Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
das Aufnahmegerät ein und bezog Posten an der Tür, um zu signalisieren, dass dies ganz allein Sams Angelegenheit war.
„Man hat dich über deine Rechte aufgeklärt, einschließlich deines Rechts, einen Anwalt hinzuzuziehen?“
„Ich brauche keinen. Du hast nichts gegen mich in der Hand.“ Er hob seine mit Handschellen gefesselten Hände. „Ist das wirklich notwendig?“
„Detective Cruz, bitte nehmen Sie Mr Gibson die Handschellen ab.“ Als Freddie nicht gleich gehorchte, sagte sie: „Detective.“
Ohne ein Wort zu sagen, ging Freddie an ihr vorbei und nahm Peter die Handschellen ab. Auf dem Rückweg zur Tür warf er Sam einen düsteren Blick zu.
Sams Exmann rieb sich die Handgelenke. „Ganz schöner Aufwand für nichts und wieder nichts“, meinte er in dem gönnerhaften Ton, den er ihr gegenüber oft benutzt hatte.
„Wegen nichts?“ Sie legte jedes einzelne Foto von ihr, das in seiner Wohnung gefunden worden war, auf den Tisch. Und jetzt spürte sie jenes Kribbeln, das bei Terry O‘Connors Verhör gefehlt hatte. „Und wie nennst du das hier?“
„Amateurfotos. Ist das inzwischen ein Verbrechen?“
„Nein. Stalking aber schon.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ein kleines Vergehen. Verklag mich doch.“
„Keine Sorge, das kommt noch. Ist es nicht selbst für deine Verhältnisse ziemlich erbärmlich, vor meinem Haus zu lauern?“
Ein harter Ausdruck trat in seine blauen Augen. „Ich habe nicht vor deinem Haus gelauert.“
„Doch, hast du. Es ist ziemlich traurig, dass du die Frau verfolgst, die sich von dir hat scheiden lassen, statt dir eine andere zu suchen, über die du Kontrolle ausüben kannst. Armselig, oder, Cruz?“
„Mindestens“, pflichtete Freddie ihr bei. „Ich würde sagen, es ist krank und erbärmlich, so auf die Ex fixiert zu sein. Besonders wenn sie sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hat, dass sie nichts mehr mit einem zu tun haben will.“
Wenn Blicke töten könnten, wäre Freddie in diesem Moment erledigt gewesen.
Sam ging um den Tisch und blieb hinter Peter stehen. „Es hat dich wütend gemacht, dass ich dich nicht mehr wollte, stimmt‘s?“
„Ich wollte dich ja auch nicht mehr. Du warst eine beschissene Ehefrau und lausig im Bett.“ Er sah zu der dunklen Glasscheibe, hinter der das Beobachtungszimmer lag. „Habt ihr das gehört?“, schrie er. „Sie ist eine Versagerin in der Kiste!“
„Nick findet das nicht.“
Peter versuchte aufzuspringen, doch sie drückte ihn wieder auf seinen Platz.
„Ich nehme an, dir ist inzwischen aufgegangen, dass wir herausgefunden haben, dass du vor sechs Jahren seine Nachrichten an mich nicht weitergegeben hast.“
„Das ist doch kein Verbrechen.“
„Nein, aber erbärmlich. Es muss dir ganz schön gestunken haben, mich in dieser Woche mit ihm zusammen zu sehen.“
„Als ob mich das interessieren würde.“
„Oh, ich denke schon.“ Sie beugte sich herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich glaube sogar, es interessiert dich sehr.“
Er schüttelte sie mit einer heftigen Bewegung ab. „Du bildest dir ganz schön was ein.“
Sam kehrte auf die andere Seite des Tisches zurück und legte ein Foto von dem Material zum Bombenbauen vor ihn.
„Was ist das?“, wollte er wissen.
„Warum verrätst du es mir nicht?“
Ein Schweißtropfen bildete sich auf seiner Oberlippe. „Ich habe keine Ahnung.“
„Ich glaube doch.“ Sam stützte sich mit den Händen auf den Tisch und lehnte sich zu Peter hinüber. „Du enttäuschst mich, Peter. Da lebst du vier Jahre mit einer Polizistin zusammen und lernst nichts dabei. Wenn du deine Exfrau und ihren Freund umbringen willst, solltest du lieber keine Fingerabdrücke auf dem Sprengsatz hinterlassen.“
„Ich habe keine Fingerabdrücke hinterlassen!“
Sie grinste. Bingo!
Sein Gesicht lief vor Zorn rot an. „Du verdammte Schlampe! Machst die Beine breit für dieses Arschloch, zehn Minuten nach eurem Wiedersehen!“
Mit brennendem Magen beugte sie sich zu ihm hinunter. „Ganz recht. Und weißt du was?“ Sie senkte die Stimme, sodass nur Peter - und vielleicht Freddie - sie hören konnte. „Wenn ich mit ihm schlafe, komme ich jedes Mal - manchmal sogar öfter als einmal. Im Gegensatz zu dem, was du mir ständig einzureden versucht hast, bist also offenbar du der Versager im Bett.“
Binnen Sekunden packte er ihre Kehle und drückte so fest zu, dass sie innerhalb von Sekunden Sterne sah.
Sie hörte Freddie, doch da erwischte sie Peters Nase schon mit der
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