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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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all ihre Räume abschritt – Küche, Badezimmer, Flur, Wohnzimmer. Atemlos lauschte sie. Zugleich zerrten ihre Hände schon ungeduldig an den Seidentuchfesseln. Doch er kannte sich aus und würde recht behalten: Es würde sie einige Mühe kosten, sich zu befreien.
    Das leise Klicken, als die Wohnungstür behutsam ins Schloss gezogen wurde, war das Letzte, was sie von ihm hörte. Dann war er fort.
    Isabel schloss die Augen. Noch immer glaubte sie, ihn zu spüren. Und wenn seine Warnung auch noch so eindringlich gewesen war, wusste sie doch, wo sie ihn suchen konnte.
    Komm nicht nach Hamburg …
    Das klang doch geradezu nach einer Einladung, oder?
    Er verließ den Tatort so schnell und lautlos, wie er gekommen war. Das Treppenhaus war still, als er die Stufen hinabeilte und ins Freie trat. Ein herrlicher, milder Frühsommertag kündigte sich an.
    Er zerrte die Skimaske vom Kopf und stopfte sie in den Rucksack. Seinen Wagen hatte er in einiger Entfernung geparkt. Im Grunde hatte er alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, die für diesen Auftrag notwendig waren.
    Er hatte nur nicht mit Isabel gerechnet.
    Drei Tage hatte er sie beobachtet. Drei Tage, in denen ihm immer mehr bewusst geworden war, dass es ein Wahnsinn war, diesen Auftrag auszuführen. Schon bevor er die Wohnung betrat und sie überwältigte, hatte er gewusst, dass er es nicht tun konnte.
    Er konnte Isabel nicht verraten. Er durfte sie nicht ins Verderben stürzen. Aber er hatte einen Auftrag … und wenn er diesen Auftrag nicht erfüllte, fand sich ein anderer. Es würde Isabel nicht retten, wenn er jetzt versuchte, den Helden zu spielen.
    Sein Auftraggeber war ihm von diesem Moment an egal. Mit ihm würde er sich auseinandersetzen, wenn er zurück war. Ihm würde schon etwas einfallen, warum er Isabels Identität nicht preisgab.
    Sie war zu schön, um verdorben zu werden. Zu sinnlich. Er lächelte grimmig. Ja, verdammt, es war wohl tatsächlich mit seiner Karriere vorbei, wenn er einen Job nicht ausführte, weil das Zielobjekt sein Herz höherschlagen ließ.
    Er hoffte, sie würde seine Warnung beherzigen. Denn auch wenn er nicht wusste, warum er Isabel ausfindigmachen sollte – eines wusste er sicher: In Hamburg wäre sie nicht sicher. Und er ahnte, dass man sie schon bald einladen würde, nach Hamburg zu kommen.
    Diesmal wollte er alles richtig machen. Er wollte Isabel nicht nur beschützen, weil ihr unter Umständen Gefahr drohte. Denn wahrscheinlich würde sie sich von seiner Warnung nicht abhalten lassen. Schlimmer noch: Eine stille Freude erfasste ihn, als er daran dachte, dass er sie schon bald wiedersehen würde.
    Er freute sich auf sie. Doch er musste vorbereitet sein, damit er sie beschützen konnte. Und im Stillen hoffte er, schon bald die Chance auf einen zweiten Kuss zu erhalten – und auf mehr.

2. K APITEL
    Es dauerte geschlagene vierzig Minuten, bis es Isabel gelang, eine Hand aus der Fessel zu befreien. Sie stöhnte auf, als das Blut in ihre Hände zurückströmte und schmerzhaft darin kribbelte. Einige Minuten blieb sie einfach liegen, die Hände auf ihren Bauch gelegt. Erst dann richtete sie sich vorsichtig auf.
    Ihr war schwindelig. Vermutlich lag das am Schock, an dem Betäubungsmittel, vor allem aber an der Erregung, die nur langsam abflaute.
    Sie wäre am liebsten sofort auf die Straße gelaufen und hätte nach ihm gesucht. Doch der Fremde war vermutlich in der Zwischenzeit längst über alle Berge. Unterwegs nach Hamburg.
    Sie stand vorsichtig auf und lief barfuß ins Wohnzimmer, wo ihr Telefon lag. Sie wollte den Notruf wählen, zögerte aber. Sollte sie wirklich die Polizei rufen? Vermutlich hielt man sie für verrückt. Sie hörte schon die ungläubigen Fragen der Polizisten. »Er ist in Ihre Wohnung eingedrungen und hat Sie betäubt? Und er hat Sie ans Bett gefesselt? Warum haben Sie nicht um Hilfe geschrien, als er Ihnen das Klebeband vom Mund riss? Warum haben Sie nicht geschrien, als er Ihre Wohnung verließ?«
    Besonders auf die letzten beiden Fragen wusste sie keine Antwort. Isabel ließ das Telefon sinken. Plötzlich war ihr schrecklich kalt, und ihre Knie zitterten. Das war vermutlich der Schock … Fröstelnd wählte sie die Nummer ihrer besten Freundin Alyson. Auf Alyson konnte sie sich immer verlassen.
    »Kannst du herkommen?«, fragte Isabel, sobald Alyson sich am anderen Ende der Leitung meldete.
    »Bin schon unterwegs. Soll ich was mitbringen? Kaffee? Schokokuchen? Taschentücher?«
    »Nein. Komm

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