Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
sich und griff in seine Jackentasche. Sie grinsten sich an, in der Erinnerung gefangen, wie sie im Boiling Rose reagiert hatte.
„Was hältst du von Doppelhochzeiten?“
Sie öffnete den Mund, um zu antworten. Ein vergebliches Unterfangen, denn ihre Kehle weigerte sich, die Silben freizugeben, die sie sagen wollte.
„Dean und Kim wollen am Tag vor Weihnachten heiraten.“
Das hatte sie nicht gewusst.
„Eine kleine Hochzeit mit den engsten Freunden.“
Endlich löste sich ein lautes Ja aus ihrem zugeschnürten Hals. Er klappte eine Schatulle auf. Auf dem dunkelroten Samt glitzerte ein Diamant mit dem zugefrorenen See um die Wette.
„Doch zuerst muss die Feder dich schmücken. Wir haben gleich einen Termin im Stitching Parlour .“
Sie fiel ihm um den Hals und schluchzte ein erneutes Ja in die kalte Luft. „Maestro, ich habe aber eine riesige Angst vor Nadeln.“
Er lächelte sie auf diese verführerische Weise an, die ihr den Boden unter den Füßen wegriss.
„In diesem Fall wirst du von drei Sullivans begleitet. Das sollte die kleine Tattoomaus daran erinnern, dich vorsichtig zu behandeln.“
Er lachte dominant, und sie sah ihn verwundert an.
Tattoomaus?
Etwas in ihr horchte auf.
„Jetzt streck deine Hand aus, Sally Hodge.“
Auf dem Weg zurück in den Federzirkel bewunderte sie ihren Ringfinger, der so viel hübscher aussah mit dem Ring.
Miles’ Herzschlag beruhigte sich zögerlich. Noch nie hatte er eine dermaßen intensive Furcht gespürt. Schon der Gedanke, dass Sally ihn abweisen könnte, schmerzte tief.
Quietschende Laute ausstoßend rannte sie davon, während sie lautstark nach den beiden Übeltäterinnen rief.
John und Dean standen breitmaulfroschgrinsend in der Küche und schlugen ihm hart auf die Schultern.
„Aua.“
Er erntete einen weiteren Schlag, und Johns Augen glitzerten. „Das Stitching Parlour erwartet uns, ebenso die Tattoomaus.“
Dean trank einen Schluck Tee, und Miles sah förmlich, was in seinem Gehirn vorging.
„Wir sondieren nur die Lage“, ermahnte Miles sie.
„Tun wir das nicht immer?“ Den unschuldigen Ausdruck auf Deans Gesicht würde ihm selbst eine Heilige nicht abkaufen.
„Wir verfrachten Viola und Kim ins Dark Pageturner , um Interventionen im Keim zu unterdrücken.“
„Pst, sie kommen.“ John versteckte sein Antlitz hinter der großen Tasse.
Stolz präsentierte Sally seinen Brüdern den Ring, während sie sie misstrauisch beäugte.
„Sie hecken etwas aus.“ Um Zustimmung heischend wandte sie sich Viola und Kim zu.
„Wahrscheinlich planen sie eine grausame Session, um uns in die Untergebenheit zu zwingen.“ Viola lachte frech und wackelte mit den Hüften. „Ich könnte nicht behaupten, dass sie besonders erfolgreich wären.“
Kim und Sally zuckten zusammen.
Diese Worte würden sie alle drei zu spüren bekommen, bis sie sich unterordneten, doch bis es so weit war, hatten die Maestros Gelegenheit, ihre Kreativität zu erkunden.
Viola rannte aus der Küche. Nach einem kurzen Blick auf die Maestros taten die beiden anderen Subbies es ihr gleich. In ihrer Hast kollidierten sie fast im Türrahmen miteinander.
Wieso nur hatte sie sich darauf eingelassen? Sie hasste Nadeln. Der bloße Anblick reichte, dass Übelkeit in ihr hochkroch.
Das Stitching Parlour blitzte vor Sauberkeit und gewährleistete Privatsphäre. Die kleine Tattoomaus sah Sally an. Das hübsche Gesicht strahlte Ruhe aus. Sie wirkte viel zu sanft, um ihr wehzutun. Sie umfasste Sally an den Schultern.
„Ich bin Ginger. Du legst dich am besten hin.“ Ihre nachtschwarzen Haare wippten in einem hohen Zopf. Der harmlose Ausdruck änderte sich, denn sie funkelte die Sullivan-Brüder an.
Sally legte sich auf die mit einem Handtuch bedeckte Liege, während sie mit den Tränen kämpfte.
Ginger lächelte sie zuversichtlich an, ließ sich offensichtlich nicht von den drei Kerlen beeindrucken, die über ihr aufragten.
Mit ruhigen Bewegungen schob sie Sallys Top nach unten.
„Deine Haut ist ungewöhnlich hell und zart.“ Sie richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf, die bei 1,55 Metern lag. Sie trat in den persönlichen Bereich von Dean und John und stupste ihnen mit den Zeigefingern gegen die Brustkörbe.
„Verzieht euch ein paar Schritte.“ Die leuchtend blauen Augen fixierten Miles. „Du kannst bleiben, um ihre Hand zu halten.“
Auf den Gesichtern der dunklen Brüder lag ein Ausdruck purer Jagdlust. Sie drückten die Wirbelsäulen durch, während die
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