Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
Türklinke zum Esszimmer herunterdrückte. Sie zog die Schultern zurück und zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. Vielleicht bildete sie sich alles ein? Es schien ihr unmöglich, dass er keinerlei Empfindungen für sie hegte. Nicht nach den letzten Wochen und nach gestern. Sie öffnete die Tür, die Wärme ihres Körpers wich Entsetzen, denn ihre Welt brach zusammen.
Auf seinem Schoß saß rittlings eine unbekannte schlanke Schönheit. Ihre rotbraunen Locken fielen auf ihren Rücken hinab. Nur ein kleiner Stringtanga zierte ihre makellose Rückseite. Die ultraminblauen Schnüre lagen um ihre schmalen Hüften.
Sie drehte sich um, sah sie höhnisch an.
„Nicht so stürmisch, Sarah.“ Sie hatte perfekte Brüste, die nur mit Silikon gefüllt sein konnten.
Johns Blick traf Violas. Kälte schlug ihr entgegen. Sein frostiger Ausdruck war in keiner Weise mit der eisigen Übelkeit zu vergleichen, die sie bis in die letzte Körperzelle spürte. Das Eis erreichte ihren Magen, biss stechend zu. Sie glaubte sogar, ihr Herz hörte für eine Sekunde auf zu schlagen. Es musste einfach so sein, nur so war der Schmerz erklärbar.
„Ich will dich heute nicht sehen Viola.“
Sollte sie schreien, ihn zur Rede stellen? Aber wozu? Sie tat das Einzige, was angemessen erschien und drehte sich um. Schmerzhaft prallte sie mit der Schulter gegen den Türrahmen. Es tat so weh. Sie hätte es wissen müssen. Sie hatte die Gefahr ignoriert. Die ganzen Jahre hatte sie ihre Gefühle in sich vergraben. Dort waren sie besser aufgehoben. Sie rannte den Weg zurück, den sie gekommen war. Stur hielt sie den Tränen stand.
Ihr Schlüssel war in der roten Fleecejacke, mehr brauchte sie nicht. Sie zog die Jacke über. Viola benötigte einige Anläufe, bis sie es schaffte, den Reißverschluss einzufädeln. Fast brach sie zusammen, als sie auf dem Bett saß, um die Laufschuhe überzuziehen.
Sie lief aus der Tür, spürte Stolz, dass sie nicht weinte. Das Eis in ihrem Magen erfasste ihre Beine. Sie stolperte ein paar Mal, bis sie den Waldweg erreichte.
Sie musste bis zu ihrer Tür rennen, dann konnte sie zusammenbrechen. Aber bis dahin durfte sie nicht nachgeben.
Die Tränen kamen, während sie den Weg entlanghastete, der auf ihr Haus am Waldrand zuführte.
Jemand warf sie mit Wucht auf den Boden. Diesmal fing niemand den Fall ab. Schmerzhaft schlug sie auf und ein Stein bohrte sich in ihren Oberschenkel. Mit hartem Griff packte jemand sie an den Haaren. War das John? Wollte er ihr noch mehr wehtun? Selbst als Miles und Dean sie entführten, hatte keiner der Männer ihr so wehgetan. Sie zappelte unter dem Körper. Ruckartig zog er ihr den Kopf in den Nacken.
„Du Schlampe.“ Sogar nach all den Jahren erkannte sie die widerliche Stimme. Schmerzend erfasste die Erkenntnis ihr Bewusstsein, lähmte sie mit Übelkeit.
Das durfte nicht sein.
Er drehte sie gewaltsam herum. Sie winkelte ein Bein an, um ihn in den Schritt zu treten, aber er wich dem Fuß aus. Sie erwischte seinen Oberschenkel und er schrie auf vor Wut. Ein Schlag traf sie ins Gesicht. Fassungslos starrte sie auf das Monster. Hasste die Art seines Blickes, die schmierige Berührung.
„Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich dich zufällig entdeckte. Seit Wochen lauere ich vor den Häusern. Wo warst du die ganze Zeit? Bei deinem Liebhaber, du Hure.“ Der Dämon umfasste ihren Hals. Er sah nicht, wer hinter ihm auftauchte, ein Ausdruck auf dem Gesicht, den sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Mordlust und gnadenlose Wut. John presste ihm ein Tuch auf Nase und Mund und zog Parker Cormit von ihr. Er trat um sich, trotzdem hing er nach einem Moment schlaf in dem Griff.
John warf ihn wie einen Sack zur Seite und zog Viola in seine Umarmung.
Ihre abwehrenden Arme hielt er fest. Sie kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit, die sie übermächtigen wollte. Die Unbekannte hockte neben ihr.
„Beruhige dich, es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit.“ Auch Dean war da. Seine Hände lagen auf ihren Oberschenkeln. Miles berührte sie an der Wange. Anscheinend dachten sie, Körperkontakt beruhigte sie. Es verfehlte nicht seine Wirkung.
„Viola, ich liebe dich.“
Sie blinzelte John an, als wenn ihm zwei Hörner aus der Stirn wüchsen. „Wir haben ihm diese Falle gestellt. Er wird dir nie wieder etwas antun.“ Sterne blitzten vor ihren Augen. Sie wachte auf der Rücksitzbank von Johns PT Cruiser auf. Ihr Kopf lag auf seinem Schoß und sein liebevoller Blick traf sie bis ins
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