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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die er mit einem nagelartigen Griffel zahllose Linien eingezeichnet hatte. Es handelte sich um einen Plan. Die Unebenheiten in der Oberfläche waren im Infrarotlicht sichtbar, da die Wärmeabstrahlung dadurch um einen winzigen, kaum messbaren Unterschied abwich.
    Das war Götterwissen.
    Inzwischen galt die Anwendung von Götterwissen nicht mehr grundsätzlich als böse und zwar dann nicht, wenn dadurch medizinische Hilfe geleistet werden konnte, was in diesem Fall zweifellos zutraf. Schließlich war es notwendig zu wissen, wie ein nosronisches Auge funktionierte, wenn man etwas gegen die grassierende und sehr ansteckende Sandblindheit tun wollte, die durch Flöhe übertragen wurde.
    Der zweite Grund, um gerechtfertigt Götterwissen anzuwenden, war die Abwehr der alten Herren, die einst mit aller Unerbittlichkeit über die Welt geherrscht hatten.
    »Was ist los?« Ka-Akon trat auf den Geometer zu.
    Die Grabkräfte hatten inzwischen die Arbeit eingestellt.
    »Nach meinen Berechnungen haben wir genau den Ort erreicht, an dem wir das Pulver zur Explosion bringen wollen!«, erklärte Ka-Mantalas.
    »Nur die Hauptladung«, korrigierte Ka-Akon.
    »Oh, ich vergaß! Was die Bekämpfung der Götter angeht, so ist das deine Profession. Ich kann dir nur berechnen, wo wir uns befinden und welche Gebäude der Sternengötter sich über uns befinden.«
    »Es müssen von hier aus noch die beiden Seitenstollen gegraben werden!«, verlangte Ka-Akon.
    »Ich halte das für überflüssig«, sagte Ka-Mantalas.
    »Wie du schon mal erwähnt hast – das fällt in meine Profession. Ich will, dass das Haus der Götter in sich zusammenfällt wie ein matschiger Komantoli-Baum, wie er auf den nördlichen Ebenen wächst, dessen verfaultes Wurzelwerk von den Kaseri-Zikaden zerfressen wurde!«
     
    *
     
    Captain Reilly hatte sich für ein paar Stunden in seiner Kabine aufs Ohr gehauen. Bis die STERNENKRIEGER den Orbit um Ambrais VII erreicht hatte, würde sich kaum etwas Wichtiges ereignen, das seine Anwesenheit verlangte. Danach hatte er vermutlich um so mehr zu tun.
    Er dachte daran, selbst das Außenteam zu leiten und damit die ganze Autorität eines Space Army Corps Captains in die Waagschale zu werfen, um die Bewohner von Ambrais VII zur Rückkehr auf die Alpha-Seite des Wurmlochs zu bewegen. Die Überlebenschancen der Kolonie waren, objektiv betrachtet, miserabel. Reilly hatte sich das entsprechende Dossier noch einmal angesehen. Hauptgrund für die schlechte Prognose war dabei gar nicht einmal in erster Linie die geringe Einwohnerzahl der drei bisherigen Siedlungen. Der wichtigste Faktor war die Tatsache, dass die Siedler es nicht geschafft hatten, einen Ausgleich mit den einheimischen Intelligenzen zu finden.
    Nicht umsonst sahen die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen der Humanen Welten vor, dass auf Planeten, die bereits von einer intelligenten Spezies bevölkert waren, nur in begründeten Ausnahmefällen eine Kolonie gegründet werden durfte, da normalerweise Konflikte vorprogrammiert waren und man im Übrigen anderen Spezies ein Recht auf eigenständige Entwicklung zugestand.
    Im Fall des Ambrais-Systems hatten sich sowohl die Siedler unter ihrem Administrator Greg Domson sowie die Ambrais Holding immer auf den juristischen Standpunkt zurückgezogen, dass man die Nosronen erst bemerkt habe, nachdem die Siedlungen schon länger als sechs Standardmonate existierten.
    Damit waren die Siedlungen rechtens und falls es einem Bundesanwalt der Humanen Welten nicht gelang, zu beweisen, dass entweder die Siedler oder die hinter ihnen stehende Firmengruppe bereits vor diesem Zeitpunkt Kenntnis von der Existenz dieses maulwurfsähnlichen Volkes gehabt hatten, so war den Kolonisten von Ambrais VII ihr Status nicht mehr zu nehmen. Das war in einem höchstrichterlichen Präzedenzfall zum Planeten Dambanor II inzwischen festgelegt worden.
    Aber dass alles hatte bald ohnehin keine Bedeutung mehr.
    Die Siedler mussten sich entscheiden – gehen oder bleiben.
    Was würdest du an Stelle dieser Menschen tun?, überlegte Reilly.
    Sein Blick wanderte dabei zu dem Relief, das kurz nach Antritt seines Kommandos in die Wand eingelassen hatte. Es handelte sich um die Darstellung eines Wikingerschiffs der Prä-Weltraum-Ära auf der Erde. Die Geschichte dieser kühnen Seefahrer und Entdecker hatte ihn schon als Junge inspiriert.
    Sie war einer der Gründe dafür, die ihn dazu bewogen hatten, dem Space Army Corps beizutreten. Dabei hätten es seine Eltern sehr

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