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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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über die Armee wieder Hauptmann
Quint übergebt und ihn zusammen mit den Baronen
Visniya und Stolinko als Berater anerkennt, bis Ihr
entschieden habt, wen Ihr heiraten wollt. Holt keinen
Narren und keinen ehrgeizigen Mann neben Euch auf
den Thron, Mylady, und alles wird gut gehen.«
Sie verbeugte sich und wirkte ein wenig erleichtert. Dann wandte sie sich Quint zu und sagte:
»Hauptmann, es würde mich freuen, wenn Ihr in den
Dienst unseres Landes zurückkehren würdet. Ich
brauche Euch viel mehr, als mein Bruder es je getan
hat.«
Quint verbeugte sich.
Nun kamen Pug, Magnus und Nakor herein und
stellten sich hinter Tal und seine Hauptleute. Tal
warf ihnen einen Blick zu und nickte. Pug beugte
sich vor und flüsterte ihm zu: »Alysandra wird am
Leben bleiben. Wir nehmen sie mit zurück zur Insel
des Zauberers. Wir können ihre körperlichen Wunden heilen, aber was die anderen Dinge angeht, die
Varen ihr angetan hat …« Er zuckte die Achseln.
Lauter sagte er: »Bring das hier zu Ende. Wir unterhalten uns danach.«
Tal sah sich um und erklärte: »Bringt den Gefangenen.«
Eine Weile später wurde Kaspar hereingeführt.
Man hatte ihm die Rüstung abgenommen, und er trug
nun noch ein schwarzes Hemd und eine schwarze
Hose. Seine Füße waren nackt. Tal nahm an, dass ein
findiger Söldner entdeckt hatte, dass er die gleiche
Schuhgröße hatte wie der Herzog.
Kaspars Handgelenke waren gefesselt, und er trug
Fußeisen, aber er wirkte immer noch trotzig. Als er
schließlich vor Tal stehen blieb, sagte dieser: »Kaspar, was habt Ihr zu sagen?«
Kaspar lachte. »Ihr habt gewonnen, und ich habe
verloren. Was gibt es da noch zu sagen?«
»Ihr habt befohlen, dass Unschuldige getötet werden, und habt aus purem Ehrgeiz gemordet. Ihr habt
Leid bewirkt, das Ihr Euch nicht einmal im Traum
vorstellen könnt. Wenn ich eine Möglichkeit finden
könnte, dass Ihr jeden weiteren Tag Eures Lebens
versteht, was für ein Schmerz das ist, dann würde ich
es tun. Aber lebendig seid Ihr eine Gefahr, also muss
ich befehlen, dass Ihr gehängt werdet.«
»Aus Rache?«, fragte Kaspar. »Auch verkleidet
als Gerechtigkeit ist es immer noch Rache, Tal.«
Tal lehnte sich zurück. »Ich habe genug vom Töten, Kaspar, aber es gibt keine andere Möglichkeit.«
Pug, der immer noch hinter Tal stand, sagte:
»Vielleicht doch.«
Tal blickte über die Schulter, und der Magier
beugte sich zu ihm. »Wenn du ehrlich meinst, was du
sagst, wenn du wirklich willst, dass Kaspar an einen
Ort gebracht wird, wo er über seine Verbrechen
nachdenken kann, aber keine Gefahr für irgendwen
hier darstellt, würdest du ihm dann das Leben schenken?«
»Wie kann ich das tun?«, fragte Tal. »Zu viele
Menschen haben durch ihn gelitten. Warum sollte ich
ihn am Leben lassen?«
Pug flüsterte: »Weil du nicht sein Leben retten
würdest, Talon, sondern dein eigenes. Du hast nicht
einmal begonnen, die Dinge zu verarbeiten, die du
tun musstest, und wenn die Gespenster anfangen,
dich in der Nacht heimzusuchen, wird dieser Beweis
der Versöhnlichkeit vielleicht den Unterschied zwischen deinem Überleben und deiner Vernichtung
ausmachen.«
Tal spürte, wie eine Last von ihm abfiel, und Tränen traten ihm in die Augen. Erschöpfung und Jahre
des Leidens drohten, ihn zu überwältigen. Er erinnerte sich an seine Familie, sah sie lachend und lebendig
vor sich und wusste, dass sie in seinem Herzen weiterleben würden, wenn er Platz für sie machte, indem
er den Hass und den Zorn hinauswarf. Er dachte an
die Dinge, die er getan hatte, an die Menschen, die
durch ihn gelitten hatten und gestorben waren, und
das nur, damit er diesen Augenblick erreichen konnte. Was unterschied ihn denn noch von Kaspar? Auf
diese Frage gab es keine leichte Antwort.
Schließlich sagte er: »Kaspar, ich verzeihe Euch
das Unrecht, das Ihr mir und meinem Volk angetan
habt. Denkt dort, wo Ihr hingeht, darüber nach.
Macht mit ihm, was Ihr wollt, Pug.«
Pug ging zu Magnus und flüsterte ihm etwas ins
Ohr. Sie sprachen längere Zeit miteinander, dann
nickte Magnus. Er ging um den Tisch herum und legte Kaspar die Hand auf die Schulter; dann verschwanden sie beide, und ein leichtes Rauschen in
der Luft war die einzige Spur, die zurückblieb.
Tal stand auf. »Für heute sind wir hier fertig.«
Die Angehörigen des Hofes gingen davon, und Tal
wandte sich Quint, Visniya und Stolinko zu. »Meine
Herren, das Schicksal dieser Nation liegt in euren
Händen«, erklärte er

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