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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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wurde.
    Virunga grunzte missbilligend. »Ich habe delegiert … Ihre Entscheidung. Jetzt … wer geht?«
    Schmerzhafte Strategie verwandelte sich in schmerzhafte Taktik. Sten musste Gott spielen.
    Es war einfacher, mit denjenigen anzufangen, die nicht gehen würden. Virunga natürlich. Er durfte die ihm anvertrauten Leute nicht verlassen und würde das auch gar nicht in Erwägung ziehen.
    Sten und Alex – Big X stand nicht zur Debatte.
    Dann die Wesen, die sich nicht unter die größtenteils menschliche Bevölkerung von Heath mischen konnten; ebenso die Kranken und Versehrten.
    Wer konnte einen Versuch wagen, bei dem er oder sie womöglich getötet wurde? Sten hatte nur die ursprünglich eintausend Gefangenen plus eine Reihe von Neuzugängen, aus denen er wählen konnte.
    Cristata und seine drei Jünger. Schließlich war es ihr Plan. Sten hoffte, dass er die vier dazu zwingen konnte, seine Hilfe und einen Plan zu akzeptieren, der auf ein wenig mehr basierte, als sich einfach dem Mitleid der Landbevölkerung auszuliefern.
    Ibn Bakr und sein Partner.
    Sten zog eine Grimasse. St. Clair. Er mochte sie ungefähr so gut leiden wie sie ihn. Aber wenn es einen Soloversuch geben sollte, dann hatte sie vielleicht die besten Chancen von allen.
    Hernandes. Wenn jemand es verdient hatte, dann er. Außerdem konnte man sich ausrechnen, dass Hernandes’ unaufhörliche Sabotageaktionen bald auffliegen mussten und Hernandes dran war.
    Völlig unsicher, ob er die richtige Entscheidung getroffen und ob er die richtigen Leute dafür ausgesucht hatte, verließ Sten Virungas Zelle, um mit der Handauflegung zu beginnen.
    Natürlich funktionierte nichts so, wie Sten es sich vorgestellt hatte.
     
    »Mein Freund«, sagte Hernandes langsam. »Ich danke Ihnen vielmals. Aber … Ich werde nicht durch diesen Tunnel gehen. Ich verabscheue geschlossene Räume.«
    Sten, der unter mehr als nur einem Hang zur Klaustrophobie litt, konnte das gut verstehen. Doch Hernandes fuhr fort.
    »Wahrscheinlich stimmt das, was Sie da sagen. Vielleicht habe ich die Sache soweit vorangetrieben, wie es mir möglich war. Aber ich weiß es nicht. Verstehen Sie das?«
    Nein. Das verstand Sten nicht.
    »Ich versuche es Ihnen auf andere Weise zu erklären: einmal angenommen, ich schaffe es, mich durch diesen Tunnel zu quetschen, ohne mich lächerlich zu machen. Weiterhin angenommen, ich schaffe es, mich unter den Pöbel von Heath zu mischen und, Ihrem sicherlich sehr ausgeklügelten Plan zufolge, zurück zum Imperium zu gelangen. Das ist alles schön und gut.
    Aber was würde dann mit mir passieren? Ich nehme an, man würde mich überall stolz herumzeigen als einen, dem es gelungen ist – und das bitte in Großbuchstaben – in die FREIHEIT zurückzukehren.
    Ich wäre viel zu wertvoll, um jemals wieder an die Front geschickt zu werden, meinen Sie nicht auch?«
    »Sie haben ja jede Menge Vertrauen in meinen Plan«, gab Sten zurück. »Aber ansonsten sehen Sie die Sache durchaus realistisch.«
    »Meine Enkeltochter ist gestorben, ich habe Ihnen davon erzählt. Ich glaube nicht, dass ich diese Schuld schon voll und ganz zurückgezahlt habe. Verstehen Sie mich jetzt?«
    Jetzt verstand ihn Sten. Es war nicht das erste Mal, dass die Pflicht dem Imperium gegenüber persönlicher Rache geopfert wurde.
    Also entschuldigte er sich bei CWO Hernandes und beruhigte sich damit, dass, sollte Hernandes von den Tahn geschnappt werden, keines der Geheimnisse von Koldyeze in Gefahr war.
     
    Auch bei Laienprediger Cristata biss Sten auf Granit.
    Er hatte sich einen, wie er jedenfalls fand, durchaus klugen Plan für die drei Menschen und den einzigen Nichtmenschen überlegt. Anstatt in eine garantiert feindliche ländliche Umgebung zu fliehen, sollten sie Stens Idee zufolge in der Stadt Heath selbst bleiben. Cristata sollte sich als absoluter Anhänger der Sache der Tahn ausgeben und als Straßenprediger auftreten, der lauthals verkündete, dass er erst erkannt hatte, wie böse und hinterlistig das Imperium doch war, nachdem sein Planet »befreit« worden war.
    Sten wusste, dass es lange dauerte, bis die Leute einen wirklich überzeugten Anhänger auf die Probe stellten, solange dieser Anhänger sie in dem, was sie ohnehin taten, bestätigte.
    »Aber das wäre durch und durch gelogen«, empörte sich Cristata, und seine Jünger nickten eifrig.
    Anstelle einer Antwort übte sich Sten darin, die Zähne zusammenzubeißen.
    »Der Erhabene würde uns seine Unterstützung entziehen, wenn wir

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