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Fenster zum Tod

Fenster zum Tod

Titel: Fenster zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Zeit jemand versucht hat, in ihr System einzudringen«, sagte Julie. »Ihre Firewall zu durchbrechen, oder wie immer sie das nennen.«
    »Wo würdest du da anfangen?«, fragte ich. »Wen würdest du anrufen?«
    Julie lächelte. »Du kannst vielleicht zeichnen, aber wie man Antworten bekommt, davon hast du keine Ahnung. Darum kümmere ich mich.«
    Julie war ganz sicher schlau genug, anderen Antworten zu entlocken. Weniger sicher war ich mir, ob wir die dann auch weiterverfolgen sollten. Mussten wir uns da wirklich einmischen? Könnte das Rumschnüffeln zum Bumerang werden und neuen Ärger für Thomas heraufbeschwören? Das FBI hatte uns schon mit seinem Besuch beehrt. Wollten wir auch noch den Sicherheitsdienst von Whirl360 im Haus haben?
    Doch ich behielt diese Bedenken für mich, zumindest vorläufig, denn ich hatte viel dringlichere Fragen. »Thomas, erzähl doch noch mal, was der Vermieter gesagt hat, als du mit ihm telefoniert hast. Über die Frauen, die früher da gewohnt haben.«
    »Er hat gesagt, die Wohnung steht seit letztem Sommer leer. Ich glaube nicht, dass das zwei Schwestern oder sonstige Verwandte waren. Sie hatten verschiedene Namen.«
    »Wie waren die gleich wieder?«
    »Courtney und Olsen.«
    »Waren das die Vornamen?«
    »Ich glaub schon. Ich hab ihn kaum verstanden, wegen seines Akzents. Das hab ich dir doch erzählt.«
    »Olsen klingt nicht wie ein Frauenname«, sagte Julie. »Hat er dir ihre vollen Namen gesagt?«
    Thomas drehte sich zu seinem Schreibtisch um. »Ich hab sie mir aufgeschrieben«, sagte er. »Courtney Walmers und Olsen Fitch.«
    »Sekunde«, sagte ich. Irgendwas an dem Namen kam mir bekannt vor. »Olsen Fitch?« War ich nicht erst kürzlich über diesen Namen gestolpert. »Thomas, lass mich mal an den Computer.« Er überließ mir tatsächlich seinen Stuhl. Ich öffnete in einem neuen Fenster den Browser und startete die gleiche Suche nach Zeitungsberichten über die Orchard Street in New York wie schon auf Dads Laptop.
    »Wartet mal … wartet mal«, sagte ich. »Da haben wir’s schon. Ich wusste, der Name kam mir bekannt vor. Thomas, wäre es möglich, dass der Vermieter ›Allison Fitch‹ gesagt hat und nicht ›Olsen Fitch‹?«
    Thomas überlegte. »Kann schon sein.«
    »Also, hier ist was über eine Mitteilung der Polizei, dass eine Allison Fitch vermisst wird. Sie wohnte in der Orchard Street und arbeitete in irgendeiner Bar und ist nicht zur Arbeit erschienen. Es gibt nur diese eine Meldung, danach nichts mehr.«
    »Das ist wahrscheinlich die Person am Fenster«, sagte Thomas. Er stand dicht neben mir, wie um seinem Anspruch auf seinen Stuhl Nachdruck zu verleihen. »Es ist eine Frau. Sie wurde erstickt, und dann haben sie ihre Leiche verschwinden lassen.«
    Für jemanden, der sich keine Krimis im Fernsehen ansah, war Thomas ziemlich schnell mit möglichen Szenarios zur Hand.
    »Thomas«, sagte ich, »komm, setz dich wieder hier hin, und Julie und ich besprechen, wie wir weitermachen sollen.«
    »Wollt ihr zurück ins Bett und dort weitermachen?«, fragte Thomas.
    Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss, aber Julie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Später vielleicht«, sagte sie. »Zuerst besprechen wir, wie wir hier weitermachen. Im Bett können wir weitermachen, wann wir wollen.«
    Thomas klickte sich schon wieder durch irgendeine Stadt. Kam mir irgendwie europäisch vor. Thomas bemerkte meine Neugier und sagte: »Prag.«
    Julie und ich gingen hinaus auf den mit Landkarten tapezierten Flur.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich sie.
    Sie hob ratlos die Hände. »Frag mich was Leichteres.«
    »Geht mir auch so.«
    Wir gingen hinunter in die Küche. Julie machte sich auf die Suche nach Kaffee. Sie fand nur Pulverkaffee. »Das kann doch nicht alles sein.«
    Es war alles. Während sie Wasser aufsetzte, sagte sie: »Und wenn du mich für verrückt erklärst, ich glaube, da steckt mehr dahinter.«
    »Ja«, sagte ich widerwillig.
    »Warum in aller Welt sollte jemand den Kopf vom Fenster verschwinden lassen, wenn da nicht was faul wäre?«
    »Seh ich auch so.«
    »Und was wirst du tun?«
    »Tun?«
    »Ich weiß, du hast gesagt, du wolltest nicht wirklich die Polizei in New York anrufen, als Thomas dich darum gebeten hat. Aber jetzt? Wirst du anrufen?«
    »Keiner der Gründe, die mich davon abhielten, hat sich geändert«, sagte ich.
    Julie sah mich erstaunt an. »Wie bitte? Dieses manipulierte Foto ändert doch einiges, meinst du nicht?«
    Ich erinnerte sie

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