Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)
Sternenstaub.« Ihr Ton wurde schwärmerisch, ihre Stimme plätscherte weich und angenehm, sie breitete die Arme aus und Sven Lundquist war nur allzu bereit sich von ihrer Stimmung mitreißen zu lassen wie von einer warmen Woge.
Wann hatte er sich das letzte Mal so wohl gefühlt?
Janssons Frestelse
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg
festkochende Kartoffeln
3
große Zwiebeln
300 g
›unechte‹ Anchovisfilets (oder Matjesfilets)
250 ml
Sahne
125 ml
Milch
6 EL
Paniermehl
1
Bund frischer Dill
Piment, grober Pfeffer und Butter
›Janssons Versuchung‹ ist in Schweden ein sehr beliebter Auflauf, vor allem zur Weihnachtszeit. Umstritten ist jedoch, ob es wirklich der Opernsänger und Gourmet Per Adolf ›Pelle‹ Janzon war, der dem Gericht seinen Namen verliehen hat. In jedem Fall stammt es aus der Region Småland, wo es typischerweise in den noch heißen Öfen der Glasbläsereien zubereitet wird.
Wundern Sie sich bitte nicht über die Bezeichnung ›unechte‹ Anchovisfilets in der Zutatenliste, es handelt sich dabei um Sprotten aus der Ostsee, die ähnlich wie Sardellen bzw. ›echte‹ Anchovisfilets in den südlichen Ländern filetiert, eingesalzen und fermentiert als würzende Zutat verwendet werden. Nur werden sie viel weniger stark eingesalzen, sind dadurch milder und erinnern somit vom Geschmack her an Matjesfilets, die sie deshalb gerne alsErsatz benutzen können. ›Echte‹ Anchovisfilets sind hingegen kein guter Ersatz – Finger weg davon!
Zuerst werden die Zwiebeln in Ringe, die Kartoffeln in Stifte geschnitten. Die Zwiebeln werden in einer Pfanne in Butter angeschwitzt. Dann geht es ans Einschichten in eine gebutterte Auflaufform: eine Lage Kartoffeln als Grundlage wird mit den Zwiebeln und den Anchovis belegt, darauf kommt noch einmal eine Schicht Kartoffeln. Anschließend werden Sahne und Milch mit einer Prise Piment über die Lagen gegossen und das Ganze mit reichlich grobem Pfeffer und dem Paniermehl bestreut. Darüber noch ein paar Butterflöckchen – und ab in den Ofen damit.
Im vorgeheizten Ofen sollte das Gericht nun bei 200°C etwa 40 Minuten garen. Nach dem Garen ist von den mürben Anchovisfilets kaum mehr als Würze und Geschmack da, die Filets selbst haben sich weitgehend aufgelöst.
Jetzt noch den Auflauf schön mit Dill garnieren und sich von ›Janssons Versuchung‹ verführen lassen.
Köttbullar
Zutaten für 4 Portionen:
500 g
Rinder-oder gemischtes Hack
1
mittelgroße Kartoffel (mehlig kochend)
1
Zwiebel
1
Ei
50 g
Paniermehl oder Zwiebackkrümel
150 ml
Sahne
Butter, Öl, Salz, Pfeffer, Piment, Petersilie
eventuell Mehlbutter, Rinderbrühe, Milch
Köttbullar sind nicht nur Lars’ Leibgericht, sondern auch das von Karlsson vom Dach und fast allen schwedischen Kindern. In schwedischen Haushalten werden mindestens alle zwei Wochen Köttbullar gegessen, denn sie schmecken selbst zubereitet viel besser als die IKEA-Kugeln.
Die Kartoffel kochen und zerdrücken. Die gewürfelte Zwiebel glasig schwitzen und abkühlen lassen. Hackfleisch, Zwiebel, Kartoffel, Paniermehl, gehackte Petersilie, Pfeffer, Piment, Salz, Ei und 50 ml der Sahne vermischen. Bei der Verwendung von Zwiebackkrümeln statt des Paniermehls, diese vorab mit 150 ml Milch etwa eine halbe Stunde aufquellen lassen, und dann leicht ausgedrückt zu den anderen Zutaten geben. Wenn alles gut vermischt ist, werden mit feuchten Händen etwa 3 cm große Bällchen geformt, die auf einem Backblech etwa eine Stunde von der Kneterei ausruhen.
Öl und Butter in einer Pfanne zusammen erhitzen und die Köttbullar gleichmäßig von allen Seiten braten. Die fertigen Bällchen im Ofen warmstellen, denn die obligatorische Soße braucht noch ein wenig Zeit.
Dafür das überschüssige Fett aus der Pfanne ab-und unter Rühren die restliche Sahne und gegebenenfalls etwas Rinderbrühe an den Bratensatz angießen. Wem die Sauce zu dünn erscheint, der kann mit Mehlbutter für mehr Bindung sorgen. Dazu vorab Mehl und weiche Butter in gleichen Teilen vermischen und z. B. als Rolle kaltstellen (sollte man eigentlich immer im Kühlschrank haben). Bei Verwendung von Mehlbutter muss die Soße allerdings noch etwas länger vor sich hinköcheln, damit sich der Mehlgeschmack verflüchtigen kann. Das dauert etwa 20 Minuten.
Die Köttbullar werden stilecht zusammen mit der Soße, Preiselbeerkompott und Kartoffelpüree gereicht. Ein frischer Blattsalat macht sich auch ganz gut in dieser Runde. Annalena verzichtet – wie von Lars erwähnt –
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