Fette Voegel gehen oefter fremd
Geschüttel macht Bienen nämlich pessimistisch.
Nun konnten die Forscher mithilfe eines dritten Reizes die Gefühlswelt ergründen. Dazu wurden beide Gruppen, die geschüttelten und die ungeschüttelten Bienen, mit fünf abgestuften Mischungen der oben beschriebenen Düfte getestet. So ergab sich ein Duftkontinuum zwischen eindeutigen bis weniger eindeutigen süßen und abschreckenden Düften. Der dritte Reiz bestand also aus verschiedenen Mischungen beider Düfte. Damit war für die Bienen jeweils unklar, ob es sich wirklich um ein süßes oder bitteres Nahrungsmittel handelte.
Die durchgeschüttelten Bienen reagierten nach dem Schütteln zwar wieder normal auf die beiden eindeutig mit einer zuckersüßen beziehungsweise bitteren Speise assoziierten Düfte, aber zurückhaltender als ihre nicht geschüttelten Artgenossen auf die Mischversionen der drei unklaren Düfte. Die Forscher sehen dieses zögernde Verhalten als Beweis einer inneren Verstimmtheit, einer inneren Niedergeschlagenheit. Während die ungeschüttelten Bienen eher optimistisch davon ausgingen, dass auch die uneindeutigen Düfte zu süßen Nahrungsmitteln führen würden, erwarteten die geschüttelten Insekten eher das Gegenteil.
Im Vergleich zur schier endlosen Vielfalt menschlicher Emotionen wirken diese Ergebnisse etwas simpel. Dennoch sind die depressiven Zustände ein Beweis für die emotionalen Fähigkeiten des Insektenhirns. Damit ist dieses Experiment die bisher objektivste verfügbare Methode zur Aufdeckung von Insektengefühlen.
In einer weiteren neurochemischen Untersuchungkonnte man zudem feststellen, dass die Gehirne der geschüttelten Bienen eine veränderte Konzentration spezieller Neurotransmitterstoffe aufweisen, die für depressive Zustände typisch ist. Kurz gesagt: Die geschüttelten Bienen handelten depressiv-pessimistisch, sie neigten dazu, das Glas als halb leer zu betrachten – trotz Nervensystem und Hirnstruktur in simpelster Form.
Zeit also, sich in die Bienen, Hummeln und Wespen hineinzuversetzen, denn auch die haben Gefühle. Mehr Herz für Insekten!
Quelle: Bateson, Melissa/Desire, Suzanne/Gartside, Sarah/Wright, Geraldine A. (2011): Agitated honeybees exhibit pessimistic cognitive bias, in: Current Biology , Nr. 21, S. 1070–1073.
Die Studie, die zeigt, ob Katzen mit dunklem oder mit hellem Fell gefährlicher für Allergiker sind
Katzenhaaren haftet das kleine und leichte Allergen mit der Bezeichnung »Fel d 1« an – der Albtraum jeder Beziehung zwischen Allergiker und Katze. Aber reagieren Allergiker jeweils unterschiedlich auf die Allergene von Katzen mit dunklem, hellem oder geschecktem Fell? Ist die Katzenhaarallergie farbig? Um welche Fellfarbe sollte man den größten Bogen machen? Wissenschaftler, eher eine Art Staubforscher, haben dazu eine Studie entworfen, die dieses Allergen in Zusammenhang mit der Fellfarbe untersucht.
Dazu sammelten die Forscher Staub aus zweiundvierzig Haushalten, in denen Katzen leben. Wie praktisch, wenn Forscher mit ihren speziellen Staubsaugern den Putztag übernehmen! Vielleicht klingelt ja auch mal einer bei Ihnen. Wichtig war bei der Auswahl der Testhaushalte, dass sich die Katze auch tatsächlich regelmäßig im Wohnzimmer aufhält – es geht ja schließlich um Hauskatzen. Man notierte sich die Fellfarbe des Stubentigers und ermittelte anschließend den Allergengehalt der Staubproben.
Der Vergleich zwischen den Haushalten mit dunklen und denen mit hellen Katzen ergab, dass die Fellfarbe der Katzen keinen Einfluss auf die Menge der im Staub enthaltenen Allergene hat. Es gibt also keine farbspezifische Gefahr für allergische Schnupfen- oder Asthmaanfälle. Dem schwarzen Kater lässt sich also kein erhöhtes Allergierisiko in die Schuhe schieben.
Quelle: Siebers, Robert/Holt, Shaun/Peters, Sue/Crane, Julian/Fitzharris, Penny (2001): Fel d 1 levels in domestic living rooms are not related to cat color or hair length, in: Journal of Allergy and Clinical Immunology , Nr. 108, S. 652–653.
Die Studie, die zeigt, dass Heavy-Metal-Musik wie eine Schlägerei wirkt
Um das Risiko traumatischer Hirnverletzungen und massiver Nackenschmerzen infolge von Headbanging zu Heavy-Metal-Musik machten sich bisher nur besorgte Eltern Gedanken. Jetzt aber gingen Wissenschaftler systematisch an dieses Problem heran, mit Beobachtungsstudien, Gruppenbefragungen und biomechanischen Analysen.
Beim Headbanging und ähnlichen Tanzstilen zu populärer Heavy-Metal-Musik kommt man auf eine
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