Federschwingen
noch dazu, sich zu fragen, wie er so naiv hatte sein können, zu glauben, Zamael würde sofort aufgeben.
Nun, wenn er die Information, die er suchte, nicht direkt aus Zamaels Geist holen konnte, musste er die Antwort auf andere Weise aus ihm herauspressen. Ein weiteres Mal konnte er nicht versuchen, in seinen Geist einzudringen, ohne der hinterhältigen Gabe des Engels zu erliegen. Also musste er sich darauf konzentrieren, sich vor ihm abzuschirmen. Zamael war sehr ansehnlich und seine Fähigkeit, sexuelle Gelüste zu intensivieren, zu bündeln und auf ein Ziel zu lenken schien das noch zu verstärken. Andererseits war er selbst alles andere als ein Novize auf sexuellem Gebiet und was sollte ihn daran hindern, bei seinem Verhör ein wenig Spaß zu haben? Zamael war bestens verschnürt und würde ihm nichts anhaben können. Er beschloss, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und zumindest zum Schein auf Zamaels Verlockungen einzugehen.
„Lass mich gehen“, befahl Zamael mit kratziger, müder Stimme.
Fast hätte Dantalion ihn ausgelacht, so lächerlich wirkte diese Forderung von einem wehrlos gefesselten Mann. Allerdings hielt ihn Zamaels Drohung davon ab: „Du wirst mich gehen lassen, sonst wirst du den Menschen nicht lebend wiedersehen.“
Dantalion stellte fest, dass Zamaels scheinbare Erschöpfung ihn nicht daran hinderte, ihn mit funkelnden Augen zu fixieren. Augen, die ihn ein wenig an Seere erinnerten. Sie hatten eine intensiv grüne Farbe und trotz seiner misslichen Lage wirkte Zamael unbeeindruckt. Wütend presste Dantalion die Lippen zusammen. Gut, wenn er nicht freiwillig reden wollte, musste er ihn dazu bringen.
„Ich denke, du bist nicht in der Lage, um irgendwelche Forderungen zu stellen. Sag mir, wo ihr Morten versteckt haltet.“
Er nahm ein scharfes Messer in die Hand, das er auf dem Nachtschrank deponiert hatte. Demonstrativ drehte er es zwischen den Fingern. Außer, dass sich Zamaels Atem beschleunigte, zeigte er keine Regung. Dafür durfte sich Dantalion ein weiteres Mal mit einem plötzlich wild brennenden Gefühl zwischen seinen Beinen herumschlagen.
„Du scheinst es unglaublich nötig zu haben, so wie du versuchst, mich in dieser Weise zu beeinflussen. Also schön.“ Er nahm das Messer und setzte es am Ausschnitt von Zamaels Lederweste an. Die Kleidung erinnerte ihn eher an einen Rockstar als an einen Engel. Schwarzes Leder, das Dantalion selbst so liebte. Ein wenig bedauerte er es, das schöne Oberteil seines Gegners zu zerstören. Dabei ritzte er oberflächlich die Haut.
Dantalion war nicht überrascht, bei dieser Aktion Zamael dunkel keuchen zu hören. Er hätte sich eher gewundert, wäre es nicht der Fall gewesen. Zamael schien ihm ähnlicher zu sein, als er bislang angenommen hatte. Nicht nur, was den Kleidungsstil betraf.
Geistesabwesend strich er mit den Fingerspitzen über die klar definierten Bauchmuskeln und entdeckte in Zamaels Augen ein winziges Glitzern, das ihm sehr gut bekannt war.
„Anscheinend hast du es selbst nötig“, konterte Zamael. „Was für eine Art von Verhör soll das werden, Dämon?“
„Sei froh, dass du es mit mir zu tun hast. Wenn Seere von eurer Aktion erfährt, wird er nicht so sanft mit dir umgehen. Es wäre also klüger, mir alles zu erzählen, was du weißt.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, ließ er seine Fingerspitzen neckend über Zamaels Haut fahren. Sie fühlte sich weich und seidig an und war leicht gebräunt. Darunter bebten feste Muskeln unter seiner Berührung.
„Von mir wirst du nichts erfahren“, murmelte Zamael heiser.
„Das werden wir ja sehen.“ Erneut strich Dantalion ihm über die Brust und drehte eine Brustwarze zwischen zwei Fingern, bis Zamael schmerzerfüllt Luft einsog. Dantalion erkannte dank seiner Erfahrung, dass Schmerz längst nicht alles war, was ihn bewegte. Zwar wagte er nicht, direkt in Zamaels Geist einzutauchen, doch das war gar nicht nötig. Die Lust spiegelte sich in Zamaels Gesicht, war in dem leisen Keuchen hörbar, sprach aus jeder winzigen Bewegung des geschmeidigen Körpers.
„Wo ist …?“ Der Rest ging in haltlosem Stöhnen unter. Jeder Nerv in seinem Körper glühte vor Verlangen. Dantalion war klar, dass er für die nächste Zeit keine Kraft mehr hatte, nach Morten zu fragen. Erst musste er dieses Brennen in sich loswerden, damit er klar denken und handeln konnte.
„Also schön“, sagte er atemlos. „Ich gebe dir, was du willst. Und ich schwöre dir, es wird der letzte Fick deines
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