Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
Vom Netzwerk:
Möglichkeiten, den Sack schon früh zuzumachen. Dann wäre das Spiel sicher etwas ruhiger und entspannter für alle Beteiligten verlaufen. Du hast dich auch von der allgemeinen Hektik anstecken lassen.
    Obwohl du heute nicht bravourös gespielt hast, so hat man doch gemerkt, dass die Österreicher reichlich Respekt vor dir hatten, und damit hast du dann die Bahn frei gemacht für andere Spieler. Trotzdem hatte ich über das gesamte Spiel das Gefühl, dass du dein Tor noch machen wirst.“
    Hunold sah Max aus schon fast väterlichen Augen an.
    „Ach, wissen Sie, Trainer, natürlich ist es immer schön für mich, wenn ich im Spiel ein oder mehrere Tore schießen kann. Doch am Ende zählt für mich nur, ob wir gewinnen oder nicht.
    Wenn ich dann zum Sieg unserer Mannschaft noch ein Tor beisteuern kann, ist es umso besser. Wir haben gewonnen, und das ist schließlich das einzige, was zählt! Es macht mir sicherlich Spaß, Fußball zu spielen und noch mehr Spaß, dabei Tore zu schießen, aber am meisten freue ich mich darüber,wenn wir gewinnen. Darum geht es und um nichts anderes!“
    Hunold wunderte sich darüber, mit welcher Einstellung dieser blutjunge Spieler an die Sache heranging. Doch das und nichts anderes erwartete er von ihm. Er musste seine persönlichen Triumphe dem Ziel der Mannschaft unterordnen. Wenn er das konnte, dann würde aus Max Kaiser ein ganz großer Spieler werden. Viele junge und talentierte Spieler versuchten ständig, für die Galerie zu spielen, um persönlich zu glänzen. Aber nicht Max! Trotz seiner Jugend war er in seiner Entwicklung den meisten um Lichtjahre voraus, und das machte ihn neben seinem Talent zu etwas ganz Besonderem. Hunold war froh darüber, solch einen Spieler in seiner Mannschaft zu haben.
    „Morgen könnt ihr euch ein wenig erholen, und dann werden wir uns auf das Viertelfinale gegen die Portugiesen konzentrieren.“
    Hunold stand auf und bewegte sich zur Front des Busses, wo er klären wollte, ob sie vollzählig waren, bevor sie sich wieder auf den Weg in ihr Hotel machten.
    Einige Stunden später lag Max nur mit Shorts bekleidet auf dem Bett seines Hotelzimmers.
    Sein Handy-Display hatte 28 Anrufe in Abwesenheit angezeigt. Er fühlte sich einfach nicht in der Lage, jetzt alle Gratulationen über sich ergehen zu lassen, deshalb rief er nur seine Eltern zurück.
    Mit seinem Vater führte er ein langes Gespräch.
    Paps war unglaublich stolz auf ihn und hatte ihm erzählt, dass dieser Reporter angerufen hätte, und dass es in der kleinen Fleischerei nach dem Artikel in der Zeitung kein Halten mehr gegeben hätte.
    Hunderte von Schaulustigen und Fans hätten den Laden fast gestürmt. Alle hätten sich die neuste Kreation seinesVaters gekauft. Die Kaiser-Wurst! Das war ein Bierschinken, der aussah wie ein Fußball, und jeder wollte diese Wurst! Max lachte lauthals, als Paps ihm das alles berichtete.
    Er versprach ihm, dass er alles dafür geben werde, auch die Portugiesen zu schlagen.
    Im Bett neben Max lag Steffen.
    „Na, wie fühlst du dich jetzt? Du kannst doch wirklich stolz auf dich sein.“
    Max sah Steffen an. Er war auf dem Platz gerannt, als wenn es um sein Leben ginge, hatte kaum einen Zweikampf verloren und sogar noch Ausflüge in die Offensive gewagt.
    „Ich fühle mich ausgesprochen gut. Ich weiß ja, dass du Recht hast, in allem, was du sagst. Es ist schon ein besseres Gefühl, ein ehrliches Spiel abzuliefern!“
    Steffen hatte lange mit sich kämpfen müssen, doch schließlich hatte sein Gewissen gesiegt.
    Er hasste sich selbst dafür, dass er sich in der Vergangenheit so hatte manipulieren lassen.
    Sicher hatte er seine Gründe, doch am Ende musste er Max Recht geben. Nichts auf dieser Welt konnte wichtig genug sein, um gegen seine Überzeugung zu handeln. Früher einmal, es kam ihm so vor, als sei es in einem anderen Leben gewesen, hatte er für seine Verhältnisse ein stolzes und ehrbares Leben geführt. Jedoch hatten ihn die äußeren Umstände dazu gebracht, damit zu brechen.
    Nicht zuletzt die Liebe zu seiner Familie und der Zwang, für wirtschaftliche Sicherheit zu sorgen, brachten ihn soweit, sich auf die verlockenden Angebote, die ihm gemacht wurden, einzulassen.
    Durch den Sport schaffte er es, seiner ärmlichen Umgebung zu entfliehen. Die Szene aus dem letzten Spiel gegen die Bayern verfolgte ihn seitdem jede Nacht in seinen Träumen.
    Er konnte sich noch zu gut an Kranbaums Worte erinnern.
    „Wir setzen unser Vertrauen auf dich, tu das, was wir

Weitere Kostenlose Bücher