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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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Zamaels Fähigkeit oder lag es vielleicht daran, dass er hier ein Tabu brach? Verbindungen zwischen Dämonen und Engeln standen zwar nicht unter Strafe, solange sie die Geschäfte der eigenen Seite nicht störten, waren aber nicht unbedingt gern gesehen. Allerdings war dies hier lediglich eine ausgesprochen eigenwillige Foltermethode. Zumindest versuchte Dantalion, sich das einzureden. Wirklich gequält wirkte Zamael nicht, wie er sich unter ihm wand und sich ihm entgegen bewegte.
    Doch er wusste, dass sich das sehr bald ändern würde, wenn sie erst fertig waren. Bis dahin galt es, zu genießen. Den harten Pfahl in sich, die geschmeidigen Bewegungen, die ansteigende Lust, den herrlichen Anblick des erregten Engels. All das kostete Dantalion aus, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Er spürte die sinnlichen Regungen unter sich, hörte das willige Stöhnen, unter das sich gelegentlich sein Name mischte. Ohne in seinem Ritt innezuhalten, nahm er seinen restlichen noch funktionierenden Verstand zusammen und startete einen weiteren Versuch, Zamaels Bewusstsein zu infiltrieren. Die Verbindung stand noch nicht richtig, da riss ihn ein neuer Schub vernichtender Lust mit sich.
    Nein, es hatte keinen Sinn, in Zamaels Verstand vordringen zu wollen. Zwar war er der stärkste Telepath, den die Niederhöllen zu bieten hatten , doch Zamaels Macht unterwanderte seine Kraft. Sie stieß seine niedersten, instinktivsten Triebe an, die jedes bewusste Denken und Handeln ausschalteten. Dagegen war selbst er machtlos, zumindest solange Zamael seine Konzentration beibehalten konnte.
    „Oh Gott, Dantalion!“, murmelte Zamael keuchend, was bei Dantalion ein unwilliges Knurren auslöste.
    „Gott hat damit rein gar nichts zu tun.“
    Zamael schrie auf, als er sich zur Unterstreichung seiner Worte extra hart auf ihm niederließ und seine Muskeln fest anspannte.
    Mit einem Mal drangen Ekel und Entrüstung in Dantalions herrlich erregtes Gemüt und dämpften seinen Höhenflug gewaltig. Als er sich umdrehte, entdeckte er den Ursprung dieser Störung: Erael, dieser verfluchte Zeitmanipulator.
    „Nimm deine Finger von ihm!“, schrie Erael.
    Dantalion konnte die Hilflosigkeit und Überforderung spüren, mit der Erael die Fäuste ballte.
    „Bist du irre?“, fauchte Zamael, der anscheinend gar nicht gerettet werden wollte.
    Durch diesen entsetzten Ausruf wachgerüttelt, schaffte es Dantalion, eine violette Lichtkugel entstehen zu lassen und auf Erael abzufeuern. Der konnte nicht ausweichen und sank getroffen zu Boden. Viel hatte der Kerl nicht auf dem Kasten, wenn er sich sogar von einem fast gänzlich abgelenkten Dämonen niederstrecken ließ.
    Im ersten Moment glaubte Dantalion, dadurch die Lust auf die Fortsetzung verloren zu haben, doch nach einem Blick auf Zamael spürte er einen neuerlichen Schub der kaum erträglichen Hitze in sich. Dantalion stieß ein animalisch klingendes Knurren aus, biss Zamael lustvoll in den Hals. Eine Sekunde lang schwebte sein Gesicht über dem des Engels, als wollte er ihn küssen. Tatsächlich war dieses Bedürfnis sogar enorm und wuchs beständig, gleich darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle, änderte den Kurs und senkte seine Lippen auf die weiche Haut des Halses. Küsse waren etwas Zärtliches, Intimes und Vertrautes, das er nicht mit Zamael teilen wollte.
    Erael war für den Moment vergessen – er würde nicht aufwachen. Falls doch, würde er ihn sicher ein weiteres Mal überwältigen können. Dantalion fuhr fort, sich rhythmisch auf Zamael zu bewegen und sie beide in einen Strudel grenzenloser Lust zu treiben.
    Sein Ritt auf Zamaels Schoß wurde zunehmend härter. Zamael stöhnte sinnlich unter ihm und versuchte, seine Stöße zu kontern. Es war ein Fest für alle Sinne, die ihm allerdings langsam aber sicher schwanden. Sein Geist wurde überspült mit einer Ekstase, die selbst ihm fremd war, obwohl er bisher jede Menge Sex mit unterschiedlichsten Partnern gehabt hatte. Es ging so weit, dass er begann, die Kontrolle zu verlieren und sich selbst zu streicheln, während er sich auf Zamaels Schwanz pfählte.
    Unter halb gesenkten Lidern hervor beobachtete Dantalion, wie Zamaels Gesichtsausdruck verführerischer und weicher wurde.
    „Ich will dich anfassen, Dantalion“, hauchte er rau. „Mach mich los.“
    Oh ja, er wollte so dringend berührt werden, er hielt es kaum aus. Es zählte ausschließlich diese allumfassende, gleißende und verzehrende Lust, die ihn beherrschte und seine

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