Fette Voegel gehen oefter fremd
mit denen der Texte, die nüchterne Titel hatten.
Die Datengrundlage bildeten die Zitationsraten zweier hochrangiger Fachzeitschriften der Psychologie, die des Psychological Bulletin und die der Psychological Review . Da alle Artikel aus Fachzeitschriften stammen, ist deren wissenschaftliche Qualität gesichert; sie durchliefen jeweils von mehreren Fachleuten unabhängig voneinander erstellte Gutachten.
Für das Experiment bewerteten acht Psychologiestudenten die Titel von rund tausend wissenschaftlichen Fachartikeln danach, wie amüsant sie diese fanden. Die Studenten waren im Hauptstudium und der englischenSprache mächtig. Man darf also davon ausgehen, dass sie die Fachsprache korrekt verstehen konnten und so in der Lage waren, die humoristische Qualität zu beurteilen. Hierfür durften sie Noten von eins bis sieben vergeben. Die Forscher wollten anschließend der durchschnittlichen monatlichen Anzahl der Zitationen den jeweiligen Spaßfaktor der studentischen Jury gegenüberstellen.
Das Ergebnis zeigt, dass das humoristische Niveau eines Titels keinen positiven Einfluss auf das Zitiertwerden hat. Studien mit witzigen Titeln haben allerhöchstens moderate Zitationsraten.
Die Forscher verglichen aber auch die Anzahl Titel mit besonders hohen Humorwerten mit denen, die nur mäßig amüsant waren. Nur knapp siebzig Titel wurden in Sachen Witzigkeit sehr hoch bewertet. Allein daran kann man schon sehen, dass Wissenschaft eine überwiegend bierernste Angelegenheit ist. Dabei stellte sich heraus, dass die Artikel mit amüsanten Titeln 33,4 Prozent weniger zitiert wurden. Je lustiger der Titel, desto weniger Zitationen und desto geringer die wissenschaftliche Anerkennung. Da hält sich der Spaß in Grenzen.
Die Studie weist klar nach, dass Wissenschaftler eigentlich keinen Spaß verstehen. Humor, zumindest im Titel, wird von der Wissenschaftsgemeinschaft mit einem Drittel weniger Zitaten bestraft. Wissenschaftler sind echte Spaßbremsen, die eigentlich nicht auf heitere Art mit ihren Forschungen spielen. Ein Hinweis darauf, wie anarchisch dieses Buch ist.
Quelle: Sagi, Itay/Yechiam, Eldad (2008): Amusing titles in scientific journals and article citation, in: Journal of Information Science , Nr. 34, S. 680–687.
Die Studie, die zeigt, dass jedes Kätzchen seine Lieblingszitze hat
Katzenjammer um die Milch? Eine Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Säugen und der Gewichtszunahme von zweiundfünfzig Kätzchen frei lebender Hauskatzen. Man untersuchte den Nachwuchs bis knapp einen Monat nach der Geburt, kurz vor dem Ende der Säugezeit. Man betrachtete nicht nur die Milchaufnahme, sondern auch den Wettbewerb um den Zugang zu den einzelnen Brustwarzen.
Bei dieser Studie haben die Forscher erstmals das Säugeverhalten junger Hauskatzen in natürlicher Umgebung untersucht. Ähnliche Forschungsbemühungen wurden bisher nur im Labor unternommen. Zwei Tage nach der Geburt begann die Beobachtungsphase. Die mittlere Beobachtungszeit der drei Beobachter belief sich auf 15,7 Stunden pro Tag und Wurf. Die vier symmetrischen Zitzenpaare der Katzenmütter wurden von den Forschern nummeriert. Man dokumentierte die Zeit, die jedes Kätzchen an einer Zitze verbrachte.
Nach der Geburt dauerte es durchschnittlich zwölf Stunden, bis die Kätzchen erstmalig an einer Zitze hingen – und dieser treu blieben. Die durchschnittliche Saugzeit betrug fünfzehn bis fünfundzwanzig Sekunden, dabei trank jedes Kätzchen etwa zwei bis fünf Gramm Milch. Die Milchmengen der einzelnen Zitzen gleichen sich im Durchschnitt. Alle Kätzchen bekamen also eine ähnliche Menge Milch. Die Forscher fanden keine Hinweise auf eine unterschiedliche Milchqualität der verschiedenen Zitzen.
Die Forscher stellten fest, dass die kleinen Kätzchen bereits innerhalb der ersten zwölf Stunden nach der Geburt eine stark ausgeprägte Vorliebe für die hinteren Brustwarzen der Mutter zeigten. Nach drei Tagen hatte dann jedes Kätzchen auch seine ganz spezielle Lieblingszitze auserkoren. Die Vorliebe war so stark, dass durchschnittlich sechsundachtzig Prozent der Kätzchen stets denselben Nippel aufsuchten. Sie wählten ihn selbst dann, wenn die Mutter zum Stillen die Seite wechselte. Jede kleine Katze hat also einen Hang zu einer bestimmten Saugstelle.
Folglich waren die einzelnen Zitzen erstaunlicherweise wenig umkämpft. Im Durchschnitt kam es pro Stunde nicht einmal zu zwei kleinen Rangeleien um den Zugang zu einer bestimmten Zitze. Der
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