten Morgen sagte Nur, während sie Trockenfisch, Pemmikan und Brot aßen: »Wie Dick schon sagte, konnte X gar nicht wissen, von welcher Seite des Flusses aus seine Helfer den Berg besteigen würden. Er muß also nicht nur für zwei Seile, sondern auch für zwei Tunnels gesorgt haben! Irgendwo hier in der Nähe müßte also noch ein weiterer sein.«
Burton öffnete den Mund, denn er wollte darauf hinweisen, daß auch dieser Tunnel – vorausgesetzt, er hatte je existiert – inzwischen längst verstopft sein würde, aber Nur hob die Hand und ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.
»Mir ist klar, was du sagen willst. Aber wenn wir den Stopfen finden können und er nicht allzu dick ist – dann haben wir auch das nötige Werkzeug, um ihn zu durchbohren.«
Die erste Suchgruppe war noch keine zehn Meter vom Lager entfernt, als man den Stopfen auch schon entdeckte. Er befand sich ein paar Schritte hinter dem Eingang einer Höhle, die breit genug war, um sogar Joe Miller durchzulassen.
Offenbar hatte man sich eines hitzeerzeugenden Geräts bedient, um den gewaltigen Zapfen mit den ihn umgebenden Quarzwänden zu verschmelzen.
»Oh, Mann!« sagte Joe. »Daf ift ein Brocken! Aber vielleicht faffen wir ef doch noch!«
»Vielleicht«, meinte de Marbot. »Aber was tun wir, wenn sie den Tunnel ganz zugestopft haben?«
»Dann fuchen wir unf einen neuen Kamin. Wenn Ikf fo geriffen ift, wie ef den Anfein hat, hat er die Möglichkeit, daf man feine Tunnelf findet, natürlich in Betracht gefogen und dafür geforgt, daf unf ein weiterer Weg für Verfügung fteht.«
Als Burton die äußere Feldwand musterte, bohrte sich der helle Strahl seiner Lampe durch den Nebel. Bis in eine Höhe von drei oder vier Metern war die Wand noch gezackt und kantig, aber danach wurde sie, so weit man sehen konnte, spiegelglatt.
Joe ließ einen Hammer gegen den Stopfen krachen. Burton, der ein Ohr gegen die Felswand legte, sagte: »Es klingt hohl!«
»Klaffe«, sagte Joe. Er entnahm seinem Gepäck verschiedene Werkzeuge aus einer Wolfram-Stahl-Legierung und fing an zu hämmern. Als er genügend aus dem Quarzfelsen herausgeschlagen hatte, um sechs Löcher zu machen, befestigten Burton und er Plastikbomben an dem Stein. Burton hätte den Sprengstoff am liebsten mit Lehm abgedeckt, aber so etwas gab es in dieser Gegend nicht.
Er steckte die Kabelenden in das Plastik hinein und zog sich, die einzelnen Strippen ausrollend, zurück. Als die Gruppe weit genug entfernt war, betätigte er den kleinen Zünder. Die darauffolgende Explosion war ohrenbetäubend. Die Höhle spuckte Quarzstücke aus.
»Immerhin«, sagte Joe, »brauche ich jetft nicht mehr fo viel fu tragen. Fumindeft bin ich daf Plaftikfeug und den Fünder lof. Damit brauchen wir unf nun nicht mehr fu belaften.«
Sie kehrten zum Höhleneingang zurück. Burton ließ den Strahl seiner Lampe wandern. Die Löcher, die Joe in das Gestein geschlagen hatte, waren größer geworden. Einige davon waren groß genug, um in den dahinterliegenden Tunnel blicken zu können.
»Zwölf Stunden Arbeit werden wir wohl noch brauchen, Joe«, sagte Burton.
»Oh, Feife! Nun, nichtf ift umfomft.«
Kurz nach dem nächsten Frühstück schlug Joe das letzte Stück Fels heraus. Die Sperre brach zusammen.
»Und jetft wird ef ernft«, sagte Joe und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
Der Tunnel war gerade hoch genug, daß er ihn auf den Knien durchqueren konnte, aber seine
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