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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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tat, spürte er die wachsamen Augen des Dämons in seinem Rücken.
    An der Wand begann es zu rieseln, Fugen lösten sich auf und die Steine zogen sich zurück. Ein sehr lange nicht geöffnetes Fach tat sich auf. Darin lag, in Tücher eingewickelt, der Kelch. Das Artefakt, welches so viele Jahrhunderte versteckt worden war. Aus gutem Grund. Denn dieser Kelch vermochte ein Portal zur Hölle zu öffnen. Eines, dass zu beiden Seiten hin offen war.
    Mit zitternden Händen griff Julien nach dem Bündel und zog es aus dem kleinen Fach heraus. Kaum hatte er es richtig in den Händen wurde es ihm auch schon wieder entrissen.
    Mit rot glühenden Augen wickelte der Dämon die Tücher ab. Zum Vorschein kam ein kleiner Kelch, kaum größer als ein Weinpokal. Vor langer Zeit hatte er sicherlich im Licht geglänzt, doch nun war er stumpf und matt.
    „Endlich! Samael wird frei sein! Die Tage des Schöpfers sind gezählt!“, rief Istegar aus. Seine Stimme war so laut, das die gesamte Kirche bebte, die Leuchter klirrten und die Flammen der Kerzen erloschen.
    Zitternd brach Julien zusammen. Die Hände zum Gebet gefaltet kniete er auf dem Boden.
    „Du Narr! Was glaubst du hilft dir dein Beten?“
    Istegar packte ihn am Kragen und hielt ihn über sich. Mit langsamen Schritten ging er auf den Altar zu. Dort ließ er den Alten fallen, genau in die Mitte. Dann steckte er den Kelch in einen Beutel, den er umgebunden hatte. Denn für das, was es jetzt vorhatte, wollte er beide Hände frei haben.
    Mit seinen krallenartigen Fingernägeln riss er dem Pater die Kleidung herunter. Er wehrte sich nicht einmal.
    „Hast dein Schicksal wohl akzeptiert, was? Wie schade, ohne Gegenwehr macht es nur halb so viel Spaß.“
    Julien blickte den Dämon an, der ihn hämisch angrinste. Dies war sein letzter Weg, also würde er ihn auch gehen. Wenn der Herr ihn auf diese Weise zu sich rufen wollte - nun gut, dann sei es so. Eine Wahl hatte er schließlich nicht. Deshalb tat er etwas Tollkühnes. Julien lächelte den Dämon an, der ihm den Tod brachte.
    Daraufhin begann das Blutbad. Mit einem wilden Schrei stürzte sich der Dämon auf Julien, zerfetzte seine Haut bis auf die Knochen. Er pflückte die Augen aus dem Schädel und aß sie wie Bonbons. Überall rund um den Altar verteilten sich Hautstücke, das Blut lief wie ein Sturzbach davon. Zum Schluss gönnte sich Istegar noch das Herz, er riss es einfach aus der Brust und verschlang es in einem Stück. Er besah sich sein Werk, nickte zufrieden mit dem Kopf und ging langsam das Mittelschiff entlang. Währenddessen schleckte er sich genüsslich die Finger sauber. Kurz vor der Eingangstür nahm er wieder die Gestalt des Bettlers an, sah sich noch einmal um und verschwand.
     

 

    12
     
     
     
    Im Haus der Vampirkönigin würde nicht solch eine Fröhlichkeit herrschen, angesichts dessen, was gerade in der Kirche geschehen war. Nur das hier natürlich niemand etwas davon ahnte.
    Die Gruppe machte sich gerade fertig für die Nacht, um wie besprochen loszuziehen. In fünf Minuten würden sie sich alle in der Halle treffen, daher beeilte Isa sich mit ihrer Kampfmontur. Sam war schon fertig angezogen.
    „Du solltest mal mit Basti reden, vielleicht gibt es ja auch einen Zauber für schnelleres Anziehen!“, witzelte er.
    „Tolle Idee, du Held. Hättest du mich nicht so lange aufgehalten, wäre ich schon angezogen!“, gab sie schnippisch zurück.
    „Ach was, es hat dir doch gefallen, oder?“
    Isa brummte. Natürlich hatte es ihr gefallen, Sam verwöhnte sie wie ein Gigolo. Doch Stunde um Stunde im Bett zu verbringen, war nicht gerade produktiv, wenn man einen Dämon besiegen wollte!
    Sie zerrte die Stiefel an die Füße, band sich die Haare zusammen und schob die Pfeile in die Rückenhalterung.
    „So, wir können.“
    „Keine Minute zu spät“, meinte Sam und hielt die Tür auf.
    Mit schnellen Schritten liefen sie die Treppe herunter, nur um festzustellen, dass Chris als einziger in der Halle wartete. Und der starrte Isa an, als käme sie geradewegs vom Mond.
    „Wo sind denn alle?“, wunderte sich Sam.
    Chris fing sich wieder und zuckte mit den Schultern.
    „Ihr zwei seid die ersten. Tolle Montur übrigens, Isa.“
    „Danke, wurde extra geschneidert“, erklärte sie.
    „Aha, der Rest taucht auf“, meinte Sam und nickte in Richtung Treppe.
    Nacheinander kamen sie die Stufen herunter. Edna und Anthony, Raven und Valerian, Layla und Stephan und zum Schluss Basti mit Lisa und Leander.
    Chris bekam den

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