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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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für die benötigte Energie beider Projekte zu liefern. Und die Antwort war so ausgefallen, wie Nur sie erwartet hatte. Ja, sogar der Kern dieses Planeten, der etwas größer war als der der Erde, würde seine weißglühende Hitze verlieren und innerhalb von zwei Jahrhunderten rot und schwach werden.
    Logas Eltern, Geschwister, Vettern und Kusinen befanden sich noch im Flußtal. Jeder von ihnen war zumindest einmal getötet worden; keiner war Vorangeschritten. Loga hatte das Projekt durchkreuzt und sich die anderen Ethiker und deren Agenten vom Hals geschafft, damit seine Familie über die ihr zugestandene Zeit hinaus überleben und, so hoffte Loga, jenes Stadium erreichen konnte, in dem man Voranschritt.
    Dies bedeutete jedoch nicht, daß das erste Projekt nicht beendet werden würde, sobald die einhundert Jahre abgelaufen waren. Er konnte seine Lieben retten, indem er sich vergewisserte, daß ihre Körperaufzeichnungen nicht gelöscht und ihre Wathans freigesetzt wurden, um so lange, wie das Universum existierte - oder noch länger - umherzutreiben. Er konnte die Existenz der ersten Gruppe beenden und die nächste planmäßig ins Leben rufen. Die kleine Abweichung vom vorgesehenen Plan würde darin liegen, daß seine Familie auch weiterhin im Flußtal leben würde. Sie würde Teil der nächsten Gruppe sein und so ein zusätzliches Jahrhundert bekommen.
    Aber wenn diese Überlegungen zutrafen, warum hatte Loga es nicht einfach so eingerichtet, daß der Computer nicht melden würde, daß gewisse Personen, die beseitigt werden sollten, noch lebten? Loga war in der Lage gewesen, den
    Computer in viel wichtigeren Angelegenheiten zu einem illegalen Vorgehen zu bewegen.
    Wahrscheinlich hatte er das Risiko nicht eingehen wollen, aufgrund einer so kleinen - wenn auch für seinen Standpunkt großen - Sache erwischt zu werden. Er mußte sichergehen, die absolute Kontrolle zu haben, selbst wenn der Versuch, sie zu erringen, viel größere Risiken in sich barg. Er hatte gewußt, daß ein oder zwei Jahre vor dem Ende des Projekts ein Raumschiff von der Gartenwelt eintreffen würde, das neben der aus Ethikern bestehenden Mannschaft die Körperaufzeichnungen der Menschen des zweiten Projekts mit sich führen würde. Loga hatte sichergehen müssen, daß ihm die Neuankömmlinge keinen Strich durch die Rechnung machten. Er hatte alles so einrichten müssen, daß die Neuankömmlinge gefangengenommen oder getötet wurden, wenn sie nichtsahnend das Schiff verließen und den Hangar betraten.
    Leider war jemand zu Loga durchgekommen, hatte ihn getötet und seine Körperaufzeichnung gelöscht.
    Alle Beweise deuteten auf die mongolische Agentin hin, die Nur getötet hatte. Aber Nur konnte nur sehr wenige Beweise vorlegen. Er hatte keine Ahnung, wie sie in den Turm gekommen war, welche Rolle sie gespielt hatte oder hätte spielen sollen. Er wußte nicht einmal, ob sie sich nicht noch immer irgendwo im Turm versteckte.
    Nur und seine Gefährten hätten an dem Rätsel arbeiten sollen, bis es gelöst gewesen wäre. Aber jeder bis auf ihn schien es vernachlässigt zu haben. Man war zu beschäftigt mit der Macht und den Vergnügungen, die der Turm einem bot. Zweifellos hatte jeder beabsichtigt, das Rätsel zu lösen, aber man hatte keine Vorstellung, wie viel Zeit inzwischen vergangen war.
    Nur fragte sich, ob es etwas nützen würde, den anderen diese Vernachlässigung in Erinnerung zu rufen. Seine Versuche, die Sache mit Hilfe des Computers zu klären, waren im Sande verlaufen. Was konnte man besser machen?
    Doch es war Alice Hargreaves gewesen, die kurz nach dem Betreten des magischen Labyrinths, des Turmes, der mit dem Computer identisch war, herausgefunden hatte, wie man den Computer austricksen konnte. Er nicht, und auch kein anderer. Nur wußte jedoch aus seinen Beobachtungen, daß die anderen nicht der Meinung waren, die Lösung des Rätsels sei dringlich. Überhaupt schien es für sie nichts Dringenderes zu geben, als die unwahrscheinlichen Möglichkeiten des Computers auszukosten. Und nicht mal damit hatten sie es eilig.
    In dieser Hinsicht irrten sie sich jedoch. Nur sah, daß eine weitere Krise auf sie zukam. Li Po hatte sie ausgelöst, als er andere Menschen, ohne sich groß die Folgen zu überlegen, wiederbelebt hatte. Turpin hatte viele Menschen wiederbelebt, die er auf der Erde gekannt, und einige, die er im Flußtal kennengelernt hatte. Diese wiederum hatten andere zurückgeholt, die sie gern bei sich gehabt hätten. Und so

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