Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
war, diese private Debatte zu beenden. Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Hattest du übrigens vor, mir gegenüber irgendwann zu erwähnen, dass deine Stellvertreterin in den Senator verliebt war?“
Immerhin sah er zerknirscht aus. „Das hat sie erzählt?“
„Ich habe es aus ihr herausgequetscht. Eins meiner besonderen Talente.“
„Darauf wette ich“, erwiderte er trocken.
„Warum hast du es nicht für wichtig genug gehalten, es mir zu sagen? Alles ist wichtig! Hier geht es um die Ermittlung in einem Mordfall.“
„Tut mir leid. Es schien mir einfach keine Rolle zu spielen.“
„Christina hat das Büro verlassen, um Essen zu holen, exakt zu der Zeit, die die Gerichtsmedizin als Todeszeitpunkt festgestellt hat. Außerdem war sie im Besitz eines Schlüssels zu seiner Wohnung. Und sie liebte ihn.“
Nicks attraktives Gesicht wurde blass. „Du kannst doch unmöglich andeuten wollen …“
„Ich kann und ich tue es.“
„Auf keinen Fall, Sam. Sie hat ihn verehrt, und sie war ihm treu ergeben. Niemals hätte sie ihm etwas antun können.“
„Wie gut kennst du sie?“
„Ich arbeite seit fünf Jahren mit ihr zusammen. Sie ist eine großartige Kollegin und Freundin.“
„Was weißt du über sie?“
„Sie wuchs in Oregon auf und ging hier aufs College. Seit sie ihr Studium abgeschlossen hat, arbeitet sie für das Parlament. Sie hat sich aus der Verwaltung hochgearbeitet.“
„Vertraust du ihr?“
„Unbedingt.“
„Welche Sicherheitsstufe hat sie?“
„Geheim.“
Sam vermerkte in ihrem Notizbuch, den Backgroundcheck zu beschaffen, den Christina Billings durchlaufen haben musste, um in diese Geheimhaltungsstufe der Regierung aufgenommen zu werden. „Was ist mit dir?“
„Topsecret - streng geheim.“
„Seit wann?“
„Seit der Berufung des Senators in den Ausschuss für innere Sicherheit und Regierungsangelegenheiten. Vorher war mein Status ebenfalls ‚geheim‘.“
„Wer hat sonst noch die Sicherheitsstufe ‚topsecret‘?“
„Nur der Senator.“
„Wer sind seine Erben?“
Nick überlegte. „Das werden wohl seine Nichte und sein Neffe sein. Emma und Adam.“
„Aber du bist dir nicht sicher?“
Er schüttelte den Kopf.
„Wer weiß es genau?“
„Wahrscheinlich sein Vater und der Anwalt der Familie, Lucien Haverfield.“
Sam schrieb sich Haverfields Namen auf.
Freddie kam mit zwei Papiertüten mit Essen herein. „Hast du einfach ohne mich angefangen, Boss?“
„Wir sprechen gerade über die Erben“, informierte Sam ihn. „Mr Cappuano glaubt, dass es höchstwahrscheinlich seine Nichte und sein Neffe sind.“
„Das macht Sinn“, bemerkte Freddie. „Führen wir das Gespräch hier oder im Konferenzzimmer?“
Nick deutete auf einen kleinen Tisch. „Von mir aus hier.“
„Ich hole schnell den Recorder“, erklärte Freddie.
„Hast du etwas dagegen, wenn wir hier essen?“, fragte Sam Nick. „Detective Cruz bekommt schlechte Laune, wenn er mittags nicht pünktlich seine fettige Mahlzeit bekommt.“
Nick lächelte, doch Sam fiel vor allem auf, dass er müde und traurig wirkte. „Kein Problem. Ich esse an diesem Tisch öfter als zu Hause.“
„Apropos zu Hause - ist dir noch etwas aufgefallen, was fehlt oder nicht an seinem Platz steht?“
Kopfschütteln.
„Sag mir Bescheid, wenn dir noch etwas einfällt.“
„Du glaubst mir also, dass jemand eingebrochen ist?“
Sie antwortete mit einem kurzen Nicken und hatte Schwierigkeiten, seinem Blick zu begegnen. Erschrocken stellte sie fest, dass sie Angst vor dem hatte, was sie in seinen wundervollen braunen Augen lesen würde.
„Stör ich gerade?“, fragte Freddie, der mit dem Aufnahmegerät zurückkam.
Sam räusperte sich. „Nein. Bringen wir es hinter uns. Wir haben heute noch viel zu tun.“
9. KAPITEL
Nach einem kurzen Halt beim Chinarestaurant in Capitol Hill, wo man ihnen bestätigte, dass Christina Billings tatsächlich gegen elf am gestrigen Abend Essen geholt hatte, fuhr Sam Freddie zurück zum Büro.
„Und?“, fragte er. „Willst du mir erzählen, was das vorhin zu bedeuten hatte?“
„Was denn?“
„Na du und dieser Cappuano. Ich kam mir plötzlich wie das fünfte Rad am Wagen bei einem heißen Date vor.“
Genervt warf sie ihm einen Blick zu. „Wovon redest du eigentlich?“
„Na mal sehen.“ Er zählte unter Zuhilfenahme seiner Finger auf: „Bedeutungsvolle Gesprächspausen, glühende Blicke und ständige versteckte Andeutungen. Soll ich fortfahren?“
Offenbar war
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