Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Federweiße Fluegel

Federweiße Fluegel

Titel: Federweiße Fluegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Trost
Vom Netzwerk:
ich, doch ich log. Mir ging es gar nicht gut. Mir ging es beschissen, richtig beschissen.
    >Lissy wie ich sehe haben wir wieder Besuch?< Peanut kam auf uns zu und sprang auf´s Fensterbrett.
    >Kümmere du dich bitte um Hawkie, ich geh nur kurz ins Bad.< Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging ins Bad.
    Ich schloss die Tür hinter mir und drehte den Schlüssel herum. Ich wollte keinen mehr sehen, auch nicht Peanut. Mit Sicherheit würde sie gleich an geschissen kommen... Ich hatte Recht.
    >Liss, was machst du denn? Ist alles in Ordnung?< , fragte sie mich.
    >Ja, alles okay.< Sie hörte bestimmt, wie verheult ich klang. Zum Glück hatte sie keine Möglichkeit hier herein zu kommen und somit wäre ich diesmal ungestört und nichts würde schief gehen... Diesmal könnte mich keiner retten...
    Ich schaute in den Spiegel... Ich sah schrecklich aus... War es überhaupt irgendein Mann wert dass man wegen ihm so heulte? Dass man so unendlich verletzlich war? Wussten diese elenden Kerle überhaupt, was sie uns Frauen mit ihrem Verhalten antaten?
    Aber das war mir egal. Es war mit Sicherheit das Letzte Mal, dass ich wegen einem Mann heulen würde. Ich ging an meinen Badschrank und holte eine kleine Tasche heraus.
    >Liss, du kommst jetzt auf der Stelle heraus!< , rief Peanut.
    >Gib mir noch zwei Minuten. Ich kämme mir eben die Haare.< , sagte ich... Sollte sie mich doch in Ruhe lassen! Sie würde mir eh nicht helfen können, meinen Schmerz nicht stillen können...
    Ich kramte zitternd in der kleinen Tasche herum, bis ich fand was ich suchte... Dann fiel mir eine Flasche mit Hustensaft herunter und zerbrach in viele Scherben.
    >Scheiße!< , fluchte ich.
    >Liss?< , rief Peanut mir zu. Ich antwortete nicht. Mein Vorhaben verlangte Konzentration, sonst würde ich in wenigen Wochen wieder hier stehen... Ich streckte meinen rechten Arm vor mich hin, wobei der wie verrückt zitterte. Ich hielt die scharfe Rasierklinge genau an die Pulsader dran... Dann atmete ich einmal tief durch und ohne lange zu überlegen schnitt ich mir meine Pulsader durch... Das Blut floss strömend über meine Hand, meinen ganzen Körper hinunter... Es war warm, sehr warm... Dann wurde mir schwindelig und schlecht. Ich fiel um... Schlug mit dem Kopf an irgendetwas hartes... Irgendwer schrie draußen nach mir. Es war nicht Peanut, so viel hörte ich jedenfalls... Es lief immer mehr Blut heraus, bald würde es vorbei sein. Ich würde nie wieder leiden müssen, nie wieder würde mein Herz schmerzen... Alles hätte ein Ende...
    Plötzlich ertönte ein lauter Krach. Jemand hatte so eben meine Badezimmertür eingetreten. Egal wer es war, aber er würde sie bezahlen müssen.
    Es musste ein grausamer Anblick sein, mich hier halbtot und dem Verbluten nahe liegen zu sehen...
    >Liss! Was hast du getan?< Diese Person kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
    >Mein Gott! Bist du verrückt? Wie kannst du so etwas nur tun...?< , fragte mich dieser Jemand. Ich wusste nicht wer es war. Ich erkannte die Stimme kaum und sehen konnte ich gar nichts. Es war alles verschwommen und mir war so schlecht...
    >Liss, du verblutest! Scheiße! Wo sind hier Handtücher?< Ich hörte ihn herum kramen, fluchen und irgendwas wegwerfen. Dann wickelte er etwas sehr straff um meinen Arm, wickelte mich in ein Handtuch ein und zog mich hoch. Als er merkte, dass ich wieder zusammen sackte, hob er mich hoch und trug mich aus dem Bad. Mir war so schlecht, dass ich mich fast übergeben musste. Alles um mich herum drehte sich so schnell, dass es selbst mit geschlossenen Augen nicht zu ertragen war.
    Ich wurde in ein Auto auf die Rücksitze gelegt und er fuhr sofort los. War das etwa mein Auto? Es roch so nach Blümchen...
    Wir fuhren nicht lange. Ich nahm die Autofahrt kaum wahr so schlecht war mir... Mittlerweile war ich richtig mit Blut beschmiert überall und mein Arm tat so höllisch weh...
    >Liebes, wir sind da. Mein Dad wird sich um die Wunde kümmern. Er weiß was zu tun ist.< Er half mir beim Aussteigen und sobald ich stand, musste ich mich übergeben... Glücklicherweise nicht in mein Auto und auch nicht auf die Schuhe der Person, die neben mir stand. Wer war das überhaupt? Ich erkannte es nicht. Die Stimme kam mir sehr bekannt vor, sowie auch der Geruch... Und wenn sein Dad Arzt war, dann konnte es nur...
    >Brendan...< , sagte ich total benommen.
    >Ja Liss. Ich bin es!< , antwortete er und trug mich ins Haus hinein. Er hatte unterwegs schon mit seinem Dad telefoniert, so viel hatte

Weitere Kostenlose Bücher