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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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entlang, dass die Steine nur so spritzten.
    „Vielleicht sollten wir Timothy anrufen“, sagte Viola.
    „Gute Idee.“ Kim fuhr wie eine Wahnsinnige.
    Viola erreichte nur die Mailbox, hinterließ allerdings Deborahs Anschrift. „Dort steht Miles‘ Jeep.“
    Kim hielt neben dem Wagen an, doch Sallys Hoffnungen erstarben. Gähnende Leere schlug ihnen entgegen. Viola und Kim sahen genauso aus, wie sie sich fühlte. Beide waren bleich vor Sorge. Sally hatte das Gefühl, sie müsse sich gleich übergeben.
     
    Was zum Henker? Stöhnend öffnete Miles seine Augen und blinzelte gegen das grelle Licht an. Er konnte sich nicht bewegen, saß in einem Ledersessel mit Armlehnen aus Edelstahl. Seine Handgelenke waren an die Lehnen gefesselt und seine Fußgelenke an die Sesselbeine.
    „Gib dir keine Mühe.“ Die verzerrte Stimme von Deborah drang an seine Ohren.
    Was war passiert? War das Arschloch, das Deborah verprügelt hatte, zurückgekehrt und hatte ihn bewusstlos geschlagen?
    „Leg die Pistole hin.“  Die ruhigen Worte von John sickerten ihm ins Bewusstsein. Er versuchte, durch den Nebel zu blicken, der seine Wahrnehmung trübte.
    Etwas Hartes presste gegen seine Schläfe.
    „Dean, fessle John an den Sessel.“
    Das grauenvolle Geräusch einer gelösten Waffensicherung katapultierte ihn ins Hier und Jetzt.
    „Mach schon, oder ich knall das perverse Schwein ab.“
    Wahnsinn tropfte aus jeder Silbe.
    Er blinzelte, bis er endlich klar sehen konnte. Wie hatte er nur so blöd sein können? Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen, wie sehr sie ihn bei seinem letzten Besuch gedrängt hatte, zu trinken.
    Die Handschellen klickten zu, und Dean richtete sich auf.
    „Setz dich, Arschloch.“
    Mit unbeteiligter Mimik nahm Dean auf dem freien Sessel Platz.
    „Die Arme hinter die Lehne.“
    Sie lief zu ihm hinüber und zielte auf seinen Kopf. Eines musste er der Schlampe lassen, sie war vorbereitet und hatte sich mit genügend Handschellen eingedeckt.
    Triumphierend grinste sie ihn an.
    „Deborah, du willst das nicht tun.“
    Sie drehte sich Miles zu. Tränenspuren hatten das geschickte Make-up der falschen Verletzungen zerstört. Das irre Antlitz einer zutiefst gestörten Frau sah ihn an.
    „Sag du mir nicht, was ich will.“
    Miles bemerkte eine Bewegung im Garten, und es wurde ihm eiskalt.
     
    Sally war, als ob eine eisige Klammer ihr Herz umfasste. Ihr Verstand hatte einige Sekunden benötigt, bis sie begriff, was sie sah.
    Die Wahnsinnige fuchtelte mit einer Waffe herum. Viola schlug sich die Hand vor den Mund, um das Wimmern zu unterdrücken. Kim packte sie beide an den Schultern und zog sie hinter den Busch, an dem Giotto platt wie eine Flunder auf dem Boden lag. Violas Gehorsamstraining trug Früchte.
    „Wir müssen sie ablenken.“ Man hörte Viola deutlich an, dass sie fast in Tränen ausbrach.
    „Vielleicht sollten wir die Cops rufen?“
    „Tu es, Kim, doch wir können nicht auf sie warten. Die Schlampe ist bereit, zuzuschlagen“, würgte Sally hervor. „Im Jeep liegt Werkzeug. Ich klingle an der Haustür, und ihr zertrümmert die Terrassentür.“ Sally sah auf ihre Uhr. „Vier Minuten von jetzt an.“ Sie überreichte Kim den Schlüssel, froh, dass Miles ihr einen eigenen gegeben hatte. Innerlich erkaltete alles, während sie um das Haus herumlief. Kim sprintete, als ob der Teufel persönlich hinter ihr herrannte.
    Sally holte tief Luft, erinnerte sich daran, wie sie es geschafft hatte, bei Séamus ruhig zu bleiben. Sie beruhigte ihre Atmung, entspannte den Körper und drückte langanhaltend auf die Klingel.
    Der schrille Ton zerrte ihr an den Nerven. Deborah riss die Tür auf. Sally blickte in die Mündung der Waffe.
    Ein unglaublich lautes Geräusch kam aus Richtung Wohnzimmer. Leider war es nicht das ersehnte Klirren. Die Mistkuh besaß einbruchsicheres Glas. Doch es reichte, um sie abzulenken, sodass Sally den Waffenarm zu packen vermochte.
    Deborah war weitaus kräftiger als sie aussah, zudem gab der Wahnsinn ihr zusätzliche Stärke. Die Schlange rammte das Knie hoch und traf sie gegen den Oberschenkel. Agonie erfasste den Muskel, doch Sally wusste, wenn sie den Arm losließe, wäre sie tot. Deborah kreischte, und ein Schuss löste sich, der in die Decke einschlug.
    Giotto kam knurrend durch die Tür, sprang mit einem Satz auf die Verrückte, während er nach ihr schnappte.
    Sally presste sie mit ganzem Körpereinsatz an die Wand, bemerkte entsetzt, dass sie drohte, zu Boden zu gehen, da die

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