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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dabei nicht gern gesehen. Bei den Pachtverträgen war er sehr großzügig gewesen, deshalb hätte keiner hier seine Lebensgrundlage riskiert, indem er die Hand biss, die ihn fütterte. Fenton war mittlerweile tot, doch jeder wusste, dass es in der Marsch Öl gab und dass sein Urenkel Jake Bannaconni es eines Tages fördern würde. Deshalb hielt man sich aus Respekt vor Jake Fenton von der Marsch fern.
    Die erwachsene Eule flog wieder davon, das Rascheln ihrer Flügel lenkte Saria kurz ab, doch von weiteren Fotos ließ sie lieber ab. Die Lichter im Sumpf machten sie nervös, und sie wollte nicht, dass der Kamerablitz sie verriet. Sie veränderte ihre Position, um die verkrampften Muskeln im Oberschenkel zu lockern, und fasste beinahe unbewusst nach ihrer Ausrüstung. Eigentlich hatte sie vorgehabt, die Nacht im Sumpf zu verbringen und erst frühmorgens wieder nach Hause zurückzukehren, aber aus ihrer leichten Nervosität war regelrecht Angst geworden, und es gab nicht viel, wovor sie Angst hatte.
    Saria war gerade dabei, vom Hochsitz herunterzuklettern, als sie einen rauen Schrei hörte. Er kam von einem Menschen. Der Schrei eines Mannes, und er hörte sich grässlich an, ganz heiser – voller Entsetzen. Sofort wurde der Sumpf lebendig, Vögel zeterten, während Frösche und Insekten verstummten, und in dem rhythmischen Einklang, der normalerweise in dieser Welt herrschte, brach ein Chaos aus. Dann endete der qualvolle Schrei abrupt, wie abgeschnitten.
    Kalte Schauer liefen über Sarias Rücken, und sie ließ sich leise in ihr Boot gleiten. Ob es einem Alligator gelungen war, den Mann, der ihn jagte, zu töten? Als sie sich in den Teppich aus Entengrütze hinausschob, dröhnte ein wütendes Gebrüll durch den Sumpf. Das zornige Schnauben und Fauchen hallte im Zypressenhain wider und die Welt um sie herum erstarrte, alle Wesen waren wie gelähmt. Sogar die Alligatoren schwiegen. Sarias Arm- und Nackenhaare richteten sich auf, eine Gänsehaut überlief sie und sie schnappte erschrocken nach Luft.
    Ein Leopard. Sie kannte die Legenden und Mythen über Leoparden im Sumpf. Wenn Cajuns davon berichteten, wie sie eine der scheuen Kreaturen gesehen hatten, dann nannten sie sie »Geisterkatzen«. Einige Naturforscher bezweifelten ihre Existenz. Andere glaubten, es handele sich um Florida-Pumas aus den Everglades, die nach neuen Revieren suchten. Doch Saria kannte die Wahrheit und wusste, dass sie alle falschlagen.
    Am ganzen Körper zitternd blieb sie einfach im Boot sitzen und fasste nach dem beruhigenden Messer an ihrem Gürtel. Dieses Messer trug sie seit ihrem zehnten Lebensjahr, dem Jahr, in dem sie die Wahrheit entdeckt hatte. Vorsichtig zog sie das Gewehr aus seiner Haltevorrichtung und vergewisserte sich, dass es einsatzbereit war. Mit zehn hatte sie mit dem Schießen begonnen und aus ihr war eine perfekte Schützin geworden – was für ihren Vater bei der Jagd unschätzbar wertvoll gewesen war. So war sie in der Lage, jenes kleine, nur centstückgroße Ziel im Nacken eines Alligators jedes Mal mit tödlicher Sicherheit zu treffen.
    Saria befeuchtete die plötzlich trocken gewordenen Lippen, wartete mit klopfendem Herzen im Dunkeln und betete, dass die Bäume und Wurzeln sie verbargen. Der leichte Wind trug ihre Witterung weg von Fenton’s Marsh. Das Gebrüll verklang in der Nacht und das Schweigen schien stundenlang anzuhalten. Das große Raubtier musste noch in der Nähe sein – die Nacht war viel zu ruhig.
    Jahrelang hatte sie versucht, sich einzureden, dass sie lediglich unter Alpträumen litt, und am Ende hätte sie das vielleicht sogar geglaubt, bis sie das hier gehört hatte – dieses Brüllen. Es folgte ein heiseres Krächzen, dann ein sägendes Husten. Saria schloss die Augen, presste die Finger an die Schläfen und biss sich fest auf die Unterlippe. Diese Laute waren unverkennbar. Man konnte sich vieles schönreden, aber das nicht. Wenn man sie einmal gehört hatte, konnte man sie nicht mehr vergessen. Und sie hatte diese Laute bereits gehört, als sie noch ein Kind war.
    Remy, ihr ältester Bruder, war sechzehn gewesen, als sie zur Welt kam und galt als Mann. Als sie laufen konnte, arbeitete er schon am Fluss, genau wie Mahieu. Die Jungen gingen zur Schule und hinterher zur Arbeit, während ihre Mutter langsam von einer schleichenden Krankheit hinweggerafft wurde und ihr Vater sich immer weiter in die Welt des Alkohols zurückzog. Als sie zehn war, war ihre Mutter längst gestorben und ihr Vater gab

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