Festungsklause Saghon
können, würde er alle sinnentsprechenden Anweisungen befolgen.
Allison und Nishimura befanden sich in der Nähe des Eingangs. Dort waren zwei neue Justierungs-Klarzeichner zur Kodifizierungs-Aufbereitung des Einspeisungs-Impulsguts aufgebaut worden.
Die beiden Wissenschaftler versuchten, Hedschenins Informationen in die Praxis umzusetzen. Damit begann automatisch das große Dilemma der irdischen Neuzeit-Experten!
Hedschenin hatte Begriffe gebraucht, mit denen wir nichts anzufangen wußten. Dinge, die ihm so geläufig gewesen waren, daß er nicht auf den Gedanken gekommen war, sie nochmals detaillieren zu müssen, stellten sogar Spitzenkönner wie Framus und Kenji vor Rätsel. Die Entschlüsselung marsianischer Techniken war und blieb eine Unbekannte mit zahllosen Fragezeichen.
Hannibal wurde von Dr. Kulot untersucht. Bisher hatte die Vollfolie tadellos funktioniert, und so sollte es auch bleiben.
Punkt 19 Uhr rief Kiny an. Ihre Psi-Impulse waren einwandfrei zu verstehen.
»Neue Nachrichten aus Smaragd, Sir. ZONTA, der robotische Mondbeherrscher, reagiert seit etwa vier Stunden feindlich. Unseren Experten wird der Zugang zu Sektoren verwehrt, die bislang ohne Schwierigkeiten betreten werden konnten.«
»Energieausbrüche?«
»Sie sagen es, Sir. Es sind mindestens zwei Großkraftwerke angelaufen. Wir haben mit den Geräten der ›1418‹ überdies ei gentümliche Impulse geortet. Professor Goldstein meint, es hätte sich um paraorientierte Schwingungen im Bereich fünfdimensionaler Wechselfelder gehandelt. Wir können es nicht erklären. Sie möchten das bitte beachten und versuchen, daraus Ihre Schlüsse zu ziehen. Professor Scheuning rechnet mit dem Einsatz eines marsianischen Materietransmitters. Einige Anzeichen deuten darauf hin, als würden Unbekannte Probeläufe zum Zweck einer Abstrahlungs-Justierung veranstalten. Frage vom Chef, Sir:
Halten Sie es für möglich, daß die Calthur-Wissenschaftler ein neues Experiment starten? Und wenn ja – warum?«
»Ich bin wieder einmal restlos überfragt. Möglich ist alles. Der Probelauf interessiert mich auch nur sekundär. Weiß man mehr über die paraorientierten Frequenzen? Was geht im Hyperbereich vor?«
»Halten Sie das für vorrangig?«
»Du bist ein kluges Mädchen, Kiny. Ja, das ist sogar sehr vorrangig! Wir haben es zweifellos mit modifizierten Menschen zu tun, deren Intelligenzquotient nach dem ursprünglichen Willen Admiral Saghons aufgestockt ist.«
»Verstanden, Thor. Haben Sie Anweisungen?«
»Ja. Man möchte versuchen, festzustellen, woher diese Schwingungen kommen. Ich vermute, daß die wahren Beherrscher des Calthur-Kultes versuchen, marsianische Lehrmaschinen zur IQ-Aufbereitung betriebsbereit zu machen. Unter Umständen liegen auch schon einige Unbekannte unter den Detektorhauben. Daß es möglich ist, beweisen Hannibal und ich. Konzentriert euch darauf.«
»Das klingt erschreckend. Ich gebe die Anweisungen weiter. Ist sonst alles in Ordnung?«
»Tadellos. Der schwache Punkt des KLAUSENWÄCHTERS ist erkannt. Er geht willig auf alles ein, was die Sicherheit seiner Festung betrifft. Mein neues Schlüsselprogramm der Beta-Stufe steht. Das heißt, daß er nur noch Kodator-Anweisungen entge gennimmt, die mit der Nennung seines Eigennamens KLAU SENWÄCHTER gekoppelt sind. Das ist ein schwacher Schutz gegen Fremdbeeinflussung, aber besser als gar nichts.«
»General Reling wundert sich darüber. Warum haben Sie das veranlaßt?«
Ich lachte auf telepathischer Ebene. In ihrem Gehirn mußte es wie ein Rumoren aus großer Höhe klingen.
»Warum? Kleines, richte dem Alten aus, daß mein Komman dokodator nicht das einzige Gerät seiner Art war. Wir haben mit großen Exemplaren dieses Typs schon trübe Erfahrungen gesammelt. Ich vermute, daß die Vertreter des Homo tyrannus über den eigenen Schatten springen werden, wenn sie nur entfernt eine Möglichkeit sehen, sich einen Kodator anzueignen. Gelingt ihnen das, möchte ich wenigstens das Basisgehirn der Saghon-Klause einigermaßen abgesichert wissen. Ist jetzt alles klar?«
»Völlig. Ich gebe die Auskunft an die MICHIGAN durch. Ach ja – General Reling befindet sich seit fünf Stunden an Bord des U-Kreuzers. Mitsamt seinem Stab.«
»Leichtsinn. Ist er gut getarnt?«
»Hervorragend. Er trägt eine Biosynthmaske. Niemand erkennt ihn. Sein gebeugter Gang ist bühnenreif. Ende, Sir.«
Ich löste mich aus der Konzentrationsstarre und wollte Nishimura anrufen. Im gleichen Augenblick erfolgte der
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