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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Stadt, nicht meine. Aber ich wäre
dafür, erst den Wiederaufbau voranzutreiben und die
Schulden später zu bezahlen.«
Visniya nickte. »Das denke ich auch. Wenn wir
Roldem Blutgeld zahlen, werden wir die Menschen
hier zu einem Zeitpunkt besteuern müssen, da sie es
sich am wenigsten leisten können.«
»Was gibt es Neues von den Inseln?«
»Im Augenblick nichts, aber ich nehme an, dass
wir auch von dort bald eine Liste mit Forderungen
erhalten«, erklärte Visniya trocken.
Tal ging zu dem Tisch, an dem die anderen Mitglieder seines provisorischen Rats warteten. »Was
jetzt?«, fragte er.
Stolinko sagte: »Ein paar Männer haben gefragt,
ob du der nächste Herzog sein wirst, Tal.«
Tal lachte. »Das wäre dem König von Roldem sicher gar nicht recht. Er würde diese Flotte auf der
Stelle umkehren und die Hundesoldaten zurückbringen lassen, um mich hier rauszuwerfen.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe andere Pläne.«
»Und wer wird über Olasko herrschen?«
»Natalia wäre die logische Wahl«, erwiderte Tal.
»Aber kann sie diese Macht auch halten?«, fragte
Visniya. »Es gibt diverse Adlige hier und in den
Nachbarländern, die sich, nachdem die Söldner verschwunden sind, sofort in Marsch setzen würden,
wenn Natalia allein auf dem Thron säße.«
»Ich kann sie ja wohl kaum zwingen zu heiraten,
nur um die Stabilität der Region zu erhalten«, sagte
Tal.
»Warum nicht?«, fragte Stolinko. »So etwas ist
schon öfter vorgekommen.«
Tal dachte darüber nach und sagte: »Schickt nach
Hauptmann Quint und Lady Natalia.«
Er wartete schweigend und legte sich zurecht, was
er sagen würde, und als die beiden vor ihm standen,
erklärte er: »Ich habe ein paar Probleme, über die wir
sprechen müssen.«
Quint warf einen Blick zu Lady Natalia und verbeugte sich. Sie ignorierte ihn.
»Quint«, begann Tal. »Als Erstes muss ich gestehen, dass ich dich in der Vergangenheit belogen habe.«
Quint zuckte die Achseln und sagte: »An diesem
Hof wäre es bemerkenswerter, wenn du das nicht
getan hättest.«
»Erinnerst du dich daran, dass du mir erzählt hast,
wie Raven mit der Armbrust auf einen Jungen geschossen hat?«
Quint nickte.
»Nun, dieser Junge ist nicht gestorben, Quint. Ich
war dieser Junge.«
Quint zog die Brauen hoch, als fiele es ihm
schwer, seinen Ohren zu trauen.
»Soweit ich weiß, bin ich der letzte noch lebende
Orosini-Mann.«
»Du hattest die ganze Zeit vor, Kaspar zu stürzen?«, fragte Quint nervös.
Tal nickte und sah Natalias Augen blitzen, aber sie
schwieg. Er hatte allerdings eine recht gute Vorstellung davon, was sie dachte, denn sie war seine Geliebte gewesen, und jetzt fragte sie sich, wie viel von
dem, was er gesagt hatte, ebenfalls gelogen gewesen
war.
Quint sah Tal lange ins Gesicht, dann schnallte er
den Schwertgürtel ab und ließ ihn fallen. »Tal, du
hast mir das Leben gerettet, indem du mich von diesem Felsen weggebracht und uns die ganze Zeit von
der Festung durch die Wildnis bis nach Bardacs Feste am Leben erhalten hast. Wenn mein Tod der Preis
für die Freiheit sein soll, die ich in diesem letzten
Jahr genossen habe, dann lässt sich das nicht ändern.
Ich werde nicht gegen dich kämpfen.« Dann lachte er
leise. »Außerdem hätte ich mit dem Schwert ohnehin
keine Chance gegen dich.«
Tal erklärte: »Gestern Abend hat jemand etwas zu
mir gesagt, über das ich danach viel nachgedacht habe. Ich befinde mich an einem Scheideweg, und ich
muss entscheiden, wie der Rest meines Lebens aussehen soll. Ich werde dich verschonen, Quint, denn
du bist nur ein guter Diener gewesen, wenn auch der
Diener eines schlechten Herrn.« Er warf Natalia einen Blick zu und fuhr fort: »Und Ihr konntet Euch
nicht aussuchen, wer Euer Bruder ist. Ich kenne Euch
gut genug, um zu wissen, dass Ihr an seinen mörderischen Intrigen keinen Anteil hattet.«
Sie schwieg.
»Wir müssen Folgendes tun«, verkündete Tal.
»Natalia, Ihr müsst die Macht in Opardum übernehmen, als Herzogin von Olasko. Aber die Region
muss stabilisiert werden. Ihr werdet also von diesem
Tag an Aranor Lehnstreue schwören. Aranor und Olasko werden Provinzen von Roldem sein, und niemand vom Adel dieser Länder wird je wieder Anspruch auf den Thron von Roldem haben.«
Visniya beugte sich vor und sagte leise: »Nach
dieser Geste können wir Roldems Forderungen eine
ganze Weile ignorieren.«
»Aber Ihr braucht eine starke Hand, um dieses
Reich zu verteidigen. Also empfehle ich, dass Ihr das
Kommando

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