Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
Vom Netzwerk:
Hüfte.«
    Innerhalb einer Minute hatte Logas Gesicht die graue Färbung verloren. Er sah nun wieder normal aus und bat um etwas Wasser, das Frigate ihm brachte. Burton zündete sich eine Zigarette an. Unzählige Fragen lagen ihm auf der Zunge. Welche davon sollte er als erste ausspucken?
    Bevor die große Befragung jedoch stattfand, mußten einige andere Dinge erledigt werden. Während die anderen die Flugstühle hereinbrachten und Frigate eine Extratour machte, um sich um den ihres Anführers zu kümmern, hielt Burton den Ethiker mit seiner Waffe in Schach. Die Stühle wurden neben dem Diskus platziert, damit ihnen der Anblick von Croomes’ Leiche erspart blieb. Man baute sie so auf, daß sie um den Stuhl des Ethikers einen Halbkreis bildeten.
    »Ich glaube, wir könnten jetzt wohl alle einen Schluck vertragen«, sagte Burton.
    Loga sagte ihnen, wie man die Kontrollen des Gralbehälters einstellte. Er selbst trank einen Weißwein, wie ihn die anderen in ihren Grälen bisher noch nie vorgefunden hatten. Burton gab Logas Bestellung ein zweitesmal auf und probierte das Getränk. Es war mit nichts zu vergleichen, das er bisher getrunken hatte, aber wohlschmeckend und süffig. Aus irgendeinem Grund erweckte es in ihm die Vision einer sich zurückziehenden, grünen Meereswoge, über der riesige, weiße Vögel mit roten Schnäbeln flogen.
    Burton setzte sich hin. Logas Waffe lag auf seinem Schoß. Seine erste Frage war, wie sie funktionierte. Loge zeigte ihm die Sicherung und den Stecher, aber darauf war Burton auch schon allein gekommen.
    »Ich glaube«, sagte er dann, »daß es am besten ist, wenn wir ganz von vorne anfangen. Aber wo ist das?«
    »Entschuldige, daß ich unterbreche«, sagte der Maure, »aber eins sollten wir jetzt sofort klarstellen. Ah Qaaq… Loga… Haben Sie in diesem Turm eine private Wiedererweckungskammer?«
    »Ja.«
    Der Ethiker zögerte. »Sie war aber nicht nur für mich da. Auch Tringu hat sie benutzt. Er war mein bester Freund; wir sind zusammen auf der Gartenwelt aufgezogen worden. Er war der einzige, dem ich trauen konnte.«
    »War er der Mann, der sich Stern nannte und Firebrass vor dem Start der Parseval umzubringen versuchte?«
    »Ja. Wie ihr wißt, ist es ihm nicht gelungen. Als ich erkannte, daß Firebrass drauf und dran war, den Turm vor mir zu erreichen – und auch Siggen –, mußte ich die beiden töten. Siggen hat Firebrass nicht verraten, wer ich war. Sie glaubte mir, als ich ihr sagte, ich hätte meine Pläne aufgegeben und sei bereit, mich der Gnade des Rates zu überantworten, wenn wir den Turm erreicht und ihn wieder zum Leben erweckt hatten. Wenn ich sie nicht belogen und ihr erzählt hätte, den Computer mit einer Sperre versehen zu haben, die nur ich allein würde außer Kraft setzen können, hätte sie sich nie damit einverstanden erklärt. Sie versprach mir, Firebrass erst dann über mich aufzuklären, wenn wir den Turm erreicht hatten. Aber dann trafen die beiden Vorbereitungen, um als erste dort zu sein. Offenbar hatte Siggen vor, meine Angaben an Ort und Stelle zu überprüfen. Ich hatte Angst, sie würde unterwegs im Helikopter ihre Meinung ändern und Firebrass einweihen. Deswegen… zündete ich die Bombe, die ich für einen solchen Fall in ihrem Helikopter versteckt hatte…«
    »Wer ist Siggen?« fragte Alice.
    »Meine Frau. Die Frau, die sich als Anna Obrenowa, die russische Luftschiffpilotin, ausgab.«
    »Oh, ja«, sagte Alice, während Tränen über Logas Wangen liefen.
    »Offensichtlich haben Ihre Kollegen den privaten Wiedererwecker gefunden und außer Betrieb gesetzt. Sonst hätten Sie sich ja nur umbringen brauchen und wären automatisch in den Turm zurückversetzt worden. Haben sie die Maschine nun reaktiviert?«
    »Ja. Ich hatte sogar zwei. Aber sie wurden beide gefunden und abgeschaltet.«
    »Wenn wir Sie jetzt töten würden«, sagte Burton, »wären Sie uns erneut entkommen. Warum haben Sie vorher aufgegeben? Warum haben Sie sich nicht selbst umgebracht?«
    »Weil ich euch, wie ich schon sagte, vielleicht brauche. Weil ich die Gewalt satt bin. Weil ich euch etwas schulde.«
    Er machte eine Pause. »Vor langer Zeit versah ich die allgemeine Lazarus-Maschinerie mit einer Sperre. Auf ein Signal hin, das gleichzeitig alle im Turm, in den Untergrundkammern und im Umkreis des Sees töten würde, konnte man sie wieder aktivieren. Aber Tringu und ich verfügten über Privatleitungen. Eine davon war in dem Raum am Fuß des Turms. Sharmun, die Frau, die

Weitere Kostenlose Bücher