Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Sie Ihre Waffe gesenkt, Corporal.«
»Auf Ihre Verantwortung, Captain!«
Reilly atmete tief durch. »Ja, wie viel man da zu tragen haben wird, weiß man erst im Nachhinein«, murmelte er vor sich hin.
Reilly rechnete gar nicht damit, dass jemand unter den Anwesenden wirklich etwas mit dieser Bemerkung hätte anfangen können, geschweige denn darauf noch etwas zu sagen hatte.
Corporal Gallego bestand allerdings darauf, die Fähre als Erster zu verlassen.
Er passierte die Schleuse und Reilly folgt ihm.
Eine Menge aus mindestens fünfhundert Personen strömte auf das Landefeld am Ende von Ambrais City. Die Bewacher, die so etwas eigentlich hätten verhindern sollen, waren offensichtlich machtlos.
Einige Mündungen von Nadlern und Gauss-Gewehren wurden Reilly und Gallego entgegengehalten.
Reilly hob die Hand.
»Wir sind hier, um Ihnen zu helfen – nicht um Sie in irgendeiner Form zu bevormunden!«, rief er ihnen entgegen.
Die Siedler stutzten und hielten inne.
»Vielleicht ist es das Beste, Sie lassen uns hier so leben wie wir wollen!«, meinte einer der Anwesenden und erntete dafür einen anhaltenden Applaus sowie mehrere Bekundungen von Zustimmung.
Aber er schien nicht die Meinung aller zu vertreten. Das wurde ebenfalls sehr deutlich.
Eine Gasse wurde gebildet.
Ein Mann drängelte sich durch die Reihen der offenbar ziemlich aufgebrachten Siedler hindurch. Reilly erkannte den Anführer der Siedler mit seinen feuerroten Haaren natürlich sofort. Es war niemand anderes als Greg Domson. Hier und da erklangen jetzt anfeuernde Rufe aus dem Publikum.
»Was machen Sie hier?«, fragte Domson an Reilly gewandt.
»Ihr Platz sollte jetzt in Northwest Town sein.«
»Sie hatten mir zugesagt, dorthin zu kommen!«, erwiderte Reilly sachlich.
»Ich weiß – und ich hätte mein Versprechen auch noch gehalten!«
»So?«
»Die Klärung einiger organisatorischer Fragen hat etwas länger bedauert«, erklärte Domson. »Aber jetzt sind wir bereit!«
»Bereit? Wozu?«
»Ich habe die Miliz verdreifachen lassen. Dafür reicht die Ausrüstung, die wir zur Verfügung haben gerade aus. Und dann wären wir schon in Northwest Town angekommen, da können Sie ruhig Gift drauf nehmen!«
»Was dort gebraucht wird, ist allerdings keine Miliz!«, gab Reilly zu bedenken.
Grölendes Gelächter war die Antwort auf die Worte des Captains der STERNENKRIEGER.
»Viele sind dafür, dass jetzt endlich Maßnahmen gegen die Nosronen ergriffen werden«, stellte Greg Domson klar. »Bevor wir also in Northwest Town landen, um unsere Leute bei der Bergung von Verletzten zu unterstützen, werden wir dafür sorgen, dass es in Zukunft keine Verletzten oder Toten mehr gibt! Zumindest keine, die auf das Konto dieser unterirdischen Bestien gehen, die sich wie Ratten durch den Boden fressen. Nur, dass diese ganz besonders widerlichen Ratten dazu in der Lage sind, primitive Sprengsätze zu konstruieren, die unsere Gebäude einstürzen lassen.«
Domson sah Reilly aus zusammengekniffenen Augen an. Der Anführer der Siedler erschien zu allem entschlossen zu sein.
»Sie denken doch nicht etwa daran, uns daran zu hindern, das zu tun, was schon längst hätte getan werden müssen, oder?«, fragte Domson. »Ihre Marines wollen Sie ja nicht dazu hergeben, um die Nosronen endlich in die Schranken zu weisen.«
»Mein Berater Bruder Padraig versucht gerade Kontakt mit ihnen aufzunehmen!«, wandte Reilly ein.
Dafür erntet er jedoch ebenfalls nichts weiter als Hohngelächter.
»Was ist daran so komisch?«, rief Reilly. »Ich bin dafür, dass man zunächst einmal versucht, miteinander zu reden, bevor man Konflikte auf gewaltsame Art und Weise löst!«
»Glauben Sie wirklich, wir hätten das nicht auch schon versucht?«, meldete sich eine Frau zu Wort, die ebenfalls mit einem Nadler bewaffnet war und offenbar darauf brannte, damit ein paar der Nosronen zu töten, deren Sprengstoffattentat in Northwest Town die schlimmsten Verwüstungen angerichtet hatte…
*
Gleißend.
Das war der erste Eindruck, den Ka-Akon von der Oberfläche hatte. Die Strahlen der Sonne wurden zum Großteil in Form von Wärmestrahlen reflektiert, sodass es für die empfindlichen Augen eines Nosronen sehr schwierig war, Einzelheiten zu erkennen.
Aber das würde sich ändern, sobald die Dämmerung einsetzte.
Bereits wenn die Sonne, dieser ultraheiße Glutball, dessen Strahlen bis tief in die labyrinthartigen subplanetaren Bauten der Nosronen hineinwirkte, etwas tiefer sank,
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