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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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und sein Opfer hatte das Ganze überlebt.
    Schließlich hatte er noch keinerlei Erfahrung in diesen Dingen.
    Es war sein erster Mord.
    Eine unerhörte Tat!
    Sein Herz flatterte.
    Würde sie jetzt vielleicht doch wieder ganz lebendig im Bett sitzen und ihn einfach nur etwas heiser für seine Mordabsichten zur Rechenschaft ziehen? Das wäre ein willkommener Anlass für sie, ihn ab sofort noch viel mehr zu schikanieren – wenn eine Steigerung überhaupt noch vorstellbar war! Wieder begann er heftig zu schwitzen, seine Hände zitterten. Eine zweite Chance sich ihrer zu entledigen gäbe es mit Sicherheit nicht. Er zweifelte auch daran, dass er für einen zweiten Versuch je den Mut aufbrächte.
    Er wäre ihr völlig ausgeliefert!
    »Bis dass der Tod uns scheidet«, flüsterte er sich beschwörend zu. »Nein! Es wird nicht mein Tod sein, sondern es ist deiner! Du bist tot, tot, tot! Ich habe in diesem Dasein noch nicht eine Stunde wirklich gelebt! Du wirst mich nicht mehr aufhalten!«
    Unsicher sah er um den Türrahmen auf ihr Bett – und atmete erleichtert auf.
    Sie lag genau so, wie er sie verlassen hatte! Schnell trat er neben die Tote und begann mit sicheren geübten Handgriffenden Körper zu reinigen. Am Rücken war eine wunde, offene Stelle. Ärgerlich grunzte er vor sich hin. Das war nun nicht zu ändern. Blieb nur zu hoffen, dass niemand dieser Wunde besondere Beachtung schenkte, wenn man sie später fand. Er ging davon aus, dass sie dann in einem Zustand sein würde, der es dem Rechtsmediziner kaum erlauben würde, Schlüsse auf alte Verletzungen zu ziehen.
    »Du Hexe! Selbst jetzt, wo du tot bist, jagst du mir noch Angst und Schrecken ein! Dabei bist du ganz allein an allem Schuld! Nur du allein!«, beschimpfte er sie, während er sie sorgfältig abtrocknete. »Mit welchem Recht glauben Mütter eigentlich immer, dass sie über das Leben ihrer Kinder einfach so bestimmen können? Dass sie sich ständig einmischen dürfen? Dass ihre Kinder ihnen auf Ewigkeit hörig sein müssen? Kinder sind doch kein Besitz!«

Gunnar Hilmarström parkte seinen schwarzen Volvo auf der Graszufahrt zu seinem Ferienhaus, das er in den Sommermonaten an Touristen vermietete, um seine Rente aufzubessern, seufzte schicksalsergeben und stieg aus. Jedes Jahr dasselbe, dachte er mürrisch.
    Damit meinte er das Großreine-und Winterfestmachen am Ende der Feriensaison. Lustlos stapfte er um das Auto herum, öffnete brabbelnd den Kofferraum und entnahm ihm einen leistungsstarken Staubsauger, mehrere Schwämme, Putztücher und eine Flasche mit scharfem Reinigungsmittel. Er beugte sich weit hinein, um in den Tiefen des Stauraums nach seinen Gummihandschuhen und dem großen Müllsack zu kramen, wobei sein beachtlicher Leibesumfang und die dadurch im Laufe der Jahre zu kurz gewordenen Arme ihn deutlich behinderten.
    Bei dem ungeschickten Versuch, alles mit einem Mal ins Haus zu bringen fielen erst die Schwämme, dann der Müllsack zu Boden. Gunnar fluchte. Missmutig ließ er die Utensilien auf dem Rasen liegen. Er würde sie eben später holen.
    Vor der klapprigen Holztür stellte er den Staubsauger ab und bückte sich schwerfällig nach dem Fußabtreter, unter den der letzte Mieter hoffentlich den Schlüssel gelegt hatte. Einmal hatte einer ihn aus Versehen im Gepäck mit nach Deutschland genommen und er musste Tage warten, bis der Schlüsselservice ihm einen neuen angefertigt hatte.
    Aber das war Jahre her.
    Seither hatte Gunnar immer einen Reserveschlüssel im Handschuhfach, denn er empfand es als furchtbar entwürdigend,vor der verschlossenen Tür des eigenen Häuschens zu stehen und sich dann durch irgendein ausgehebeltes oder eingedrücktes Kellerfenster zu quetschen wie ein Einbrecher, oder gar Hilfe holen zu müssen.
    Der Schlüssel lag zu seiner Erleichterung tatsächlich unter der Fußmatte.
    Stöhnend hob Gunnar ihn auf.
    »Puh! Vielleicht wäre es doch besser ein bisschen abzunehmen? Doch wenn ich nicht einmal mehr essen darf, was mir schmeckt, wo bleibt dann der Spaß am Leben?«, philosophierte er leise brummelnd. Umständlich schloss er die verzogene Tür auf.
    Der typische Ferienhausgeruch schlug ihm entgegen.
    Gunnar konnte es sich nicht erklären, aber es stimmte, er hatte es bei vielen Urlaubsfahrten festgestellt: alle Ferienhäuser – ob in Schweden oder Dänemark – alle rochen sie gleich; es war wohl eine Mischung aus Schweiß, schmutziger Wäsche, altem Fett. Nicht einmal die Fliegen mochten den Mief, kaum eine verirrte

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