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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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aus
der Tasche.
    Jeska war überzeugt davon gewesen,
dass der neue Sportreferendar eigentlich ein verdeckter Ermittler der Polizei
sei. Stundenlang hatten die drei ihm nachspioniert, weil sie ihn für einen
Undercover-Polizisten wie in der Folge Coming
Out ihrer Lieblingsserie Suburgatory gehalten hatten. Leider waren sie aufgeflogen und der Referendar hatte sich bei
der Schulleitung über die aufdringlichen Schülerinnen beschwert. Natürlich war
er kein verdeckter Ermittler und die
Aktion hatte ihnen ein unangenehmes Gespräch zusammen mit ihren Eltern bei Frau
Kunze und einige Stunden Nachsitzen eingebracht.
    Molly rührte in ihrem Kaffee. „Manchmal
glaube ich, deine Hirngespinste hängen mit deinen Essgewohnheiten zusammen.“ Skeptisch
betrachtete sie das grüne Getränk in Jeskas Händen und fragte: „Was soll das überhaupt
darstellen?“
    „Das ist ein Green Smoothie , du Banause“, erklärte Jeska und nahm einen großen
Schluck. „Ich mache eine Detox-Kur.“
    „Detox? Was ist das denn?“ Luisa
biss in ihr Käsebrot.
    „Ich entgifte meinen Körper. In Amerika
ist das momentan total angesagt. Der Smoothie besteht nur aus Spinat, Brennnesseln
und Kiwi. Hab ich aus der Love Yourself. “
    „Muss man mit sechzehn Jahren
schon eine Entgiftung machen?“, fragte Luisa skeptisch.
    Auch Molly schien nicht
überzeugt: „Wohl kaum und erst recht nicht, wenn man dafür so was Ekeliges
trinken muss“, sie starrte auf das wabernde, grüne Getränk. „Und ich dachte
schon, deine vegetarische Lasagne wäre schlimm.“
    Jeska holte pikiert Luft. „Was?
Unglaublich! Wer von uns beiden hat denn letztens eine Papaya mit einer Avocado
verwechselt und den Nachtisch versaut?“
    Molly setzte zum Gegenschlag an: „Du
hattest das Rezept in so einer Sauklaue geschrieben, dass ich im Supermarkt
völlig durcheinander geraten bin.“
    Jeska verkleinerte die Augen zu
Schlitzen: „Wilde Mathilde, willst du mir sagen, es sei alles meine Schuld?“
    Luisa verschluckte sich fast an
ihrem Brot. Dass Molly eigentlich Mathilde hieß, war nicht direkt ein
Geheimnis, aber alle Welt tat so, als wäre es eins. Niemand nannte Molly
Mathilde. Es sei denn man wollte sie zur Weißglut bringen. Und es schien auch jetzt
zu funktionieren: Mollys Wutader trat an ihrer Stirn hervor. Es gab nicht viel,
was ihre sanftmütige Freundin dazu brachte, ihr wütendes Gesicht zu zeigen.
    Lachend fuhr Luisa dazwischen: „Leute,
Waffenstillstand! Lasst uns lieber mal darüber reden, wie ich die Nachhilfe
überstehen soll. Wisst ihr, wie die das jetzt nennen? Paten-Programm . Ich hab noch nie sowas Blödes gehört. Die könnten
auch gleich Folter-Programm sagen.“
    Für einen Moment konnte sie ihre
Sorgen um Ophelia fast vergessen. Luisa rollte mit den Augen, aber bei dem
Gedanken an Sams Lächeln fühlte sich ihr Magen plötzlich wirklich wie durch die
Mangel gedreht an.

    Ihre Hände waren ganz kühl und
feucht, als die sechste Stunde langsam dem Ende zuging. Sie wusste nicht woran
es lag, aber Sam Weston machte sie ganz wirr.
    Luisa malte einen Blauwal in ihr
Matheheft, während die anderen an den Graphen zeichneten. Sie musste das gar
nicht erst versuchen, denn sie hatte nicht den leisesten Schimmer, wie man die
Punkte errechnete, aus denen dann diese Schnörkel und Geraden wurden.
    „Psst“, Jeska winkte ihr vom Ende
der Reihe zu.
    Luisa sah zu ihrer Freundin auf,
die über das ganze Gesicht strahlte: „Ruf mich später an, wenn du was über Sams
wahre Identität rausgefunden hast, ja? Ich muss jetzt schnell zu Jupiter und
kann nicht mehr quatschen.“
    Luisa nickte und versuchte den
Kummer, der mit einem Schlag von ihr Besitz ergriff, nicht auf ihr Gesicht zu
lassen. Wie gut Jeska es hatte, dass sie jetzt einfach zu ihrem geliebten Pferd
Jupiter gehen und sich um ihn kümmern konnte. Eigentlich wäre sie jetzt auf
direktem Wege zusammen mit ihren Freundinnen zum Valentinshof gefahren. Aber
ihre Mutter musste ja unbedingt ihr Leben zerstören…
    Es klingelte.
    Wie aus dem Nichts stand Molly an
ihrer Seite und tätschelte ihre Schulter. „Das wird schon wieder alles, Lu.“
    Luisa sah zu ihr auf. „Hoffentlich“,
sagte sie und sah Mollys blondem Zopf nach, der fröhlich wippte, während ihre
Freundin zusammen mit Jeska den Klassenraum verließ.
    Ohne Eile packte Luisa ihre
Sachen zusammen.

2 Farbenrausch

    Das Herz schlug ihr bis in den
Hals, als sie Richtung Schülercafé ging. Sie entdeckte Sams Wuschelkopf, der
hinter der Lehne eines

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