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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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Erkenntnis, dass sie ihn gerade wegen dieses Vorgehens nicht vergessen konnte.
    Doch alles blieb ruhig. Er kam nicht zurück.
    Drei Tage später kam sie früher als sonst aus dem Büro nach Hause. Ihr Anrufbeantworter blinkte.
    Merkwürdig … normalerweise sprach niemand auf den Anrufbeantworter. Sie drückte die Wiedergabetasteund ging in die angrenzende Küche, um eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben.
    »Guten Tag, Frau Schwarz, hier spricht Johannes Franck von der Kanzlei Franck & Söhne aus Hamburg. Könnten Sie mich bitte zurückrufen? Es ist dringend. Meine Telefonnummer lautet …« Die Stimme ratterte eine lange Zahlenreihe herunter. »Bitte setzen Sie sich umgehend mit mir in Verbindung.«
    Isabel erstarrte.
    Sie stürzte ins Wohnzimmer und startete die Nachricht erneut. Hastig notierte sie die Nummer, hörte die Nachricht ein drittes Mal ab, um sicherzugehen, dass sie keinen Zahlendreher notiert hatte. Mit zitternden Fingern wählte sie.
    Nach dem ersten Klingeln wurde abgehoben. Als hätte er förmlich darauf gewartet, dass sie anrief.
    »Johannes Franck, Kanzlei Franck & Söhne.«
    »Guten Tag. Hier spricht Isabel Schwarz. Sie hatten angerufen …«
    »Frau Schwarz! Gut, dass Sie sich melden«, sagte er nach einem Schweigen, das sich für Isabel endlos dehnte. »Ich … es geht um Folgendes. Ihre Tante Friederike Schwarz ist vor kurzem verstorben.«
    »Oh.« Isabel sank auf das Sofa. »Das … Entschuldigen Sie, damit habe ich zuletzt gerechnet.«
    Isabel konnte sich kaum mehr an ihre Tante erinnern. Früher hatte Tante Friederike oft ihre Eltern besucht, aber nachdem sie wieder geheiratet hatte, hörten diese Besuche auf.
    Und sie war der einzige Mensch, den Isabel in Hamburg kannte …
    »Mein Beileid, Frau Schwarz. Ihre Tante hat uns mit der Verwaltung ihres Nachlasses beauftragt. Es gibt ein Testament.«
    »Und?«, fragte Isabel.
    »Ich möchte Sie bitten, so schnell wie möglich nach Hamburg zu kommen, damit wir die Testamentseröffnung anberaumen können. Ihre Tante verstarb bereits vor drei Wochen … es war nicht leicht, Sie ausfindig zu machen.«
    Isabel schloss die Augen. War es das, was der Fremde meinte, als er sie warnte? Unter keinen Umständen dürfe sie nach Hamburg kommen. Ihr wurde übel. Mein Gott, das konnte doch nicht wahr sein. Ihre stille Hoffnung, es müsse sich um ein absurdes Missverständnis handeln, war hiermit wohl hinfällig. Es konnte kein Zufall sein.
    »Ich kann nicht«, brachte sie mühsam hervor.
    »Wie bitte?« Johannes Franck klang ehrlich verwirrt.
    »Ich kann nicht kommen.«
    Einen Moment war alles still. Schließlich sagte er leise: »Es tut mir leid, wenn ich darauf bestehen muss, Frau Schwarz. Ich darf zwar keine Einzelheiten verraten, aber seien Sie versichert, dass Ihre Anwesenheit bei der Testamentseröffnung unerlässlich ist.«
    »Ich kann nicht«, beharrte Isabel. »Es ist mir egal, was Sie sagen, aber ich kann einfach nicht!«
    »Frau Schwarz …«
    Sie schluchzte auf. Die Anspannung der letzten drei Tage fiel plötzlich von ihr ab. Der Fremde hatte davon gewusst! Er wusste, warum man sie nach Hamburg einladen wollte. Wieso hatte er ihr nicht gesagt, dass es um eine Erbschaft ging?
    Und wer versuchte, sie von dieser Testamentseröffnung fernzuhalten?
    »Ich habe Angst«, gestand sie.
    »Angst?« Johannes Franck klang ehrlich verblüfft. Dann aber siegte wohl seine Professionalität. Ob er oft mit hysterischen Angehörigen wie Isabel umging? Fast kam es ihr so vor.
    »Hören Sie, Frau Schwarz. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich buche für Sie einen Flug für morgen Vormittag. Ich hole Sie am Flughafen ab, und wir gehen erst mal in aller Ruhe essen. Den Termin für die Testamentseröffnung werde ich für den Nachmittag anberaumen. Danach bringe ich Sie ins Hotel, und am nächsten Morgen nehmen Sie den ersten Flieger nach Hause. Ich weiche keinen Augenblick von Ihrer Seite, wenn Ihnen dann wohler ist«, versprach er ihr.
    Sie war nun vollends verwirrt. Aber nach kurzem Hin und Her stimmte Isabel schließlich zu.
    Komm auf keinen Fall nach Hamburg …
    Sie würde nur ganz kurz dort sein. Nur ein paar Stunden. Zu wenig Zeit für einen Killer, einen Mordanschlag auf sie zu planen und auszuführen.
    »Also gut, ich komme.«
    »Wunderbar! Ich freue mich auf Sie«, verkündete Johannes Franck. Etwas schwang in seiner Stimme mit, das auch bei Isabel vibrierende Vorfreude erwachen ließ. Ja, sie freute sich auch!
    Und wer weiß, dachte sie.

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