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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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einer routinemäßigen Empfangsbestätigung geantwortet. Sie wusste es auch so einzurichten, dass sie nicht bei Fuß stand, als Fehrles Schlachtschiff aus dem AM 2 -Drive kommend abbremste und längsschiffs beidrehte.
    Ihre Untergebenen und die Stabsoffiziere sollten sich um das Brimborium kümmern. Atago war besorgt. Etwas schien sehr, sehr schiefzulaufen.
    Sie irrte sich nicht.
    Fehrle betrat den Lageraum, grüßte Atago in aller Förmlichkeit, die ihrem Amt gebührte, und entließ seine Adjutanten.
    Lady Atago bewahrte ebenfalls die guten Sitten und fragte Lord Fehrle, ob sie ihm die Ehre bezeugen sollte, ihm ihre Pläne für die bevorstehenden Kampfhandlungen zu zeigen.
    »Nein«, winkte Fehrle ab. »Ich kenne sie genau und stimme völlig damit überein.«
    ›Warum sind Sie dann hier?‹ fragte sich Atago.
    »Der Rat ist zusammengetreten und heißt den großartigen Plan gut. Ja, er wünscht sogar, seine strategische Wirkung zu erhöhen.«
    Ein, nein gleich mehrere Gerüchte stiegen Atago in die Nase. Instinktiv legte sie einen Schalter um, und die Projektion des Angriffs auf das Durer System erschien über ihnen auf der Simulation der Galaxis. Doch keiner der beiden Tahn würdigte sie eines Blickes.
    »Vielleicht habe ich Sie nicht richtig verstanden«, sagte Lady Atago schroff.
    »Uns ist durch Ihre brillante Analyse und Planung klar geworden, dass der von Ihnen vorgesehene Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durchgeführt werden sollte«, fuhr Fehrle fort.
    Er wandte sich dem Schirm zu und nahm die Fernbedienung in die Hand.
    »Hier«, sagte er, »werden zwölf Schlachtflotten aus der Tiefe des Alls das Durer-System angreifen. Dort drüben wird der Scheinangriff gegen das Al-Sufi-System die Streitmacht des Imperiums binden, bis es zu spät für sie ist.«
    Atago ersparte sich einen Kommentar dazu.
    »Unser Vorstoß zielt, darüber sind wir uns alle einig, direkt ins Herz des Imperiums. Deshalb sind wir, die Ratsmitglieder, übereingekommen, diesen Plan zu erweitern – aus Gründen, die in seiner Brillanz und seiner Perfektion hinsichtlich des Ideals der Tahn zu finden sind.«
    »Und das heißt?«
    »Wir sind der Meinung, dass die Flotten, die wir bislang in der Reserve hielten, uns einen besseren Dienst erweisen, wenn wir sie ebenfalls in die Schlacht werfen. Wir sollten uns nicht um unsere Flanken sorgen, sondern vielmehr nach dem Bocksprungsystem weiterhüpfen. Jedes Schiff, jede Einheit oder Flotte, die in Kampfhandlungen verwickelt wird, klinkt sich aus der Hauptstreitmacht aus. Die anderen Einheiten bewegen sich durch diese Gefechte hindurch oder um sie herum, immer weiter auf das Hauptziel zu.«
    »Das Hauptziel, Mylord«, erwiderte Atago, »war die Eroberung des Durer-Systems, um es als Sprungbrett für den letzten Angriff zu nutzen.«
    »Ein leicht zu erreichendes Ziel«, gab Lord Fehrle zurück.
    »Eins, das uns dazu zwingt, uns langsam neu zu formieren und aufzubauen. Der Rat hat beschlossen, Durer zu überspringen und den letzten Angriff sofort durchzuführen.«
    Alles oder nichts.
    »Angenommen«, sagte Atago und blickte auf das Display über ihren Köpfen, »den Imperialen Kräften, die uns in und um Al-Sufi in die Flanke fallen, gelingt es freizukommen – und unsere Hauptstreitmacht mit dem Ziel Erstwelt anzugreifen?«
    »Das wird nicht geschehen«, sagte Fehrle, wobei ein leiser Ton der Ungeduld in seiner Stimme mitschwang. »Wir vertrauen völlig darauf, dass Ihr Täuschungsplan sie dazu verleitet, unser scheinbares Angriffsziel zu verteidigen, bis es viel zu spät ist. Außerdem«, – er legte ein kleine Pause ein -»haben wir eine weitere Verstärkung dieses Scheinangriffs beschlossen.«
    »Ich höre.«
    »Es gibt noch einen Grund für diese Entscheidung, Lady Atago«, sagte Fehrle. »Dieser Krieg hat sogar unsere pessimistischsten Erwartungen übertroffen. Wir haben einfach nicht mehr genügend AM 2 -Reserven, um uns den Luxus einer Kampfpause zu erlauben.«
    In diesem Moment hätte Lady Atago aus dem Stegreif mehrere Gründe anführen können, weshalb Fehrles Schlachtplan - sie wusste nur zu genau, dass es sich dabei keineswegs um eine Schöpfung des Rats handelte – schlecht ausgedacht war; es handelte sich um kaum mehr als einen beherzten Wurf bei einem Würfelspiel, dessen Würfel ebenso gut zum Vorteil des Hauses gezinkt sein konnten.
    Da sie aber eine Tahn war, sagte sie nichts.
    »Es gibt zwei weitere Abwandlungen Ihres Plans«, sagte Fehrle. »Das

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