Feindbild Islam - Thesen gegen den Hass
Frauenunterdrücker können sich weder auf Mohammed noch auf den Koran berufen.
Mohammed war – wie unsere jüdischen Urväter Abraham, Moses und vor allem König Salomo, der laut Bibel tausend Haupt- und Nebenfrauen hatte – mit mehreren Frauen verheiratet, darunter eine Jüdin und eine Christin. Er mahnte seine Anhänger: »Wer einem Juden oder Christen unrecht tut, dem werde ich am Tage des Jüngsten Gerichts entgegentreten.« Es wäre gut, wenn sich einige muslimische Extremisten an diese weisen Worte des Propheten erinnern würden.
Mohammed war kein Fanatiker und kein Extremist. Er wollte den damals polytheistischen Arabern den Gott der Juden und Christen nahebringen – in unverfälschter, reiner Form. Der Koran ist streckenweise eine grandiose poetische Nacherzählung der zentralen Botschaften der Bibel, »ein Buch, das das Buch Moses in arabischer Sprache bestätigt« (Sure 46,12). Aus muslimischer Sicht ist der Koran das »Neueste Testament«.
Als Mohammed im Jahr 628 nach der Kapitulation Mekkas die Kaaba betrat und – im Stile der Tempelreinigung Jesu – eine Götzenstatue nach der anderen zerschmetterte, verschonte er voller Respekt nur das Bildnis Jesu und seiner Mutter Maria. Beide waren für ihn rein und unantastbar. Immer wieder kündigte Mohammed die Auferstehung Jesu vor dem Jüngsten Gericht an: »Wie glücklich werdet ihr sein, wenn der Sohn Marias zu euch herabsteigen wird«, erklärte er. Jesus und Maria werden im Koran äußerst liebevoll als »Zeichen für alle Welt« beschrieben (Sure 21,91).
Auch die großen jüdischen Propheten, allen voran Moses, werden im Koran als Vorbild dargestellt. »Ein Muslim, der nicht an Mohammeds Vorgänger Moses und Jesus glaubt, ist kein Muslim« (Mahmoud Zakzouk).
Der heutige Terrorismus ist eine absurde ideologische Verfälschung der Lehren Mohammeds. Er ist ein Verbrechen gegenüber dem Islam, eine Beleidigung Allahs. Islam heißt Gottergebenheit und Frieden. Die muslimische Welt darf nicht zulassen, dass ihre große, stolze Religion mit ihrem Ethos der Humanität und Gerechtigkeit durch eine Minderheit verblendeter, krimineller Ideologen in den Schmutz gezogen wird. Niemand hat dem Ansehen des Islam in seiner fast tausendvierhundertjährigen Geschichte mehr Schaden zugefügt als die islamisch maskierte Ideologie des Terrorismus.
Die muslimische Welt muss dieser Terrorideologie die religiöse Maske vom Gesicht reißen. Sie muss den Götzen Terrorismus genauso zerbrechen, wie Mohammed die Götzen der vorislamischen Zeit zerbrach.
10. Das Gebot der Stunde heißt Staatskunst, nicht Kriegskunst – in Afghanistan, in Pakistan, im Irak, im Iran, in Libyen und in Palästina.
Die jahrelange, fast kindliche Weigerung westlicher Politiker, mit missliebigen Politikern wie Arafat, Assad, Saddam Hussein oder Ahmadinedschad persönlich zu sprechen, und die Entscheidung, stattdessen Strategien zu entwickeln, wie man diese aus dem Amt bomben könnte, zählen zu den größten Fehlentscheidungen unserer Zeit. »Wer als Staatsmann dem Frieden dienen will, muss mit dem Staatsmann auf der Gegenseite reden« (Helmut Schmidt). Auch der Ost-West-Konflikt der Nachkriegsjahre konnte nur gelöst werden, weil sich Ronald Reagan nie zu schade war, die Herrscher des damaligen »Reichs des Bösen« persönlich zu treffen.
Es stimmt einfach nicht, dass es im Irankonflikt außer der Strategie immer härterer Sanktionen nur noch die »katastrophale Alternative« »iranische Bombe oder Bombardierung Irans« gibt (Nicolas Sarkozy). Die entscheidende Alternative zur Ausgrenzung und Dämonisierung großer Kulturnationen wie des Iran ist ihre Wiedereingliederung in den Kreis gleichberechtigter Nationen – mit allen Rechten, allerdings auch mit allen Pflichten.
Der Iran ist für den Westen vor allem deshalb ein Problem, weil er ihn zur Strafe für die Vertreibung des prowestlichen Schah-Regimes geächtet und dadurch jeden Einfluss auf seine Politik verloren hat. Diese Entwicklung ist nicht unumkehrbar. »Wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, umarme ihn«, sagt ein weises Sprichwort. Die Mehrheit der Iraner ist prowestlich eingestellt. Sie wartet und hofft auf den Westen. Aber nicht auf seine Bomben, die wie immer vor allem Unschuldige töten würden. Und auch nicht auf die Invasion seiner Soldaten, sondern auf die »Invasion« seiner Geschäftsleute, Techniker und Touristen.
Leidenschaftlich plädiert selbst die iranische Regimekritikerin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin
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