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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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gesamten Nordostteil der Insel. Nur jene, die in
der Akademie der Magier arbeiteten, wohnten dort. Stardockstedt war um die Fährstation zur Insel hin gewachsen. Es hatte mit einem kleinen Laden und ein paar Häusern begonnen, aber inzwischen war es das geschäftige
Handelszentrum für die gesamte Region.
»Nun, wenn Grame Hodover seinem Vater auch nur
im Geringsten ähnlich ist, wird er anfangen zu reden,
sobald er einen Schluck Bier intus hat.«
»Und Tad und Zane werden sich prügeln, bevor ihnen
jemand Vernunft beibringen kann«, schloss Ellie.
»Also solltest du es ihnen lieber so bald wie möglich
sagen«, riet Marie und bedeutete Ellie, ihr wieder ins
Haus zu folgen. Sie betraten den einzigen Raum, der gerade genug Platz für eine Feuerstelle, einen Tisch und
Bettzeug für drei bot. Sobald sie drin waren, sagte Marie:
»Die Jungen sind deine besten Freunde, aber das wissen
sie im Augenblick nicht. Sie bilden sich beide ein, in dich
verliebt zu sein, aber das hat mehr mit Rivalität als mit
irgendeinem ernsten Grund zu tun.«
Ellie nickte. »Ich habe sie sehr gern, aber sie sind wie
Brüder für mich. Außerdem würde Vater, selbst wenn ich
einen von ihnen heiraten wollte …«
»Ich weiß. Dein Vater ist der reichste Fuhrunternehmer in Stardockstedt, und Grames Vater ist der einzige
Müller, also passt alles zusammen.«
»Ich liebe Grame wirklich«, sagte Ellie. »Zumindest
genug, um mit ihm zu leben.«
»Liebe hat nicht viel mit den Gefühlen zu tun, die in
romantischen Geschichten beschrieben werden«, warnte
Marie. »Tads Vater war ein guter Mann, aber wir hatten
unsere Probleme. Zanes Vater hat seine Mutter recht gut
behandelt, aber wenn er trank, konnte er sehr aufbrausend sein. Bei einer Ehe muss man das Schlechte ebenso
wie das Gute akzeptieren, Ellie. Zanes Ma liebte ihre
Familie, ganz gleich, welchen Ärger das mit sich brachte,
und da sie meine beste Freundin war, war es nur natürlich, Zane aufzunehmen, nachdem sie gestorben war.«
Sie streckte die Hand aus und berührte sanft Ellies Arm.
»So, wie ich auch dich aufgenommen hätte, wenn dein
Pa nicht überlebt hätte.«
Zanes Eltern und Ellies Mutter waren bei dem letzten
Trollüberfall auf die Region umgekommen. Der blutige
Überfall hatte Dutzende von Dorfbewohnern das Leben
gekostet, bevor die Magier auf der Insel reagiert und die
Ungeheuer vertrieben hatten.
»Ich weiß, Marie«, sagte das Mädchen. »Du bist den
größten Teil meines Lebens wie eine Mutter für mich
gewesen. Ich meine, ich kann mich noch an meine Ma
erinnern, zumindest an Einzelheiten wie ihre Stimme und
wie sie immer vor sich hin gesummt hat, wenn sie kochte
und ich auf dem Boden spielte. Ich erinnere mich daran,
wie sie mich im Arm gehalten hat.« Ellie richtete den
Blick einen Moment in die Ferne, dann sah sie Marie
wieder an. »Aber in Wahrheit bist du die einzige Mutter,
die ich wirklich hatte.« Sie lachte. »Und mein Pa hat nie
etwas darüber gesagt, wie ich mit Jungen umgehen soll;
er wollte nur, dass ich mich von ihnen fern halte!«
Marie lachte und umarmte das Mädchen. »Und du bist
für mich die Tochter, die ich nie hatte.«
Die beiden Jungen kehrten zurück, und Tads Mutter
inspizierte sie. »Ihr werdet trocken sein, bevor der Spaß
anfängt«, sagte sie. »Und jetzt möchte ich, dass ihr versprecht, dass es heute keine Schlägereien mehr gibt.«
»Also gut, Ma«, sagte Tad.
»In Ordnung«, murmelte auch Zane.
»Warum macht ihr drei euch jetzt nicht schon mal auf
den Weg? Ich bin sicher, alle anderen jungen Leute tun
das Gleiche.«
»Was ist mit dir, Ma?«, fragte Zane, aber sein Gesicht
verriet, dass er es kaum erwarten konnte zu gehen.
»Ich warte auf Caleb. Er sollte bald hier sein.«
Zane und Ellie verabschiedeten sich und gingen, aber
Tad blieb noch. Einen Moment sah es so aus, als drohte
er an seinen Worten zu ersticken, aber schließlich brachte
er es heraus: »Ma, wirst du Caleb heiraten?«
Marie lachte. »Was hat dich denn darauf gebracht?«
»Nun, er war in den letzten zwei Monaten dreimal
hier, und du siehst ihn oft.«
»Sein Vater hat Stardock gegründet, falls du dich erinnerst.« Sie schüttelte den Kopf. »Machst du dir Sorgen,
dass ich es tue oder dass ich es nicht tue?«
Der Junge zuckte die Achseln, und seine schlaksige
Gestalt kam seiner Mutter plötzlich viel erwachsener vor.
Er sagte: »Ich weiß nicht. Caleb ist wohl ein guter Mann.
Aber es ist einfach …«
»Er ist nicht dein Pa«, erklärte

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