Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
Vom Netzwerk:
ihn!
    Allein die Wut und sein Stolz waren es, die Dantalion auf die Beine halfen.
    „Du verfluchter Mistkerl!“ Sein Knurren wurde von einer weiteren Kugel unterstrichen, die sich rasend schnell über seinen Händen bildete.
    Zamael bereitete einen Konter in Form eines eigenen Energieballs vor. Eigentlich hatte Dantalion vorgehabt, mit seinem Ball auf Erael zu zielen, um ihn von Morten wegzuschleudern. Von Zamael ging jedoch die größere Bedrohung aus, entschied er im Bruchteil einer Sekunde und schoss seine Energie auf ihn ab. Im selben Moment warf Zamael seine Plasmakugel.
    Obwohl Dantalion gar nicht die Zeit gehabt hatte, richtig zu zielen, traf sein Geschoss genau auf Zamaels, vermischte sich mit ihr, blähte sich auf und explodierte. Der Engel wurde von der Druckwelle nach hinten geschleudert, selbst Dantalion konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und fand sich quer über die Couch geworfen wieder. Stöhnend schlug er die Augen auf und blinzelte desorientiert. Sein Blick fiel auf Erael, der Morten zum Fenster gezerrt hatte und soeben mit ihm über die Kante sprang.
    Dantalion wollte sich mit Mortens Geist verbinden, doch er scheiterte kläglich. Was nichts anderes bedeuten konnte, als dass dieser mistige Engel Morten bewusstlos geschlagen haben musste. Klar, sonst hätte sich Morten sicher gewehrt, anstatt einfach so davongeschleppt zu werden.
    Mit einem Satz war Dantalion auf den Beinen und stürmte zum Fenster. Gerade wollte er die Verfolgung aufnehmen, als er Zamael hinter sich vernahm: „Hey, ich bin auch noch da!“
    Dantalion wirbelte herum. So angeschlagen, wie Zamael wirkte, würde es nicht viel brauchen, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Verächtlich schnaubend wandte er sich erneut dem zerstörten Fenster zu.
    Bring Morten zurück, Erael! Tust du es nicht, wird dein Freund leiden!, donnerte er in den Geist des flüchtenden Engels. Erael ließ nicht den kleinsten Gedanken verlauten, geschweige denn eine Antwort. Das durfte ja wohl nicht wahr sein!
    Dantalion drehte sich betont langsam zu Zamael um und grinste ihn falsch und zähnefletschend an. „Sieht aus, als hättest du schlechte Karten, mein Freund.“ Er baute sich vor Zamael auf, der sich verzweifelt bemühte, auf die Beine zu kommen. „Dein Kollege ist mit Morten abgehauen, und ich will wissen, wohin er ihn bringt. Übrigens nicht gerade nett von ihm, dich einfach im Stich zu lassen.“
    Zamael setzte zu einer Erwiderung an, doch Dantalion ließ ihm keine Chance dazu. Rücksichtslos drang er in Zamaels Geist ein. Er brauchte dringend Informationen! Er hatte sich noch nicht einmal richtig mit ihm verbunden, da zischte er auf und zog sich hastig zurück. Sengende Lust schlug ihm wie eine Flutwelle entgegen und machte jedes andere Vorhaben unmöglich. Es war reiner Reflex, der ihn eine neue Plasmakugel entstehen und aus nächster Nähe auf Zamael abfeuern ließ. Mit einem Ächzen sank Zamael in sich zusammen, das wilde Verlangen erlosch. Dantalion fluchte. Na, jetzt hatte er erst ein Problem! Es war unmöglich, in einen bewusstlosen Verstand einzudringen. Und er hatte Zamael mit seiner Energie für unbestimmte Zeit außer Gefecht gesetzt.
     
    Als Zamael zu sich kam, stöhnte er gequält.
    Dantalion beobachtete amüsiert seinen Kampf gegen die Fesseln. Der Engel wand sich auf Mortens rundem Bett, auf dem er ihn fachmännisch an allen vieren fixiert hatte. Mangels Handschellen hatte er geflochtene Kevlarseile verwendet, die Zamael nicht zerreißen konnte. Mortens Ausrüstung war wirklich Gold wert. Grinsend lauerte Dantalion auf den Moment, in dem Zamael begreifen würde, dass er ihn in seiner Gewalt hatte. Just in dem Augenblick , in dem in Zamael die Erkenntnis aufkeimte, setzte er sich zu ihm auf das Bett. Lässig schlug er die Beine übereinander und schaute neugierig in das vor Anstrengung und wahrscheinlich auch Empörung gerötete Gesicht. Es war praktisch, dass Zamael lange genug bewusstlos gewesen war, bis Dantalion ihm die Flügel ausgebreitet und die Arme darüber gelegt hatte. Damit hatte er ihn so fixiert, dass die Ellbogen bei jeder Bewegung über die empfindlichen Flügel schrammten. Das war schmerzhaft, wie Dantalion aus eigener Erfahrung wusste. Schmerzhaft genug, um Zamaels Widerstand schnell zu brechen.
    „Du kannst es dir leicht machen, Zamael, oder schwer. Ich will nur eine Ant...“ Weiter kam Dantalion nicht. Ein Schwall atemberaubender Lust traf ihn und ließ ihn unbeherrscht aufstöhnen. Dantalion kam gerade

Weitere Kostenlose Bücher