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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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hieß das jetzt? Was hatte er Elinorak angetan? Mit was für einem Mann hatte sie zusammen gelebt?
    „Ich bin nicht Elinorak“, sagte sie, „ich bin Ela, weißt du noch?“ Sie starrte Ning an, befahl ihm stumm, sie weiterhin anzusehen und sie machte einen Schritt vorwärts, und dann noch einen. „Elinorak wollte sich zwischen euch drängen. Aber
ich,
ich bin doch eine Freundin von Fee.“ Den Blickkontakt immer noch haltend schob sie sich zwischen ihn und Elenas Bettchen. „Und von dir! Ich will, dass ihr glücklich seid.“
    Ning hielt inne.
    „Glücklich...“, wiederholte er.
    „Genau“, sagte Ela verzweifelt, „du musst zu ihr, Ning. Sie ist bei Lenyal.“
    „Ennaj ist bei Lenyal. Er darf sie nicht anfassen! Sie gehört mir!“
    „Genau! Du musst sie befreien. Worauf wartest du?“
    Ning sah sie noch einen Augenblick an, dann drehte er sich um und stürmte aus dem Langhaus. Ela sank erschöpft über Elenas Bettchen, aus dem ihre Tochter ihr skeptisch entgegen sah, zusammen. Gottseidank war er fort, ohne ihnen etwas anzutun! Ela schluchzte unter der Anspannung auf. Ihre Hüfte tat weh, wo sie auf den Boden gefallen war, als Ning sie geschlagen hatte. All die Monate hatte er ihr etwas vorgemacht! Sie hatte gedacht, er liebe sie, dabei hatte er die ganze Zeit nur Fee gewollt! Das war nicht normal. Ning war krank. Und gefährlich! Ela hoffte, dass Fee im Schlangendorf sicher war, aber sie musste sich zuerst um ihre Tochter kümmern. Sie mussten hier weg.
     
     

Die Schlangenkriegerin
     
    Fee schüttelte den Kopf. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ning diese Dinge getan haben sollte. Sie wandte sich ab und ging zu Pulsah hinüber, blieb stehen und drehte sich wieder um. „Ich glaube dir“, sagte sie verzweifelt, „aber ich kann es trotzdem nicht fassen! Ning soll so ein Psychopath sein? Von Ennaj besessen? Und jetzt lebt Ela bei ihm? Und ist ihm quasi ausgeliefert? Das klingt alles wie ein schlechter Film!“
    Lenyal sah sie verständnislos an. Er stand immer noch am Schlangenstein. Klar, sie hatte eine Reihe deutscher Wörter benutzt, die er nicht verstanden hatte. Fee kümmerte sich nicht darum. Sie senkte den Blick. Das Schlimme war, dass es sogar Sinn ergab. Ning hatte ihr so gut wie gesagt, dass er mit Ela zusammen sein
musste
, aber eigentlich sie, Fee, wollte. Ratlos ging sie wieder ein paar Schritte auf Lenyal zu.
    „Es sind diese Blicke, weißt du“, sagte er, „wie Ennaj erst ihn und dann mich angesehen hat. Wieso hat sie ihm nicht gleich gesagt, dass er sich davonscheren soll?“
    Fee hatte gute Lust hysterisch zu werden.
    „Woher soll ich das wissen?“ Nun griff sie haltsuchend nach einem der großen Steine. „Ich bin nicht Ennaj! Ich kann dir nicht sagen, was da tatsächlich zwischen ihnen war oder nicht!“
    „Ich weiß“, sagte Lenyal mit seiner sanften Stimme, „so war das auch nicht gemeint.“
    „Wirklich nicht?“, fragte Fee hilflos. „Darum wolltest du doch wissen, ob ich noch Gefühle für Ning hab, und er für mich!“
    Lenyal trat zu ihr, blieb dicht vor ihr stehen.
    „Fee“, sagte er und sah sie eindringlich mit seinen grauen Augen an, „nicht deswegen.“ Er machte eine Pause. „Ich wollte, dass du die ganze Geschichte kennst“, sagte er dann. „Beinahe vier Jahre lang habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, ob an seinen Behauptungen etwas dran ist oder nicht. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich sie nicht retten konnte. Dass ich ihn nicht erwischt hab. Aber am meisten dafür, dass ich ihren Worten, den Dingen, die sie gesagt hat nicht glauben konnte und nicht aufhören zu grübeln. Und für die ganzen Dinge, die ich getan habe. Aber Freja hatte recht, es spielt keine Rolle. Ennaj hat mich geliebt, das ist die Wahrheit, das habe ich jeden Tag erlebt. Ning hat sie mir nicht nur brutal entrissen, sondern im Nachhinein auch noch unsere Liebe, die wir miteinander geteilt haben, vergiftet. Das habe ich viel zu lange zugelassen. Damit ist jetzt Schluss. Und ich wollte nur wissen, ob du etwas für ihn fühlst“, er nahm zögernd ihre Hand, „weil ich ausschließen wollte, dass die Geschichte sich wiederholt.“ Er lachte verlegen. „Ich wollte ganz sicher sein können, dass die Frau, die ich mag, wirklich keine Gefühle für Ning hat.“
    Fee starrte auf ihre Hand. Er hielt ihre Hand. Er hatte sie noch nie vorher berührt. Seine Hand war warm und stark. Es fühlte sich gut an, ihre Hand in seiner. Und er hatte gelacht. Er war hübsch, wenn er lachte.

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