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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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scharf durch den offenen Mund ein.
    Ein Zittern überfiel Therese. Grewes Blick zuckte in ihre Richtung.
    » Ich hab … ihr das Geld weggenommen … alle drei nach unten getrieben, den Schein bei Oktay gewechselt«, hier konnte Grewe kurz nicht weitersprechen, » die Kinder dann ins Taxi gestopft und bin zur Arbeit gegangen. Deshalb Fischbrötchen.«
    Therese warf Grewe einen Radiergummi an den Kopf.
    » Du Monster!«, zischte sie.
    Grewe nahm Bewurf und Beschimpfung mit verschleiertem Blick entgegen, Therese wusste, dass er jetzt am liebsten ein mittelalterlicher Büßer wäre, der auf Knien durch den Schnee zur Schule rutscht, um sich dort von seiner Tochter auspeitschen und dann in die Arme schließen zu lassen.
    » Stina macht dich fertig«, stellte sie kalt fest, nachdem sie ihre Wut hinuntergeschluckt hatte.
    » Nein. Das Schlimmste ist, dass Klara ihr nichts davon erzählen wird. Sie ist immer auf meiner Seite, egal, was ist.«
    Therese nickte. Sie war schon öfter Zeuge von familiären Auseinandersetzungen der Grewes gewesen. Zwischen Klara und ihren Vater passte kein Blatt Papier. Nur er verletzte in Stresssituationen immer mal wieder die unbedingte Solidarität zwischen ihnen.
    Typisch Erwachsener, dachte Therese, die vor dem Wechsel zur Polizei als Erzieherin gearbeitet hatte.
    » Ich geh allein in die Abschlussbesprechung Fall Niggemeyer. Du tust, was ein Monster tun muss, klar? Und zur Strafe darfst du dir vorher keine Krawatte besorgen.«
    Grewe schaute auf die Uhr. » Wenn ich ein Dienstfahrzeug kriege, schaff ich alles zur ersten großen Pause …«
    Therese warf ihm die Schlüssel ihres Privatwagens zu.
    » Ich stehe auf dem Parkplatz vom Chef. Sein Auto ist immer noch in der Werkstatt, er kommt mit dem Bus.«
    Grewe schloss die Waffenschublade seines Schreibtischs auf und nahm das Lederholster mit der SIG Sauer P 226 heraus, schlaufte den Gürtel aus, schob das Holster auf Höhe des Hüftknochens, schlaufte den Gürtel wieder ein und schloss ihn. Nachdem er sein Jackett übergezogen hatte, ging er auf den Kleiderständer zu, wo sein Wintermantel und der Schal hingen. Im Gehen vollführte er schnell mit dem linken Arm die fließende Bewegung zur Waffe, mit der er jedes Mal zuerst den Schoß des Jacketts nach hinten warf und dann die Hand um den Griff der Pistole schloss. Auf Thereses Gesicht erschien ein Lächeln, eines von der liebevollen Sorte.
    Grewe nahm das Waffentragegebot für Polizeibeamte im Dienst sehr ernst und ging äußerst umsichtig und professionell mit dem tödlichen Gerät um. Das rührte von einer wirklich üblen Schießerei vor einigen Jahren her.
    Danach hatte er Stina seinerzeit zu deren Entsetzen mitgeteilt, er würde zu Hause einen kleinen Tresor einbauen lassen, in dem er seine Waffe nach Dienstschluss einschließen konnte. Er wollte noch nicht mal mehr den Weg nach Hause oder von dort zum Dienst unbewaffnet hinter sich bringen.
    » Wir haben Kinder, Grewe! Ich werde nicht zulassen, dass wir eine Schusswaffe im Haus haben.«
    Sie stritten eine ganze Woche lang immer wieder darüber, da gab ein Gespräch Grewes mit Klara den Dingen eine Wendung.
    » Papa, ich bin so glücklich, dass dir nichts passiert ist, und ich weiß, dass du ohne die Pistole nicht heil nach Hause gekommen wärst. Aber ich finde, wenn die immer in der Wohnung ist, dann ist das so, als ob du zu Hause Angst hättest, weißt du?«
    » Ja, verstehe. Und?«
    » Na, wenn du schon Angst zu Hause hast, was sollen denn dann wir sagen? Also Mama und Robert und Lotta. Und ich natürlich.«
    Grewe schaute in die grünen Augen seiner älteren Tochter, die eine Mischung waren aus Stinas Augen und denen seiner Großmutter. Er schluckte.
    Und damit war es entschieden. Nach Dienstschluss blieb die Waffe in der Polizeidirektion. In den ersten Wochen war das Grewe wirklich schwergefallen, er war wie gehetzt gewesen auf dem Weg von oder zur Arbeit, aber schließlich kam er wieder zur Ruhe und dachte insgeheim, dass seine Frau und vor allem seine Große ihm vielleicht ein festsitzendes Trauma erspart hatten.
    Jetzt saß er in Thereses topgepflegtem Sportwagen und steuerte den Parkplatz der nächstgelegenen Sparkassenfiliale an. Dort zahlte er Oktays Scheine ein und hob einen nagelneuen Fünfhunderter ab. Dann kaufte er im Geschäft neben der Bank einen neuen Band aus Klaras Lieblingsbuchreihe und fuhr weiter zur Schule der Kinder.
    Die sechsspurige Regimentsstraße zog sich durch die westliche City. Sie begann bei den Resten

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