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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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wahrscheinlich an dem Rauch in seiner Lunge sterben, wenn er nicht bald einen Weg nach draußen fand.
    »Finde den sichersten Weg nach draußen«, befahl er dem Talnoy, und das Geschöpf drehte sich sofort um und eilte auf eine Tür zu, aus der dichter Rauch drang. Es mochte der sicherste Weg sein, dachte Kaspar, aber das bedeutete nicht, dass er vollkommen gefahrlos war.
    Er folgte dem Talnoy in den rauchgefüllten Flur, durch eine weitere Tür und erkannte erleichtert, dass er sich auf der anderen Seite des Hauses befand. Er wollte dem Geschöpf weiterhin folgen, aber ein Hustenanfall ließ ihn vornübersacken.
    Plötzlich bekam Kaspar keine Luft mehr. Innerhalb von Augenblicken lag er auf den Knien, und der Talnoy war nicht mehr zu sehen. Er kroch weiter und fiel mit dem Gesicht voran auf etwas, das sich wie feuchte Erde anfühlte, nicht wie Stein. Er versuchte sich aufzurichten, brach aber erneut zusammen, und dann gab es nur noch Dunkelheit.
    Kaspar erwachte hustend. Seine Lunge schmerzte ein wenig, aber erheblich weniger, als er angenommen hätte, wenn man bedachte, wie schrecklich er sich während des Feuers gefühlt hatte. Amafi saß in der Ecke. »Euer Wohlgeboren! Ihr seid wach!«
    »Danke, dass du mir das sagst.«
    »Ich bin überrascht, das ist alles. Dieser komische kleine Mann hat Euch gestern Abend etwas zu trinken gegeben und gesagt, es würde Euch helfen, aber Ihr wart dem Tode nah, als sie Euch hierher gebracht haben.«
    Kaspar setzte sich auf und sah sich um. »Wo sind wir?«
    »In einem der Gebäude, die das Feuer nicht berührt hat«, antwortete Amafi. »Viele Schüler sind umgekommen, Euer Wohlgeboren, und noch mehr wurden verwundet. Die meisten Gebäude sind schwer beschädigt, aber diese Leute sind erstaunlich.
    Mehrere Magier nutzten ihre Fähigkeiten, um das Zerstörte zu reparieren. Man hat mir gesagt, dass es in einem Monat so gut wie neu sein wird.«
    »Wo sind meine Sachen?«, fragte Kaspar.
    Amafi griff in eine Truhe am Fuß von Kaspars Bett und reichte ihm ein weiches Bündel. »Sauber und bereit, Euer Wohlgeboren.«
    Kaspar stand auf und bemerkte, dass ihm nur ein bisschen schwindlig war. »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Drei Tage, Euer Wohlgeboren. Der Talnoy hat Euch aufgelesen und in Sicherheit gebracht, sonst wäre das Gebäude auf Euch gestürzt, als Ihr am Boden lagt. Dieser kleine Mann, Nakor heißt er, hat einen Sud bereitet, der Euch geholfen hat, schon nach ein paar Minuten wieder leichter zu atmen.«
    »Wie ist es dir gelungen, das Gemetzel zu überleben?«, fragte Kaspar, während er sich hinsetzte und seine Stiefel anzog.

    »Ich habe mich versteckt, wenn ich konnte, habe gekämpft, wenn es notwendig wurde, und hatte darüber hinaus einfach Glück, Euer Wohlgeboren.«
    Kaspar stand auf. »Kurz und bündig. Sehr gut, Amafi.« Dann fragte er: »Und wie geht es Pug und seiner Familie?«
    »Nicht schlecht«, antwortete Amafi und schüttelte traurig den Kopf. »Aber sie trauern. Viele von denen, die gestorben sind, waren sehr jung. Die Eindringlinge haben darauf keine Rücksicht genommen; es war ihre Mission zu töten.«
    »Hast du den blonden Magier gesehen, der sie anführte?«, fragte Kaspar und ging zur Tür.
    „Ja.«
    »Das war unser alter Freund Leso Varen.«
    Amafi nickte. »Das hat Pug schon erzählt, Euer Wohlgeboren. Er sagte, er konnte spüren, wer es war, trotz des veränderten Äußeren. Tatsächlich sah Varen sehr gut aus, bis der Talnoy ihm die Eingeweide rausgerissen hat.«
    Sie verließen das Zimmer, und Kaspar fragte: »Wo finde ich Pug?«
    »Ich zeige es Euch, Euer Wohlgeboren.«
    Amafi führte ihn nach draußen, und sofort erkannte Kaspar das Ausmaß des Schadens. Nur ein Teil einer Halle war noch intakt, aber der Garten war wundersamerweise verschont geblieben. Arbeiter waren bereits dabei, den Schaden zu beheben, und Kaspar blieb einen Augenblick stehen.
    Ein Mädchen, das nicht älter als vierzehn sein konnte, stand neben einem Stapel von bereits zurechtgeschnittenem Holz. Sie hatte die Hand ausgestreckt und benutzte ihren Geist, um einen Balken auf die beiden angesengten, aber immer noch festen Stützbalken zu heben. Als der Balken an Ort und Stelle war, hämmerten zwei junge Männer Eisennägel ins Holz und riefen ihr zu, sie solle den nächsten Balken schicken.
    Anderenorts ging man mit alltäglicheren Mitteln vor, und die Geräusche von Hämmern und Sägen hingen in der Luft.
    »Was ist mit den Toten?«, fragte Kaspar.
    »Sie haben sie gestern

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