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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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Wissenschaftskunde der verrückten Art, eine Encyclopaedia curiosita.

1 Die verrücktesten Methoden
    I n diesem Kapitel sind die wohl verrücktesten wissenschaftlichen Herangehensweisen an einen Forschungsgegenstand versammelt, die es gibt. Lassen Sie sich überraschen, wie kreativ Forscher Elemente aus Theorie, Methode und Forschungstechnik miteinander kombinieren, um ungewöhnliche Erkenntnisse zu gewinnen. Lesen Sie, mit welchen abgefahrenen Methoden Wissenschaftler ihr Ziel erreichen.
Die Studie, die zeigt, wie man Mundgeruch bei Hunden misst
    Es gibt tatsächlich eine Studie, die sich damit beschäftigt, eine praktische Methode zur Messung von Mundgeruch bei Hunden zu entwickeln. Hundemundgeruch wissenschaftlich zu erfassen, ist nicht einfach. Die gängigen Analysemethoden, die selbst kleinste Bestandteile unangenehmer chemischer Verbindungen in der Atemluft aufspüren, sind kaum praktikabel für den Einsatz bei unseren vierbeinigen Freunden. Hunde halten schwerlich still und müssten auch auf spezielle Atemtechniken abgerichtet werden, die man für bestimmte Diagnosen braucht. Dies ist kaum machbar. Techniken wie die Gaschromatografie, mit deren Hilfe die Konzentration flüchtiger Schwefelstoffe gemessen wird, liefern bei Hunden keinebrauchbaren Werte. Aber auch andere Methoden zur Bestimmung der Ursachen von Mundgeruch sind für den Einsatz bei Hunden ungeeignet.
    Aus diesem Grund erarbeiteten die Forscher ein »sensorisches Messverfahren«, bei dem, jetzt kommt’s, ausschließlich die Nasen speziell geschulter Prüfer zum Einsatz kommen – um direkt am Maul des Hundes zu schnuppern.
    Irgendwie seltsam, wenn der Mensch mit seinen fünf bis zehn Millionen Riechzellen einem Hund ins Maul schnuppert, der über fast zweihundert Millionen davon verfügt. Das Riechorgan Nase als Instrument der Wissenschaft? Jedenfalls, so die Wissenschaftler, sei dies der einfachste Weg, um Hundemundgeruch zu messen.
    Um individuelle Unterschiede bei der Wahrnehmung von Hundemundgeruch zu minimieren, wurden die Prüfer von einem Nasenspezialisten für den richtigen Umgang mit ihrem »Instrument« geschult. Das Ziel war es, ihnen genaues Schnuppern beizubringen und so Schwankungen bei den Ergebnissen zu verringern. So sollte sichergestellt werden, dass die Geruchsbewertungen mit den oben genannten objektiven Messverfahren im Einklang stehen und auch durch andere Forscher beliebig häufig wiederholbar sind.
    Die Prüfer hatten zahlreiche anstrengende Trainingseinheiten zu durchlaufen, um systematisch Genauigkeit und Wiederholbarkeit zu verbessern. Die Teilnehmer schnupperten dazu an speziell ausgewählten Hunden, die unterschiedlich stark aus dem Maul dufteten. Dabei gingen alle Riecher nach demselben Schema vor: Öffnen der rechten Maulspalte und die Nase direkt an der Zahnreihe des Hundes platzieren. Die wahrgenommene Stärke des Geruchs wurde dann auf einem Bewertungsbogen notiert. Weiterhin sorgten die Experimentatoren dafür, dass durch bestimmte Verhaltensregeln, wie etwa das Händewaschen nach jeder Probe oder das Tragen eines nicht parfümierten Kittels, der Geruchssinn der Prüfer so wenig wie möglich beeinflusst wurde.
    Insbesondere weil die Anwendung herkömmlicher Verfahren zur Bestimmung des Mundgeruchs bei Hunden nicht möglich ist, ist dieses Vorgehen in den Augen der Wissenschaftler eine durchaus pfiffige Alternative zu Gaschromatografie, Massenspektrografie und anderen Methoden.
    Quelle: Simone, A./Jensen, L./Setser, C./Smith, M./Suelzer, M. (1994): Assessment of oral malodor in dogs, in: Journal of Veterinary Dentistry , Nr. 11, S. 71–74.
Die Studie, die zeigt, dass Kuhfladen nach Vanille schmecken
    Tatsächlich gibt es eine Methode, mit der man Vanilleduft und -geschmack aus Kuhmist gewinnen kann. Wir danken der Wissenschaft sehr für die Erkenntnis, dass tierische Exkremente eben nicht nur stinken, sondern auch schmackhafte Inhaltsstoffe aufweisen. Wissenschaftler haben damit bewiesen, dass es neben süß, sauer, bitter, scharf und umami wohl eine sechste Geschmacksqualität namens »scheißig« gibt. Scherz beiseite: Eine experimentierfreudige Eisdiele in Cambridge verkauft wirklich Eis mit Vanillin, das aus Kuhfladen gewonnen wurde. Die Sorte heißt: Yum-a-Moto Vanilla Twist. Sieht zwar nicht so aus, ist aber quasi Kot. Lecker.
    Die chemische Verbindung namens Polyphenol wird oft als Vanillegewürz verwendet, weil sie Vanillin enthält. In der Landwirtschaft wird Vanillin hauptsächlich aus den

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