Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Auch an anderer Stelle machte sich jemand Gedanken über die Amulette. Aber dieser Gedanke war eher ein Nebenprodukt; in Wirklichkeit ging es der Person um etwas völlig anderes. Ein Amulett würde nur ein Mittel zum Zweck sein…
    Teri Rheken dachte daran, Ssacah wieder in die Existenz zurückzuholen!
    Die Silbermond-Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar war zu einer Ssacah-Dienerin geworden. Der Oberpriester des Ssacah-Kultes, Mansur Panshurab, hatte sie vor seinem Tod mit dem Keim des Kobra-Dämons infiziert. Teri beschloß, die Leitung des Kultes selbst zu übernehmen und das zum Erfolg zu führen, wozu Panshurab nicht fähig gewesen war. [1]
    Vor vielen Jahren hatte Professor Zamorra den Kobra-Dämon Ssacah getötet. Doch es war ihm nicht gelungen, ihn vollständig auszulöschen. Ein Teil des dämonischen Bewußtseins hatte sich auf die sogenannten »Ssacah-Ableger« verteilt: unterarmlange Messing-Kobras, die zu unheiligem Leben erwachen konnten. Wurde ein Mensch von einer dieser Messing-Kobras gebissen, wurde er mit dem Ssacah-Keim infiziert und zu einem Diener des Kobra-Kultes. Er existierte dann zwar weiterhin, vegetierte aber nur noch als willfähriger Diener, und aus seiner Lebensenergie formte sich ein neuer Ssacah-Ableger. Auf diese Weise wurden neue Bewußtseinsanteile Ssacahs geschaffen, die irgendwann einmal ausreichen würden, dem Dämon ein neues Leben zu ermöglichen. Dann, wenn alle Bewußtseinsanteile zusammengefügt wurden.
    Mansur Panshurab selbst war bei diesem Vorhaben jedoch immer wieder auf Widerstand gestoßen. Anderen Dämonen erschien es ganz recht, daß Ssacah verschwunden war. Sie hatten sich bereits zu dessen Lebzeiten um den Machtbereich gestritten, den der Kobra-Dämon einmal innegehabt hatte, und versuchten Panshurab ständig in seinen Bestrebungen zu behindern. Dennoch war der Schlangenpriester gerade in der letzten Zeit recht rührig gewesen. Im indischen Raum bestanden mittlerweile ganze Dörfer aus Ssacah-Dienern…
    Aber noch reichte die Menge der Messing-Kobras nicht aus, um Ssacah wieder werden zu lassen.
    Teri Rheken aber verfolgte einen ganz anderen Plan.
    Sie war nicht willenlos geworden wie die anderen Ssacah-Diener. Das hatte auch nicht in Mansur Panshurabs Absicht gelegen, als der Inder sie in einem unheimlichen Ritual infiziert hatte. Er hatte sie als seine Gefährtin nehmen wollen! Ihm gegenüber sollte sie zwar gehorsam sein, aber durchaus zu eigenem Denken und Handeln fähig - natürlich im Sinne Ssacahs und des Kultes.
    Nun… er war jetzt tot. Nun war Teri die erste Dienerin des Kobra-Dämons und nur noch diesem verantwortlich.
    Ihr war klar, daß Professor Zamorra alles daransetzen würde, sie in seine Hände zu bekommen. Er würde sie vom Einfluß des Ssacah-Keimes befreien wollen. Deshalb mied sie die Orte, an denen sie möglicherweise Gefahr lief, ihm zu begegnen. Sie wußte nur zu gut, wie überraschend er überall auf der Welt auftauchen konnte. Und im Moment wollte sie es auf eine Konfrontation mit dem Meister des Übersinnlichen nicht ankommen lassen. Sie kannte Zamorras magische Stärke und seine Möglichkeiten.
    Andererseits aber war sie auch sicher, daß er sie nicht vom Ssacah-Keim würde befreien können, ohne sie zu töten. Und gerade das würde er zu vermeiden versuchen; dafür waren sie zu lange Freunde und Gefährten im Kampf gegen die Mächte der Hölle gewesen. Aber gegen den Ssacah-Keim kam er selbst mit seinen Mitteln nicht an. Das hatte sich schon bei Merlins Tochter Sara Moon gezeigt, die auch einmal von einem Ssacah-Ableger gebissen und infiziert worden war. Nicht einmal der mächtige Merlin hatte ihr helfen können.
    Es gab aber noch einen weiteren Grund für sie, nicht gegen Zamorra anzutreten - auch sie wollte ihn ihrerseits nicht töten. Eben, weil sie so lange Freunde gewesen waren. Trotz des Ssacah-Keimes hatte sie die vielen gemeinsamen Abenteuer nicht vergessen, die vielen Gefahren, denen sie sich gemeinsam gestellt hatten. Dabei wäre es für sie im Fall der Fälle kein Problem, Zamorra zu vernichten. Sie war ihm haushoch überlegen; ihre Druiden-Fähigkeiten und ihre Ssacah-Magie ergänzten sich gegenseitig, ließen sie stärker und mächtiger werden denn je zuvor.
    Sie überlegte, wie sie diese kombinierten Fähigkeiten am besten nutzen konnte. Natürlich ging es ihr darum, Ssacah wieder in die Existenz zurückzuholen. Andererseits wollte sie ihm nicht nur Widerspruchs- und kompromißlos dienen. Dafür war sie zu

Weitere Kostenlose Bücher