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Feine Milde

Feine Milde

Titel: Feine Milde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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von Leuten stöhnte, aber Heiderose Jansen setzte noch einen drauf: »Unter Berücksichtigung des Projektes UNICEF-Schule. Und ich bitte in diesem Zusammenhang besonders den zweiten Vorsitzenden, seine zweifelhaften Machenschaften in diesem Punkt offen zu legen.«
    Heino Müller explodierte. »Jetzt habe ich aber endgültig die Nase voll von deinen Verleumdungen. Paß auf, was du sagst!«
    Die Jansen grinste nur. »Ach ja? Und was war mit dem Blankoscheck?«
    Ein paar Leute standen kopfschüttelnd auf, nahmen ihre Bierdeckel und gingen hinaus.
    Alles redete durcheinander.
    Vergeblich versuchte Bärbel Peters mit ihrer Stimme durchzukommen. Jens Maywald platzte der Kragen.
    »Ruhe!« brüllte er und schob entschlossen seine Papiere zusammen. »Ich beantrage hiermit die Vertagung der Versammlung. Sollte mein Antrag angenommen werden, bitte ich darum, die neue Tagesordnung hier und jetzt zu erstellen.«
    »Bist du wahnsinnig?« zischte Bärbel Peters. »Das ganze Theater noch einmal! Wir ziehen das jetzt durch.«
    Heiderose Jansen übertönte mühelos das Stimmengewirr: »Ich kriege genug Leute zusammen für einen Mißtrauensantrag, das schwör ich dir!«
    Plötzlich war es still.
    »Wir unterbrechen noch einmal für ein paar Minuten«, sagte die Vorsitzende müde, »und stimmen dann über eine eventuelle Erweiterung der Tagesordnung ab.«

4
    Hastig drehte sich Toppe auf den Bauch.
    »Was ist los?« schmunzelte Astrid. »Zuviel Sonne?«
    »Nein«, grinste Toppe zurück. »Zuviel du. Ich habe den Fehler gemacht, dich zu lange anzugucken.«
    Am Strand von Pin Sec war Nacktbaden zwar offiziell nicht gestattet, und der Gemeinderat von Naujac ließ auch alljährlich einen entsprechenden Hinweis am Schwarzen Brett oben auf der Düne anbringen, aber kein Mensch scherte sich darum; weder die Rettungsschwimmer der örtlichen Feuerwehr, die den Strandabschnitt bewachten, noch die einheimischen Franzosen, die am Wochenende hier waren, und am allerwenigsten die Urlauber vom Campingplatz oben, die diesen Strand mehr oder weniger als ihr Eigentum betrachteten. Es herrschte ein buntes Durcheinander: manche hatten ordentliche Badekleidung an, viele Frauen sonnten sich nur im Bikinihöschen, ein paar trugen, wohl wegen eines Sonnenbrandes, nichts als ein T-Shirt. Toppe und Astrid waren, wie gut die Hälfte der Leute, nackt.
    Astrid setzte sich auf und kreuzte die Beine zum Schneidersitz. »Soll ich dir ein bißchen Wasser aus dem Priel holen? Eine kleine Abkühlung kann da Wunder wirken, hab ich mir sagen lassen«, neckte sie.
    Toppe stützte das Kinn auf die Hand und sah sie lange an.
    »Laß uns lieber in die Dünen gehen.«
    Sie lächelte verschmitzt. »Toppe, du bist doch keine siebzehn mehr!«
    Mit einer flinken Bewegung griff er in ihr dickes, schwarzes Haar, zog ihren Kopf zu sich runter und küßte sie.
    »He«, flüsterte sie, die Augen ganz dunkel, »ich hab da gestern eine schöne Stelle entdeckt. Laß uns gehen.«
    Er stöhnte leise. »Wir müssen wohl noch ein paar Minuten warten.«
    »So schlimm?« kicherte sie und strich ihm leicht über den Po.
    »Noch schlimmer. Und wenn du deine Hand da nicht sofort wegnimmst, liege ich heute abend noch hier.«

    Das Wasser für die Crevetten kochte zischend über. Toppe legte sein Buch weg und ging ins Vorzelt, um die Gasflamme kleiner zu drehen. Astrid war noch nicht vom Einkaufen zurück. Um diese Zeit war der kleine Laden vorn an der Rezeption immer brechendvoll. Er war zwar seit vier Uhr schon wieder geöffnet, aber die meisten hier auf dem Platz entschieden erst nach dem Strandgang, was es abends zu essen geben sollte. Dann mußte man allerdings erst mal duschen, Kaffee oder Tee trinken, bei einem Sundowner mit dem Nachbarn klönen – das dauerte, aber Zeit hatte man hier reichlich. Irgendwann gegen sechs begann der große Ansturm auf frisches Gemüse und Obst, Fleisch, die letzten Baguettes und Rotwein.
    Toppe nahm das große Holzbrett und fing an, die Tomaten für den Salat zu schneiden. Oliver steckte seine Nase durch den Eingang und schnupperte.
    »Ist ja noch gar nix fertig. Und ich hab vielleicht Kohldampf!«
    »Halbe Stunde noch«, meinte Toppe. »Du kannst ja schon mal Zwiebeln schneiden.«
    Oliver beäugte skeptisch das Messer, das ihm sein Vater hinhielt.
    »Ist Astrid beim Fischmann?«
    Toppe nickte. »Und in den Laden wollte sie auch noch.«
    Der Junge feixte. »Dann flitz ich lieber mal los und helf ihr tragen.«
    Damit war er auch schon wieder

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