Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Maestroaura in dem Raum waberte. Ginger bewies Mut.
„Kuscht euch.“
Sie grinsten breit. Sally hätte schwören können, dass Ginger etwas von zurückgebliebenen Hulks murmelte.
Sie reichte Sally Kopfhörer. „Setz sie auf und lausche der Musik. Sie ist ruhig; wenn du dich auf sie konzentrierst, verlangsamt sie deinen Herzschlag.“
Aufmunternd lächelnd zog sie ein paar chirurgische Handschuhe über.
„Sieh mich an, Kleines.“ Sie versank in Miles’ Augen, bis er ihr Bewusstsein füllte.
Kühle benetzte sie. Dann stach die Nadel ihr in die Haut. Erleichtert atmete sie aus, lauschte den beruhigenden Klängen von Enya. Es war nicht halb so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte.
„Fertig.“ Ginger holte einen Spiegel, sodass Sally das filigrane Werk bewundern konnte. „Ich klebe dir ein hautfreundliches Pflaster über das Tattoo. Ihr habt genügend Duschpflaster?“
Nickend überreichte John Ginger einen Umschlag. Ginger beäugte ihn, als ob er ihr einen Knollenblätterpilz zum Verzehr anbot. John sah ihr tief in die Augen, schenkte ihr sein verführerischstes Lächeln, bis Ginger die dunkelrote Versuchung akzeptierte. Die erhitzten Wangen verrieten sie – sie war nicht halb so ruhig, wie sie gern sein wollte.
Sie lächelte Sally an und küsste sie auf Stirn. Die Geste überraschte Sally. „Du warst sehr tapfer, und ich war gespannt dich kennenzulernen.“
Aufsässig sah Sally in die Runde. „Du musst mutig sein, wenn du es tagtäglich mit diesen Alpha-Hulks aufnimmst.“
Drei Maestros bohrten ihre lasernden Blicke in die kleine Frau, und sie schubste Dean, um an ihm vorbeizukommen.
„Süße Subbie, auf dich wartet bereits der richtige Maestro.“
Ginger ignorierte die Bemerkung, doch die zitternden Fingerspitzen verrieten sie, als sie Johns Kreditkarte entgegennahm.
Fragend sah Sally zu Miles, als sie das Studio verließen.
„Die Tattoomaus ist devot und wild. Wir haben mehrere Anfragen von passenden Maestros, die es lieben, eine Devote zu zähmen, die ihre Neigung verleugnet.“ Der Schalk blitzte ihm aus jeder Pore. „Ich habe einen Tisch im Boiling Rose reserviert. Kim und Viola warten auf uns.“
John nahm ihre Hand und küsste sie auf die Innenseite des Handgelenks. „Versuch diesmal nicht, dich in eine Ohnmacht zu retten.“ Die dunkle Seite von ihm brach an die Oberfläche. Sie klammerte sich an ihren Maestro. Nie wusste sie, was sie als Nächstes planten. Unsicherheit packte sie, ob es wirklich nur ein harmloses Essen war.
Miles lachte weich, während Dean neben ihnen lief, gleich dem Raubtier, das er war.
George, der Besitzer des Boiling Rose , umarmte sie lächelnd und zwinkerte ihr zu. Ob die Maestros ihn eingeweiht hatten? Ihre Wangen entflammten. Heilfroh über die Anwesenheit ihrer Freundinnen, setzte sie sich zu Viola und Kim.
Die Mistkerle ließen ihre Jacken an, griffen gleichzeitig in die Taschen. Dass sie dabei in Lachen ausbrachen, raubte den Kerlen nicht die Dominanz, im Gegenteil, es steigerte sie auf eine unerträgliche Weise. In Sally begann ein Plan zu wachsen, sie konnte es kaum erwarten Viola und Kim davon zu erzählen.
Sie reichten ihnen drei Schatullen, in denen sich Nippelklemmen befanden, die mit kleinen Federn geschmückt waren, in der Farbe ihrer Augen. Stundenlang alberten sie im Boiling Rose herum und besprachen die Doppelhochzeit.
„Und ihr wollt wirklich keine große Hochzeit?“, fragte Miles.
Kim und Sally sahen sich lächelnd an, schüttelten einvernehmlich den Kopf. Sally war froh, denn sie besaß keine Freunde außerhalb des Federzirkels . Ihre damaligen Bekanntschaften hatten das Weite gesucht, als sie mit Séamus zusammen gewesen war. Nur Kim hatte zu ihr gehalten.
Kim drückte ihre Hand. „Nicht, Sally. Wir haben uns lang genug vorgeworfen, was passiert ist. Viola hat eine Idee, wie wir die Vergangenheit endgültig von uns abschütteln können.“ Ihre Augen blitzten vergnügt. „Eine kleine Zeremonie nach der Trauung.“
Miles legte den Arm um Sally, und sie presste sich dankbar an ihn. „Probierst du die Nippelklemmen nachher an mir aus, Maestro Miles?“
John und Dean schlugen Miles auf die Schultern, so hart, dass er fast von der Bank fiel.
„Du schuldest uns eine Antwort, wie du es geschafft hast, dass sich Sally dermaßen respektvoll zeigt.“ John warf Viola einen dunklen Blick zu. Sie lächelte süß, die Mimik voller Ungehorsam, und wie sehr ihr Maestro genau das liebte, sah selbst ein Maulwurf.
Kapitel
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